Gruppendynamisches Bauen
Auch wenn das schottische Thema ein wenig vorgeschoben wirkt und das Spiel ein abstraktes Gebietseroberungsspiel ist, paßt das Sparsamsein doch wieder zur Spieltaktik. Denn man sollte versuchen, sich die Mitspieler nutzbar zu machen, um am Ende recht weit vorne zu landen.
Das Spiel
Zunächst einmal werden je nach Spieleranzahl die überflüssigen Baukarten heraussortiert. Der Rest wird entsprechend der Anleitung an den 3-4 Startfeldern ausgelegt. Vom Startspieler ausgehend, wird bei jedem Spieler folgende Aktion ausgelöst: Eine Baukarte versetzen sowie anschließendes Bauen eines Gebäudes. Dabei gelten folgende Regeln:
- Karten spielen:
- wird eine Karte ganz nach vorne gelegt, muss sie an eine benachbarte Karte gelegt werden
- sind es zweifarbige Karten, wird diese gedreht
- es dürfen max. 4 Karten in einer Reihe liegen
- es dürfen max. 5 Kartenreihen gebildet werden
- wird die letzte Karte aus einer Reihe genommen, gibt es nach dem Bauen einen Dukatentag (Wertung für alle Spieler bzgl. des wertvollsten Gebiet – Dächer zählen dabei für alle – Wappen je eine Dukate)
- Bauen:
- bei einer geteilten Karte baut zunächst der zum Spielfeld nächst liegende Spieler
- kostenfrei kann ich immer auf den ersten freien Platz in der Reihe bauen
- überbaue ich einen Turm, so muss ich die Anzahl der Komponenten als Dukatenpreis an den oben liegenden Spieler zahlen
- wird in der Bauphase ein Feld zweifach bebaut, so wird ein Dach darauf gesetzt und zählt für alle
Das Spiel endet, wenn ein Spieler alle seine Gebäude verbaut hat. Dann werden für jeden sichtbaren Turm und Wappen noch einmal eine Dukate ausgezahlt und der Sieger über die beste Gesamtsumme ermittelt.
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Autor: Günter Burkhardt • Grafiker: Dennis Lohausen • Verlag: Zoch Verlag • Jahr: 2016
2-4 Spieler • ab 10 Jahren • ca. 30-45 Minuten
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Material
In der BRETTSPIELBOX befinden sich: 1 Spielplan, 10 Baukarten (4 einzelfarbige und 6 doppelfarbige Karten), 15 Dukatensäcke (je 5 Karten in den Werten 30, 40 und 50 Dukaten), 59 Münzen (20 x 1 Dukate, 14 x 2 Dukaten, 12 x 5 Dukaten, 8 x 10 Dukaten, 5 x 20 Dukaten), 64 Stockwerke (je 16 Stück in 4 Farben), 8 Aufkleber „2 Wappen“, 12 Aufkleber „1 Wappen“, 2 Dächer, 1 Baumeistersiegel (mit Siegel- und Dukatenseite)
Das Material gefällt mir gut. Türme erinnern an Torres.
Einstieg
Eigentlich einfach zu spielen, hat man sich leider bei der Spielanleitung keine goldene Lorbeer verdient. Auch wenn Sie nach mehrmaligen Lesens doch verstanden ist, geht sie irgendwie nicht in Fleisch und Blut über. Bei dem recht einfachen Mechanismus hat man es mit den verschiedenen Beispielen zu gut gemeint. Dadurch wirkt alles umständlicher als es tatsächlich ist.
Spielgefühl
Kilt Castle löst sehr widersprüchliche Emotionen bei mir aus. Wenn man die Anleitung verstanden hat, ist der Einstieg relativ locker. Dazu ist es schnell zu spielen und hat eine gewisse taktische Tiefe. Zusätzlich haben wir schönes Material, welches zum Spielen einlädt.
Allerdings hat das Spiel schon einen gewissen Ärgerfaktor, da die Gefahr des Trittbrettfahrertums immer gegeben ist. Man wird nicht dafür belohnt, dass man den Führenden in seinem Tun stoppt. Ist die Gruppe sich nicht einig, kann ein einzelner Spieler davon ziehen. Man das als Spieler für sich nutzbar machen und Zwischenwertungen erzwingen, in dem man sich für die Dukatenwertung mit seinen Gebäuden bestimmte Voraussetzungen schafft. Daher kann man sich schon einmal über die Untätigkeit der Mitspieler aufregen.
Was mir wiederum gut gefallen hat, ist, dass man neben seinem eigentlichen Zug auch hin und wieder durch die Doppelkarten an den Bautätigkeiten der anderen beteiligt ist.
Im Spiel zu viert kann man jedoch nicht immer Einfluß auf das Spielgeschehen nehmen, da eigentlich fast zu jedem Zeitpunkt Dukatenwertungen ausgelöst werden können. Hat man dann ein-, zweimal hintereinander keine größere Fläche, wird es eng, diesen Rückstand noch aufzuholen. Nichts desto trotz sollte man Kilt Castle zu dritt oder viert spielen.
Zu zweit hat es mir aufgrund der doppelten Farbwahl nicht so gut gefallen.
Langzeitspaß
Gerade der Ärgerfaktor kam nicht immer gut an. In einer Partie haben sich z.B. 2-3 Spieler unabsichtlich zu lasten eines Vierten „ausgetobt“ und diesem somit kaum Möglichkeiten eingeräumt, nach vorn zu kommen. Da fällt es dann schwer, eine weitere Partie zu spielen.
Auf der anderen Seite haben wir es mit einem sehr schnellen und leichten Familienspiel zu tun. So dass es schwer fällt, eine echte Prognose abzugeben.
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Erweiterungen:
Auszeichnungen:
Spielregeln (ext. Link zu Zoch Verlag)
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