Dienstag, März 19, 2024
StartJahr2019REVIEW Coffee Roaster

REVIEW Coffee Roaster

„Für eine perfekte Tasse Kaffee könnte ich sterben.“ ist ein Satz, der aus meinem Mund eher nicht kommen könnte, da ich keinen Kaffee trinke. Nur bei Kaffeeschokolade werde ich schwach.

Bei dem 2015 im japanischen Eigenverlag erschienen Spiel Coffee Roaster wurde der Chef von dlp games schwach. So wurde das Spiel etwas überarbeitet und anschließend mit einer neuen Grafik versehen.

Jetzt kann man sich den eigenen perfekten Kaffee zu Hause erstellen.


SPIELBESCHREIBUNG

In Coffee Roaster rösten wir unseren eigenen Kaffee. Und das gleich drei Mal. Dazu stehen uns 22 verschiedene Kaffeesorten zur Verfügung. Dazu gibt es zwei Schwierigkeitsgrade beim Rösten und der Kaffeeprobe.

Zu Beginn des Spiels wird eine Kaffeesorte ausgewählt. Entsprechend der Vorgaben werden dann Zutaten in einen Beutel gegeben. Diese bestehen aus Bohnen unterschiedlicher Röstungsgrade, Geschmacksplättchen sowie besondere Plättchen (u.a. Feuchtigkeit).

Entsprechend der Vorgaben werden x Plättchen aus dem Beutel gezogen. Feuchtigkeitsplättchen werden direkt herausgenommen. Bohnen werden geröstet (z.B. wird aus Einer- einer eine Zweier-Bohne), andere Plättchen müssen einfach so wieder in den Beutel zurückgeworfen werden. Den Geschmacksplättchen (blau, rot und grün) kommen mehrere Aufgaben zu. Zum einen gibt es für jede Kaffeesorte gewisse Vorgaben bzgl. der Tassenprobe (die mit Siegpunkten belohnt werden), zum anderen können diese auch genutzt werden, um Boni freizuschalten oder Sonderaktionen durchzuführen. Dann kommen die Plättchen jedoch aus dem Spiel.

Jederzeit kann sich der Spieler entscheiden, eine weitere Röstung durchzuführen (neue Plättchen ziehen) oder eine Tassenprobe durchzuführen. Eventuelle Boni werden dann auf die Tasse gelegt. Nun wird Bohne für Bohne gezogen und entschieden, diese in der Tasse zu platzieren oder (wenn noch Platz) in der Pappschachtel aussortieren. Nach 10 Bohnen ist Schluss und es erfolgt die Auswertung der Tassenprobe. Das Ergebnis wird über die Sortenkarte ermittelt und mit eventuellen Boni und Mali summiert.

Danach geht es in die zweite bzw. dritte Runde. Über die Summe aller Röstungen wird der „Meister“grad ermittelt, den man auf einer beiliegenden Skala ablesen kann.



AUTOR: Saashi ■ GRAFIKER: Andrea Boekhoff
VERLAG: dlp games ■ ERSCHEINUNGSJAHR: 2019

spieler

1 Spieler

alter

ab 12 Jahren

zeit

ca. 10-30 Minuten

Spielregeln (ext. Link zu dlp games)


SPIELGEFÜHL

Coffee Roaster ist ein klassisches Solospiel. Man kann es sich gegenseitig beratend auch zu zweit spielen.

Die Anleitung von knapp 24 Seiten wird zunächst ein wenig erschlagend. Jedoch ist das Spiel gar nicht so kompliziert, wie es zunächst den Anschein hat. Zudem sind die Regeln gutgeschrieben.

Optisch wie auch thematisch empfinde ich Coffee Roaster schon als einen Leckerbissen.

Da wir eine Art des BagBuildings haben, ist auch ein Glücksanteil in Coffee Roaster vorhanden. Dennoch sollte man das Spiel nicht komplett nur aus dem Bauch herausspielen, und in etwa wissen, welche Art von Plättchen noch im Beutel vorhanden sind, um die richtige Taktik für sein Spiel zu ermitteln. Hilfreich ist da auch das Nachhalten des Röstgrades auf der Skala des Spielbrettes – gibt sie doch gute Hinweise, ob man sich noch einen weiteren Röstgrad erlauben kann oder nicht.

Gute Lernkurve

Die Lernkurve von Coffee Roaster empfand ich sehr stark. Denn man bekommt recht schnell mit, an welchen Stellschrauben man justieren kann, um die perfekte Röstung zu bekommen.

Dabei wird Coffee Roaster auch nach mehreren Partien nicht langweilig. 22 Kaffeesorten führen dabei zu viel Abwechselung. In ihnen sind die Meisterröstungen inkludiert, an denen man sich ein wenig die Zähne ausbeißen kann.

Den administrativen Aufwand empfand ich nicht so aufwendig. Ich kann mir aber vorstellen, dass es dem ein oder anderen etwas zu viel ist, nach jedem Röstgang die Bohnen umzustauschen. In Summe empfand ich die Spielzeit sogar angenehm kurz und lud zu weiteren Partien hintereinander ein.

Was mir auch sehr gut gefallen hat, ist das Material. Angefangen vom tollen Inlay (auch wenn ein Deckel das Ganze noch besser gemacht hätte) endent von der Dicke des Materials. Dazu gibt es viel Flavour durch die Informationen rund um den Kaffee und die Sorten. Alles sehr gut gelungen und wertig.

Der Block zur Erfassung der Endwertung umfasst leider nur 25 Partien. Ich hoffe, es wird noch eine Möglichkeit des Downloads geben, sonst solltet ihr euch eine Seite einlaminieren.

Unterstützendes Inlay.

Für das Spiel gibt es auch eine kostenpflichtige App. Diese habe ich aber nicht ausprobiert.


Zusammenfassung

Tolles Solospiel mit vielen taktischen Elementen rund um das Kaffeerösten. Hat mir sehr gut gefallen. Angenehme Kombi aus Glück und Strategie im Rahmen eines Bag Buildingsspiels. Langzeitwirkung.

  • Schnelle Lernkurve
  • Tolles Material
  • taktisch angenehme Tiefe.
  • Thematisch kommt das Spiel gut rüber.
  • möglicherweise wird dem ein oder anderen der administrative Aufwand bei Coffee Roaster im Rahmen des Röstens zu hoch sein.
  • Inlay mit Deckel wäre perfekt gewesen

Aus meiner Spielerperspektive: Coffee Roaster richtet sich an den gehobenen Familien- bzw. Kennerspieler, dem ein gewisses Glückselement im Spiel nichts ausmacht. Dennoch empfinde ich das Spiel als relativ gut steuerbar, mit interessanten taktischen Kniffen.

Das Rösten der einzelnen Kaffeesorten ist nicht immer leicht und die verschiedenen Schwierigkeitsgrade machen Lust sich „die Zähne auszubeißen“.

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