Mutabo wurde 2017 zum zehnjährigen Jubiläum des Verlages in Essen als spontane Idee geboren. Aus einer sehr begrenzten Auflage wurde im Herbst ein großer Erfolg, so dass es im Jahr darauf eine zweite neue Auflage sowie in diesem Jahr via Mini-Mutabo neue Begriffe für das Spiel gab.
Zeit meinen Senf zu diesem Spiel abzugeben.
Die Ähnlichkeit zu Stille Post Extrem (auch bekannt als Telestrations / 2009) ist nicht zu verleugnen. Was macht Mutabo also anders?
SPIELBESCHREIBUNG
Zunächst verteilt man an jeden Spieler einen Zettel des Blocks und Stift. Zudem bekommt jeder von den beiden Kartenstapeln je eine Karte. Auf diesen stehen je sechs Satzfragmente, die wir zu einem Satz zusammensetzen und auf dem Zettel notieren (Zettel dabei knicken). Den Zettel reichen wir an unserem linken Nachbarn weiter.
Dieser muss nun aus dem Satz ein Bild malen, knickt das Blatt so, dass man die Zeichnung nicht sehen kann und reicht das Blatt an den nächsten Nachbarn weiter. Dieser darf sich die Zeichnung ansehen, jedoch nicht den Satz vorher. Nun muss das Bild mit einem neuen Satz beschrieben werden und der Zettel wird erneut geknickt und weitergereicht.
Nun läuft dieser Prozess immer so weiter, bis der Zettel voll ist.
Da es inzwischen Blätter für 4 bis 8 Spieler (zum Download) gibt, kann dieses unterschiedlich sein.
Dann lösen wir auf und zeigen je Spieler den Ausgangssatz sowie folgenden Bilder und Sätze.
AUTOR: Kathi Kappler, Johann Rüttinger ■ GRAFIKER: Johann Rüttinger
VERLAG: Drei Hasen in der Abendsonne ■ ERSCHEINUNGSJAHR: 2017/2019
3-6 (8) Spieler
ab 12 Jahren
ca. 30-45 Minuten
Spielregeln (ext. Link zu Drei Hasen in der Abendsonne)
SPIELGEFÜHL
Die Ähnlichkeit zu Stille Post extrem ist definitiv vorhanden. Jedoch gibt es Unterschiede. Zum einen das Material: In Stille Post Extrem haben wir einen wiederbeschreibbaren Block während wir bei Mutabo einen Block mit Bleistift beschreiben. Zum anderen schreiben und raten wir in Stille Post Extrem einen Begriff, während man in Mutabo einen kompletten Satz beschreibt und bemalt.
Somit könnte man bei Mutabo von einem Stille Post Extrem für Erwachsenen oder Fortgeschrittenen (ist auch schon mit Kindern/Jugendlichen ab 12 spielbar) sprechen. Mit jüngeren würde ich definitiv Stille Post Extrem spielen.
Gleichwohl ist der Spaß extrem groß und ich muss sagen, dass ich Mutabo inzwischen lieber spiele als Stille Post Extrem. Einfach, weil man mit dem Satz viel mehr Möglichkeiten hat, sich kreativ auszutoben.
Das der ein oder andere beim ersten Zeichnen des Satzes etwas zuckt ist übrigens normal. Aber das Zucken hielt in meinen Runden in der Regel nur sehr kurz an. Wenn man seine erste Zeichnung „hinter sich gebracht“ hat, fallen bei vielen die Bedenken. Häufig getragen von der Stimmung am Tisch, ließen sich auch die stärksten Skeptiker auf das Spiel ein. Spätestens bei der ersten Auflösung kamen in den meisten Gruppen die Rufe nach einer weiteren Runde.
Dabei gibt es übrigens kein richtig oder falsch. Kein schlecht gezeichnet oder Picasso. Jeder so wie er kann.
Mutabo benötigt – wie man oben sieht – auch kaum Regeln und ist in weniger als einer Minute erklärt. Der Spaß beginnt mit der Auswahl des Satzes, den man mit großer Freude an seinen Nachbarn weiterreicht.
Wichtig. Mutabo funktioniert tatsächlich so richtig erst ab 5 Spielern. Zu dritt oder zu viert fand ich es jetzt weniger spannend bis langweilig. Daher ist es auch super, dass man sich jetzt Zettel für 7 und 8 Spieler herunterladen (LINK) kann.
Zusammenfassung
Wem Stille Post Extrem zu einfach ist und nach einer Herausforderung sucht, der ist bei Mutabo absolut richtig.
Für mich passt Mutabo an einen Tisch mit möglichst vielen Spielern in geselliger Runde. Und ist dort immer wieder gern gesehener Gast.
- Einfach zu verstehen und zu spielen
- Wenn man sich drauf einlässt: großer Spaßfaktor vom Satzaussuchen bis hin zum Zeichnen.
- Perfektes Spiel für große Gruppen
- Macht erst Spaß ab 5 Personen
- Es kann sein, dass sich der ein oder andere ziert. Die Bedenken sind aber völlig unbegründet.
Aus meiner Spielerperspektive: Mutabo bringt verschiedene Spielertypen zusammen. Hier kann der Familien- mit dem Vielspieler schöne Partien verbringen. Denn es kommt nur auf den gemeinsamen Spaß und nicht irgendein spielerisches Vorwissen an.
Ist für mich der ideale Begleiter einer geselligen Runde.
Ein schönes und sehr witziges Spiel,
welches aber eigentlich überhaupt nicht neu ist, denn ich kenne und spiele es bereits ca.10-15 Jahren in Spielcliquen – mit selbstausgedachten, witzigen Aussagesätzen (die dabei aber trotzdem Sinn ergeben – im Gegensatz zu manchen „Quatsch“sätzen in Mutabo :-)).
Es ist natürlich schön, dass nun ein Verlag dieses tolle Spiel einem größeren Publikum bekannt- und zugänglich macht.