Den Auftakt der Preisverleihung zum Spiel des Jahres macht immer der blaue Pöppel. Dieser steht seit 2001 für das beste Kinderspiel des jeweiligen Jahrgangs.
Der Preis wurde in diesem Jahr in Schwerte bzw. Online vergeben.
Gesucht wurde der Nachfolger von Speedy Roll (Piatnik), das im 2020 zum Kinderspiel des Jahres gewählt wurde.
Herzlichen Glückwunsch an:
Preisträger 2021
Dragomino (Bruno cathala & Marie und Wilfried Fort / Blue Orange|Pegasus)
Begründung der Jury:
Die Drachen sind los … WENN man es schafft, die dominoartigen Plättchen so anzulegen, dass gleiche Landschaften aneinander liegen. Dann gibt’s zur Belohnung ein Drachenei. Aber ist da auch ein Babydrache drin und gibt einen Punkt? Oder ist es leer und man bekommt nichts? Was aber nicht schlimm sein muss, denn die nette Drachenmama tröstet alle, die Pech haben. In dieser eigenständigen Kinderversion von „Kingdomino“, dem Spiel des Jahres 2017, helfen schlaues Anlegen, ein bisschen Glück und eine gute Übersicht, viele Drachen und damit Punkte zu ergattern. Es ist klug auf das Wesentliche reduziert, ohne dem Original untreu zu werden und bringt viele spannende Partien auf den heimischen Spieltisch.
„Dragomino“ zeigt auf eine eindrucksvolle Weise, wie man aus einem Familienspiel ein Kinderspiel macht. Als Geschwisterspiel von „Kingdomino“ bringt es eine interessante und fantastische Atmosphäre auf den Tisch, in der Kinder sich nach bereits einer Partie komplett selber zurecht finden. Dabei halten sich Glück und Überlegung in einer spannenden Waage und deshalb wollen Kinder immer wieder in die Welt der Domino-Drachen eintauchen.
Nominiert
Fabelwelten (Wilfried & Marie Fort / Lifestyle | Asmodee)
Begründung der Jury:
Dies ist die Geschichte vom entschlossenen Kapitän. Und die vom cleveren Mädchen. Und die vom tapferen Ritter und seiner holden Maid. Zehn Geschichten sind es in „Fabelwelten“, und dass sie jedes Klischee unterlaufen, liegt auch am Personal dieses Spiels, das zugleich ein interaktives Buch ist. Es richtet sich daher auch an Kinder ab fünf Jahren und jemanden, der schon lesen kann. Diese Person liest vor, und alle, die zuhören, wählen jede neue Figur aus ihren Karten aus. Sie zeigen Tiere, und es macht einen großen Unterschied, ob zum Beispiel der Unruhestifter von einem zornigen Seepferdchen oder einem ängstlichen Waschbären gespielt wird. Für das passendste Tier gibt es Punkte. Aber die sind fast egal in der fantasievollsten Gute-Nacht-Geschichte, seit es Kinderspiele gibt.
Ein schielender Regenwurm als hilfsbereiter Fährmann? Eine verärgerte Stadttaube als einsamer Musikant? Wenn die Kinder alle Rollen in „Fabelwelten“ besetzen, geht das Kopfkino ganz von selber los. Spielidee, Ausstattung und Illustrationen sind gleichermaßen fantasievoll wie fantasieanregend; ganz nebenher fördern sie auch das Einfühlungsvermögen. Wie Wilfried und Marie Fort hier die Welten von Spiel und Buch zu etwas ganz Neuem verbinden, ist einfach fabelhaft.
Mia London (Antoine Bauza, Corentin Lebrat / Scorpion Masque | Asmodee)
Begründung der Jury:
Lumpen, Schurken, Beutelschneider! Da war doch wieder ein Verbrecher am Werk! 625 mögliche schlimme Finger gibt es in diesem Spiel und jeder trägt einen Hut, eine Brille, einen Schnurrbart und eine Fliege. Aber was – und von welcher Sorte? Das wird den Kindern mittels Karten ganz langsam enthüllt. Sie müssen sich nur merken, welches Merkmal genau einmal vorkommt. Und das wird natürlich immer schwieriger, je näher man der Lösung kommt. Aber Gott sei Dank hat jedes Kind eine eigene Polizeimappe, in der man die Merkmale des Übeltäters sicher abspeichern kann. Ein schneller Einstieg, eine gute Spieldauer und ein tolles Material machen diese Verbrecherjagd zu etwas Besonderem.
Trug der Unhold nun ein Monokel oder eine Brille mit runden Gläsern? War seine Fliege längs- oder quergestreift? Die Fragen scheinen so einfach und eindeutig und sind doch ganz schön knifflig zu beantworten. Endlich einmal Detektiv spielen; das fordert die Kinder – und Erwachsene ebenso. „Mia London“ schärft in kompakter Spieldauer den Blick fürs Detail und hält in jeder Partie die Spannung bis zum Ende. Das Verbrechen hat viele Gesichter. Der Spielspaß auch.
Empfehlungsliste
Darüberhinaus gab es noch weitere sieben Spiele, welche die Jury ebenfalls empfohlen hat:
- Hipp Hipp Hippo (Anna Oppolzer und Stefan Kloß / Schmidt)
- Inspektor Nase (Reinhard Staupe / NSV)
- Käptn Kuller (Kirsten Hiese / Schmidt)
- Memo Friends (Goula)
- Swip Sheep (Yann Dupont / Djeco)
- Tapikekoi? (Romaric Galonnier und Laurent Toulouse / Djeco)
- Traumfänger (David Franck und Laurent Escoffier / Space Cow | Asmodee)
Jury – Kinderspiel des Jahres 2021
Die Spiele wurden durch die folgenden Personen ausgewählt:
- Stefan Gohlisch
- Stefanie Marckwardt
- Hauke Petersen
- Christoph Schlewinski (Koordinator)
- Indra Dikhoff (Beirat)
- Carolina Pletsch (Beirat)
- Arne Proctor (Beirat)
- Sigrid Wood (Beirat)
hallo Christoph, Copy & Paste ist nicht immer gut. Ist das jetzt für 2020 oder 2021?
Gruß Chris