Experimentieren ist sehr beliebt bei Kindern, besonders, wenn dabei etwas Spannendes geschieht. Wer kennt nicht jenes Experiment, wo mit Hilfe von Backpulver, Wasser und einigen anderen Ingredienzien ein schäumender Vulkan entsteht?
Vulkane faszinieren Kinder ebenso wie feuerspeiende Drachen, die in einigen Kinderbüchern die Protagonisten sind.
Deshalb scheint es auch nicht verwunderlich, dass mit Lecker Lava ein Spiel erschienen ist, das per se mit seinem Thema das Kinderinteresse weckt.
Ob es dann auch spielerisch bei den Kindern punkten kann, erfahrt Ihr, wenn Ihr weiterlest.
Tanja Mrosek
Nachdem die Aussparungen des Vulkans mit Lavachips aufgefüllt wurden, bis es keine freien Plätze mehr gibt, wird der Spielplan auf diese gelegt und die restlichen Chips in den Beutel gegeben.
Wer am Ende durch geschicktes Einschieben von Lavachips und das Auswählen der besten Lava-Ausgänge den Bauch des eigenen Drachen mit den lukrativsten Lavachips
füllen konnte, gewinnt das Spiel.
Der Ablauf ist kurz und knapp erklärt:
- Würfeln und die angegebene Anzahl an Lavachips aus dem Beutel ziehen.
- Den eigenen Drachen an einem Ausgang positionieren, die Mitspielenden machen dies ebenfalls in Zugreihenfolge.
- Die Lavachips in beliebige, freie Öffnungen auf der Platte schieben und hoffen, dass Lavachips in den Bauch des eigenen Drachen wandern.
- Das Spiel endet sofort, wenn man die gewürfelte Anzahl an Lavachips nicht mehr aus dem Beutel ziehen kann.
Spielregeln (ext. Link zu Schmidt Spiele)
Die Regeln des Spiels sind schnell erklärt und es kann schon bald losgespielt werden.
Den Kindern ist rasch klar, dass es besser ist, die wertvollen farbigen Lavachips zu bekommen, da diese je nach Farbchip 1-3 Punkte wert sind und möglichst die grauen Steine zu meiden. Diese zwingen einen am Schluss dazu, die wertvollsten Chips wieder abzugeben und das will niemand!
Durch die Sichtfenster im Spielplan ist zu erahnen, wo sich die wertvollen Chips befinden, ob sie dann wirklich im Drachen landen, stellt sich erst heraus, wenn man die Steine in die Öffnungen schiebt. Geschieht dies nicht, werden schnell andere Öffnungen ausprobiert.
Schaffen es Chips in den eigenen Drachenbauch, sind die Kinder sehr begeistert, aber auch die Begeisterung der Mitspielenden ist deutlich zu hören, wenn dort ein Chip im Bauch landet. Das passiert häufiger, denn unterirdisch verschieben sich die Steine meist unberechenbar.
Falls ein grauer Stein den Weg in den Bauch eines Drachen findet, ist die Schadenfreude der Mitspielenden groß. Das kann nicht jedes Kind gut ertragen. Geschieht dies mehrmals in einer Partie, gab es auch schon mal Spielabbrüche – was aber seltener der Fall war.
Da man nie genau berechnen kann, wie die Chips sich bewegen und der Glücksfaktor im Spiel eher höher ist, kann es sein, dass sich einige Bäuche wesentlich mehr füllen als andere. Da kommt es dann drauf an, wie gut ein Kind mit Frustration umgehen kann.
Schön ist am Ende des Spiels, dass man die Rückseite der Spielregel als Punktewertung benutzen kann, wenn die Kinder noch nicht in der Lage sind, die Werte der Chips selbstständig zusammenzurechnen. Hier kraxeln farblich passende Drachenplättchen auf einer Zählleiste den Vulkan hinauf bis zum Lava speienden Krater.
Apropos selbstständig:
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass dieses Spiel von mir begleitet werden muss, egal wie oft die Kinder es schon gespielt haben. Denn es gibt ein paar Dinge, die es in meinen Runden nötig machten:
Beim Einschieben der Scheiben verrutscht immer wieder die Spielbox und nicht nur, wenn sich die Chips mal verkeilen. Generell drücken die Kinder einfach immer sehr fest und verschieben so die Schachtel und damit leider auch immer wieder die Drachen anderer Kinder, die dann rekonstruieren müssen, wo ihr Drache stand. Aus diesem Grund muss die Schachtel festgehalten werden. Das übernehme meist ich, da die Kinder auf das Spielgeschehen fokussiert sind.
Die Schachtel an sich ist für Kinder ebenfalls eine Herausforderung, da sie nicht wie übliche Schachteln fest schließt, sondern der Deckel eher lose aufliegt und beim Transportieren vieles aus der Schachtel fallen kann – selbst mir als Erwachsenem. Man kann sie auch nicht hochkant lagern, da dann alles herausfällt. Dies war wohl aber nicht anders lösbar, da die Drachen ja nach dem erstmaligen Zusammenstecken in diesem Zustand erhalten bleiben sollten, da das Material sonst zu schnell ermüdet.
Nichtsdestotrotz sind dies eher Meckereien auf hohem Niveau, denn der Spielspaß ist eindeutig groß bei Lecker Lava und die Kinder möchten immer noch eine weitere Partie im Anschluss spielen, meist sogar drei oder vier…
Lecker Lava ist ein Spiel, das gerade über sein Thema einen großen Aufforderungscharakter bietet. Die Illustrationen sind sehr ansprechend und die Regeln schnell erklärt.
Mit den unterirdischen, zum größten Teil verborgenen Gängen ist eine taktische Vorgehensweise nur bedingt möglich und der hohe Glücksfaktor sorgt manches Mal für große Punktunterschiede.
Die kurze Spieldauer führt aber meist dazu, sein Glück in einer Folgepartie wieder auf die Probe zu stellen.
In der Kita kommt Lecker Lava immer wieder gerne auf den Tisch, dies ist unter anderem auch den toll gestalteten Drachen zu verdanken, die die Kinder einfach lieben.
Bis jetzt SKY TEAM – wir haben aber gerade das neue 7 Wonders Herr der Ringe Duell bekommen, mal schauen, ob es Sky Team ablöst.
7 Wonders Duell
Meine Tochter und ich spielen gerade gerne Tal der Wikinger
Tatsächlich noch immer 7 Wonders:Duel
Dice Throne und Star Wars Deckbuilding