Mittwoch, April 2, 2025
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Brettspiele sind Kulturerbe – jetzt ganz offiziell!

Ein historischer Moment für die Brettspielszene in Deutschland: Seit dem 26. März 2025 gehört die Brettspielkultur offiziell zum Immateriellen Kulturerbe der Bundesrepublik Deutschland. Damit wird erstmals gewürdigt, was viele von uns schon lange wissen: Brettspiele sind weit mehr als ein Freizeitvergnügen. Sie sind gelebte Kultur – kreativ, verbindend und generationenübergreifend.

Diese Entscheidung der Deutschen UNESCO-Kommission ist ein starkes Zeichen für die Bedeutung des Spielens im analogen Raum. Brettspiele fördern soziale Kompetenzen, regen zum Denken an, bringen Menschen ins Gespräch – und das völlig unabhängig von Herkunft, Alter oder sozialem Status. Am Spieltisch begegnen sich alle auf Augenhöhe. Es zählt nicht, wie viel jemand verdient oder welchen Hintergrund man hat – es zählen Neugier, Spielwitz und die Lust, gemeinsam Zeit zu verbringen.

Die Anerkennung durch die UNESCO hebt hervor, was täglich an über 400 öffentlichen Spielorten, in Vereinen, Cafés, Jugendzentren und Wohnzimmern praktiziert wird: Spielen als lebendige Praxis. Als Ort der Begegnung, als kreative Ausdrucksform und als wertvoller Teil unserer Alltagskultur. Dass Brettspiele dabei auch Wissen und Fertigkeiten vermitteln – von Regelverständnis bis zur Gestaltung eigener Spiele – macht sie zu einem wertvollen Bildungsgut.

Die Aufnahme in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes ist das Ergebnis jahrelanger Arbeit engagierter Menschen bei Brettspielveranstaltungen, Spielecafés, Spieleclubs und Archiven. Damit haben sie den Weg bereitet und das geschafft, was viele für unmöglich hielten.

Natürlich fließt durch die Anerkennung kein direktes Geld. Aber sie eröffnet Perspektiven: für Förderung, Sichtbarkeit und langfristige Archivierung. Sie stärkt die Stimme der Spieleszene gegenüber Politik und Gesellschaft. Und sie kann helfen, analoge Spiele stärker zu schützen, zu dokumentieren und für zukünftige Generationen zugänglich zu machen – etwa durch die Aufnahme in die Deutsche Nationalbibliothek oder den Aufbau eines bundesweiten Spielearchivs.

Doch vor allem ist diese Anerkennung ein riesiger Erfolg für uns alle – für Spielerinnen und Spieler, für Autorenteams, für Verlage und für die stetig wachsende Community, die das Spielen lebt und liebt.

Brettspiele sind Kulturgut. Und das jetzt auch ganz offiziell.

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