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REVIEW Ishtar

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So richtig große Spiele von IELLO gibt es eher selten. So dass man sich darauf freut einen großen Karton zu öffnen.

Diese Freude wird bei Ishtar beim Anblick des Inlays weiter gesteigert, denn es ist nahezu perfekt für das Spiel angepasst worden.

Ob das Spiel vom spielerischen was her macht?…


SPIELBESCHREIBUNG

Je nach Teilnehmerzahl werden modulare Spielplatten in die Mitte gelegt und mit Edelsteinen und Brunnen bestückt. Dazu erhält jeder Spieler ein eigenes Tableau auf dem 10 Verbesserungsfelder abgebildet sind. Auf einem Vorratsteppich werden Gartenteile bereitgelegt.

Nun nehmen sich die Spieler reihum ein Plättchen vom dem Vorratsteppich und legen dieses auf die Spielplatten. Überbaute Edelsteine werden dabei in den eigenen Vorrat genommen. Ist auf dem Plättchen eine Figur abgebildet, so darf man eine eigene (wenn vorhanden) auf dem Plättchen in einem Blütenbeet platzieren. Zeigt das Symbol einen Edelstein, so kann man zwei beliebige Steine auf das eigene Tableau legen und eine Verbesserung freischalten. Dieses können z.B. zusätzliche Siegpunkte, Vorrechte auf Plättchen, Karten etc. sein. Diese Aktion ist nicht verpflichtend. Möchte man das zugewiesene Plättchen nicht haben, zahlt man einen Edelstein, um ein Feld weiter sich ein anderes Plättchen zu nehmen. Plättchen dürfen niemals Gärten verbinden, die bereits an anderen Brunnen liegen. Innerhalb der Gärten nicht aber in den Beeten dürfen mehrere Figuren stehen.

So sammeln und bauen wir bis auf Teppich die Plättchen an zwei Stellen ausgegangen sind (Runde wird noch zu Ende gespielt).

Dann gibt es Siegpunkte für die Blüten in den besetzten Beeten, für die Mehrheiten an den Brunnen, freigeschalteten Boni sowie Siegpunkte für Bäume.

Letztere kann man optional zum Ende des eigenen Zugs gegen Edelsteine erwerben.

Spiel zu viert


AUTOR: Bruno Cathala, Evan Singh ■ GRAFIKER: Biboun
VERLAG: IELLO|HUCH! ■ ERSCHEINUNGSJAHR: 2019

2-4 Spieler

ab 12 Jahren

ca. 45-60 Minuten

Spielregeln (ext. Link zu HUCH!)


SPIELGEFÜHL

In Ishtar geht es um das Pflanzen von Blumenbeeten in der Wüste. Das fühlt sich etwas komisch an und das Feeling kommt nicht so richtig auf. Passt auch thematisch nicht so ganz Edelsteine in der Wüste einzusammeln und in Bäume und Beete zu tauschen. Ishtar ist ein abstraktes Spiel mit aufgesetztem Thema. Das stört nicht, man sollte aber auch nicht zu viel Flavor erwarten.

Ansonsten kommt man recht gut ins Spiel. Die Anleitung ist passabel geschrieben und zu Beginn ist es wichtig, den Unterschied zwischen Garten und Beeten zu verstehen. Ebenso dürfen Gärten nicht an mehr als einen Brunnen münden. Das macht im hinteren Drittel das Anlegen von Plättchen etwas schwerer.

Der Interaktionsgrad in Ishtar ist gegeben, aber nicht exorbitant hoch. Wir kommen uns beim Einsammeln der Steine, bei der Besetzung von Gärten/Beeten und dem Pflanzen von Bäumen in die Quere. Aber hat man z.B. einmal ein Beet besetzt, so kann dieses von den Mitspielern nicht mehr abgenommen werden und es geht um die Ausdehnung des Beetes. Das könnte dem ein oder anderen zu wenig sein.

Was bei Ishtar besonders auffällt, ist das Material. Und das stimmt bei IELLO von der Verpackung mit perfektem Inlay über die Plättchendicke bis hin zu den einzelnen Materialkomponenten.

Die Downtime sowie die ganze Spielzeit des Spiels ist relativ gering. Zwar kann man seine Züge nicht unbedingt komplett vorplanen (da, dass zu nehmende Plättchen vom Verhalten der Mitspieler abhängt und mit Edelsteinen „manipuliert“ werden kann), aber sich während deren Zügen mit verschiedenen Möglichkeiten vertraut machen. Somit lässt sich eine Partie recht zügig spielen.

Neben dem „Erobern“ von Beeten durch die 2-4 Gärtner macht man Siegpunkte durch das Anpflanzen von Bäumen (Tausch von Edelsteinen in Siegpunktkarten) sowie die Investition von zwei Edelsteinen in bis zu 10 Aktions- und Bonusfeldern. Diese sind jedoch nicht unbedingt alle gleich stark, so dass man seine Edelsteine nicht zu wild streuen sollte. Daher reduzieren sich die verschiedenen Siegstrategien im Laufe diverser Partien auf einige wenige. Was aber immer noch reicht, um die ein oder andere Partie in der Zukunft zu bestreiten.

Ishtar spielt sich in allen Kombinationen gleich, da das Spielfeld sich modular an die Zahl der Mitspieler anpasst. Einzig die Brunnen, die eh nicht so lukrativ gestaltet sind, wie zu Beginn angenommen, verlieren teilweise durch die zufällige Zuordnung noch mehr an Bedeutung.


Zusammenfassung

Optisch gelungenes Spiel, was ich gern immer mal wieder mitspiele. Dabei ist Ishtar in sich schlüssig und rund, ohne großartige Highlights zu setzen. Eher so ein Wohlfühlspiel mit minimalem Konfrontationsfaktor. Knapp an der grünen Einschätzung „Jederzeit“ vorbei.

  • Tolles Material. Inlay vorbildlich.
  • Gut zu verstehen.
  • In sich sehr rund gestaltet.
  • Für Puzzleliebhaber mit gutem Überblick.
  • Thema ist sehr aufgesetzt. Fühlt sich im Spiel nicht so richtig gut an.
  • Einzelne Komponenten (z.B. Brunnen) kommt kaum Bedeutung zu.
  • Der Unterschied zwischen Garten und Beet muss erst einmal verstanden werden.

Aus meiner Spielerperspektive: Ishtar ist ein gehobenes Familienspiel, welches Kennerspieler mal so zwischendurch spielen. Schnell verstanden, geht es darum die richtige Kombination aus Beetwachstum, Edelsteinmix und lukrativen Bäumen zu finden.

Eignet sich gut zur Einstimmung oder als längerer Absacker am Ende eines Spieleabends.

3 Personenpartie

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