Die Elefanten sind los…
…bei Kosmos. Sie haben viel Zeit mitgebracht, denn wir haben kein Rennen, sondern ein taktisches Legespiel in einem festlichen Gewand vor uns.
Das Spiel
Zunächst startet jeder Spieler mit 2 Elefanten auf einem Startplättchen. Dann zieht ein Startspieler 2-5 der 80-100 Spielplättchen aus einem Sack (Anzahl abhängig von der Spielerzahl) und legt diese in die Mitte. Jetzt kann sich jeder Spieler reihum ein Plättchen aussuchen und anlegen. Dann geht der Sack weiter und wieder werden 2-5 Plättchen heraus- und angelegt, bis der Sack leer ist und die Schlusswertung erfolgt.
Als Regel für das Anlegen und der Auswertung gilt folgendes:
- Grundsätzlich kann ich ein Plättchen immer nur neben (nicht diagonal) einem mit einem Elefanten besetzten Plättchen auslegen. Dabei kann ich auch ein bereits bestehendes Plättchen überbauen (auch mehrfach). Anschließend wird der Elefant auf dieses Plättchen gezogen
- Ist dort ein Sondersymbol abgebildet, kann ich anschließend ein Plättchen verschieben bzw. einen Elefanten auf ein beliebiges Feld versetzen.
- Es ist mir erlaubt auch 2 mal zu passen und darauf zu verzichten ein Plättchen einzusetzen. Dann lege ich meinen Elefanten einfach auf die Seite (kann ihn aber weiter nutzen). Stehende Elefanten sind am Ende einen Siegpunkt wert.
- Gewertet werden am Ende nur zusammenhängende Flächen. Dabei darf ich zwei Flächen der eigenen und je eine Fläche der anderen vier Farben werten (hier werden einfach die Elefanten addiert). Alle anderen Plättchen sorgen für je 2 Minuspunkte
- Schaffe ich eine Farbe nicht zu bauen, gibt es 5 Minuspunkte
- Halbbögen, die jeweils an den richtigen Farben liegen, geben 5 Siegpunkte
Am Ende gewinnt der Punktbeste.
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Autor: Kirsten Hiese • Grafiker: Antje und Claus Stephan • Verlag: Kosmos • Jahr: 2016
2-5 Spieler • ab 8 Jahren • ca. 30-45 Minuten
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Material
In der BRETTSPIELBOX befinden sich: 5 x 2 Holzelefanten, 5 Startplättchen, Sack zum Ziehen, 100 (5 x 20) Plättchen, Wertungsblock
Sehr edeles Material mit den schönen auffälligen Holzelefanten sowie den dicken Pappplättchen. Wenn es etwas zu meckern gibt, dann die Schachtelgröße. Kerala eignet sich vom Material her auch gut als Reisespiel und verliert sich in der großen Kosmosschachtel (nur knapp 40% des Platz werden gebraucht). Zum Glück kann man alles für unterwegs auch in den Nachziehsack legen.
Einstieg
Der Einstieg in das Spiel geht relativ einfach, da die Anleitung gut beschreibt, was ich darf und was ich nicht darf. Nicht gelungen ist dagegen die letzte Seite, bei der es um die Wertung geht (eigentlich ein Kernelement des Spiels). Hier hätte ich mir eine übersichtliche Aufbereitung gewünscht. Zum Glück hat man dieses nach 1-2 mal Spielen eh begriffen und ist dann nicht mehr relevant.
Spielgefühl
Kerala ist ein komplett abstraktes Spiel in einem indischen Festgewand. Thematisch angemalt, damit es schön aussieht: nicht mehr und nicht weniger. Ansonsten spiel das Thema keine Rolle mehr und ist auch bald vergessen.
Während die ersten Züge erst einmal ein einfaches Legen sind, merkt man im zunehmenden Verlauf der Partie die taktischen Elemente. Aber Vorsicht! Grübelgefahr.
Da alle Spieler die Plättchen fast parallel nehmen, ist jeder zur gleichen Zeit beschäftigt. Ist jetzt jemand besonders sorgfältig im Auswägen der verschiedenen Möglichkeiten, kann es schon mal etwas länger dauern. Daher würde ich trotz des Vorteils der größeren Auswahl (5 Plättchen) und der geringeren Rundenanzahl (20 anstatt z.B. 40 im 2er Spiel) von einer zu großen Runde abraten, sollten sich diese Individuen unter den Mitspielern befinden. Es eignet sich gut im Spiel zu zweit. In diesem kommt es auch besser zum Tragen ein Plättchen auszuwählen, was einem selbst am besten hilft und gleichzeitig dem Gegenüber wenig Möglichkeiten lässt. Diesen Überblick habe ich bei 5 Spielern eher nicht.
Das Spiel selbst ist locker und leicht aber dennoch kniffelig. Es gilt viele Entscheidungen zu treffen, teilweise durch Überbauen wieder zurückzunehmen. Gelungen sind auch die Umbauplättchen, mit denen man zwischendurch sein Spielfeld ummodellieren kann.
Zu überlegen gibt es einiges. Allerdings ist dieses begrenzter durch die Einrichtung der Elefanten. Somit habe ich überschaubare 8 Legemöglichkeiten und nicht unendlich viele, was dem Spiel sehr gut tut und es flüssig gestaltet.
Langzeitspaß
Der Langzeitspaß ist für mich recht groß (Vergleichbar mit einem Limes oder Karuba). Zum einen die kurze Spieldauer, wenn das Grübeln unterdrückt wird, zum anderen aber auch der „Aha“-Effekt, welcher sich während der ersten Partien einstellt. Dieser gilt es nun in weiteren Spielen auszutesten.
Auch die Spannbreite vom Familienspieler bis in den Kennerspielbereich (nur 2-3 Spieler) hinein, spricht dafür, dass man das Spiel mit vielen Mitspielern teilen kann.
Innovation
So richtig innovativ ist Kerala nicht, da es diese Art von Legespiele an der ein oder anderen Stelle bekannt ist. Was Kerala ausmacht ist die Verknüpfung von verschiedenen kleinen Mechanismen aus diesen Legespielen zu einem schnellen Tüftelspiel.
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Erweiterungen:
Auszeichnungen:
Spielregeln (ext. Link zu Kosmos)
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