Das weckt den Sammler in dir
Solitär für Fortgeschrittene, kam mir in den Sinn, als ich Frogriders das erste Mal sah. Und sehr bunt.
Das mag vielleicht einen Wegweiser zur Zielgruppe des Spiels geben, sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Frogriders einige taktische Elemente aufzuweisen hat, die das Spiel zu einem gehobenen Familienspiel machen. Denn gekoppelt mit unterschiedlichen Aufträgen und Privilegien verfolgt jeder Spieler ein anderes Ziel.
Das Spiel
Nach dem alle Froschreiter auf den Seerosenblättern untergebracht sind (das gelbe bleibt frei), jeder Spieler seine beiden persönlichen Aufträge bekommen hat und die zwei allgemeinen – für alle gültigen – Aufträge platziert wurden, kann es losgehen. Wie bei Solitär wird ein Froschreiter durch einen anderen übersprungen (es gibt keine Kettensprünge). Den übersprungenen darf man behalten. Danach kann man optional noch einen Frosch aus seinem Bestand (auch den gerade übersprungenen) in das Dorf setzen. Dabei lösen die Froschreiter folgendes aus:
- Rot: ein weiterer Sprung ist möglich (jedoch ohne anschließende Dorffunktion).
- Gelb: Tauschen gegen einen andersfarbigen Frosch aus dem Dorf
- Blau: man kann eine Privilegienkarte nehmen. Privilegienkarten geben zusätzliche Siegpunkte, Sprungvarianten (Diagonal, über Eck etc.), zusätzliche Frösche etc.
- Braun: 1 Siegpunkt am Ende des Spiels (Frosch verbleibt allerdings beim Spieler)
Das Spiel endet, sobald ein Spieler nicht mehr springen kann.
Siegpunkte bekommt man über die Aktionskarten und vor allem das Erfüllen der Auftragskarten im Rahmen von Set-Collection. Dabei ist wichtig, dass, Froschreiter für mehrere Aufträge mehrfach gewertet werden dürfen.
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Autor: Daniel Skjold Pedersen, Asger Harding Granerud • Grafiker: Alexander Jung • Verlag: eggertspiele • Jahr: 2017
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Material
In der BRETTSPIELBOX befinden sich: 56 Froschreiter-Figuren (10 gelb, 11 rot, 14 blau, 21 braun), 1 Spielplan, 44 Karten (6 allgemeine Aufträge, 10 persönliche Aufträge, 24 Privilegienkarten, 4 Übersichtskarten), 4 Holzfiguren
Schönes Material. Auch wenn ich Holzmeeple immer wieder bevorzuge, kann ich gut nachvollziehen, warum das hier nicht geschehen ist.
Einstieg
Sehr einfach zu verstehendes Spielprinzip. Nur die Privilegienkarten sollte man sich gründlich durchlesen. Vielleicht etwas ungewöhnlich, dass alle Froschreiter in den Auswertungen zum tragen kommen.
Spielgefühl
Zunächst war ich skeptisch, aber die Vorsicht hat sich schnell gelegt.
Frogriders spielt sich überraschend kurzweilig und schnell (in knapp 20 Minuten ist eine Partie durch). Es kommt auf die richtige Mischung aus Privilegienkarten (ohne diese geht es nicht) und Froschsammlungen an. Dabei gibt es keine eindimensionale Siegstrategie, da mehrere Wege zum Pokal des besten Froschreiters führen. Zudem verläuft jede Partie aufgrund der unterschiedlich zur Verfügung stehenden Privilegienkarten anders ab.
Das Spiel ist taktischer je weniger Spieler teilnehmen. Zu zweit kann man sich bestimmte Züge vorbereiten. Aber auch in Vollbesetzung – hat dann eher den Charakter eines Familienspiels – konnte Frogriders gefallen. Hier wird es dann schwerer an bestimmte Frösche heranzukommen. Daher ist für mich die optimale Besetzung zu dritt oder zu zweit
Einen gewissen Glücksfaktor gibt es durch die Aufgabenkarten. Dabei kann es auch vorkommen, dass man mit seinem Kontrahenten ein gleiches Ziel verfolgt.
Wenn es eine Sache zu bemängeln gibt, dann die Überraschung bei der Siegpunktevergabe. Hier hat man als Teilnehmer keinen Überblick über seine Kontrahenten und muss sich eher daran orientieren, bestimmte Wert (z.B. > 45 zu dritt) zu erzielen. Diese wären als Orientierungshilfe in der Anleitung gut gewesen. Aber wahrscheinlich denke ich an dieser Stelle wieder zu sehr aus der Brille des Kennerspielers.
Langzeitspaß
Frogriders wird definitiv zum festen Bestandteil meiner Sammlung werden. Sehr schnell zu spielen und eine gewisse taktischer Tiefe. Kann man wunderbar in einen Spieleabend integrieren und „runter“spielen.
Gesamtbewertung 8/10
Schnell zu spielendes Familienspiel mit einer gewissen taktischen Tiefe gekoppelt mit den Privilegienkarten. Zu zweit oder zu dritt am besten spielbar. Für die Zielgruppe der Familienspieler, die ein wenig Taktik mögen, ein sehr attraktives Spiel.
Erweiterungen:
Auszeichnungen:
Spielregeln (ext. Link zu eggertspiele)
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