Escape Rooms wie auch Escape Room-Spiele ziehen mich in den Bann. Daher habe ich mich auch gefreut, dass der moses. Verlag zwei eigene Räume angekündigt hat.
Hier habe ich nun den ersten – kleinen – Raum vor mir liegen bzw. ich habe ihn auch gespielt.
18 Rätsel warten auf uns, das verspricht einiges.
Mal schauen, was uns erwartet.
SPIELBESCHREIBUNG
In der Schachtel liegen 18 Aufgaben, 18 Rätsel sowie 46 Tippkarten bereit.
Die Rätselkarten breiten wir vor uns auf dem Tisch aus. Dazu können wir 4 Aufgaben auslegen. Nun heißt es die Zeit zu stoppen, da man maximal 75 Minuten brauchen soll.
Als erstes gilt es Aufgaben- und Rätselkarte zu verheiraten, danach darf man sich an das Lösen des Rätsels machen. Hat man den Zahlencode herausgefunden, werden die beiden Karten umgedreht und der Code ausgelesen.
Lag man gut, so darf man sich eine neue Aufgabe nehmen, lag man daneben, gibt es 5 Minuten Zeitstrafe.
Dieses macht man so lange weiter, bis alle 18 Aufgaben gelöst bzw. bearbeitet sind. Dann gibt es noch ein großes Finale.
AUTOR: Leo Colovini ■ GRAFIKER: Folko Streese
VERLAG: moses. ■ ERSCHEINUNGSJAHR: 2020
1-4 Spieler
ab 12 Jahren
ca. 60-75 Minuten
Spielregeln (ext. Link zu moses.)
SPIELGEFÜHL
Sobald die ersten Aufgaben auf dem Tisch liegen schweifen, die Augenpaare über den Spieletisch, um die entsprechenden Rätsel zu finden. Dieses macht man am besten zu Anfang und dann geht es ans Rätseln.
Wir haben zu viert gespielt und immer zu zweit gerätselt, dabei sich bei Schwierigkeiten ausgetauscht. So bekam man jedoch auch relativ wenig von den anderen mit. Nicht, weil man keinen Austausch wollte, er war schlicht weg nicht notwendig. Denn der Großteil der Rätsel ist vom Schwierigkeitsgrad sehr niedrig aufgehangen. Gerade einmal bei vier von 18 Rätseln wurde es für das jeweilige Rätselteam schwieriger und es fand eine Konsultation der jeweils anderen statt.
Die Rätsel sind dabei nett aufgesetzt, aber waren an der ein oder anderen Stelle zu offensichtlich. Bei den Fällen mit den Problemen haben wir uns an zwei Stellen zu blöd angestellt, die anderen beiden waren etwas weit hergeholt. Dann haben aber immer noch die Hilfekarten unterstützen können.
Auch zeitlich waren 18 Rätsel, die sich von der Anzahl her, viel anhören, keine große Hürde. Bei knapp 51 Minuten blieb die Uhr nach dem Finalrätsel stehen.
Am Tisch waren ein paar unbefriedigte Gesichter.
Im Vergleich zu anderen Escape Room Spielen fehlt mir zum einen eine vernünftige Story. Denn wir Rätseln, um aus einer Bibliothek herauszukommen. Das hat nur am Anfang und Ende eine Bewandtnis – taucht aber zwischendurch nicht mehr auf. Des Weiteren war vieles schon mal irgendwo da, so dass eine Vielzahl der Rätsel nichts Besonderes mehr darstellte.
Das Alter ist mit 12 Jahren zu hoch gegriffen. Aufgeweckte Schulkinder ab 10 – bei dem ei oder anderen auch darunter – sollten bei den Aufgaben schon aktiv mitwirken können, ohne sich überanstrengen zu müssen.
Dabei ist eine Großzahl der Rätsel eher mathematisch angehaucht.
Zusammenfassung
Wenn man Einsteiger auf die Schachtel geschrieben hätte, dazu eine liebevolle Geschichte, die man auf den Rätselkarten auch irgendwie wiedergefunden hätte, dann hätte dieses Escape Room Spiel bestimmt seine Nische gefunden. So ist die Erwartungshaltung oder Vorfreude nicht deckungsgleich mit dem Erlebten gewesen.
- Viele Rätsel
- Ein paar Schmunzler an der ein oder anderen Stelle bei der Lösung.
- Hochwertiges Material
- Es fehlt der Schwierigkeitsgrad. Daher konnte Erwartung nicht befriedigt werden
- Escape Rooms leben von der Story. Diese ist gar nicht vorhanden.
Aus meiner Spielerperspektive: Nein, leider nicht gelungen, dieser kleine Versuch von moses. im Escape Room Genre sich einen Platz zu verschaffen.
Rätsel sind nicht sehr anspruchsvoll. Dazu fehlt die Story, die normalerweise ein Rätsel zusätzlich tragen sollte.