Gamefound übernimmt Indiegogo: Ein Meilenstein für das Crowdfunding
Die Crowdfunding-Plattform Gamefound hat den langjährigen Kickstarter-Konkurrenten Indiegogo übernommen und damit einen bedeutenden Schritt zur Erweiterung ihres Einflusses über den Bereich Brettspiele hinaus getan. Die 2008 gegründete Plattform Indiegogo mit rund 14 Millionen Nutzerkonten wurde bislang vorrangig für Projekte in Bereichen wie Technik, Design und Film genutzt. Künftig wird sie von Gamefounds Technologie angetrieben und mit dessen Fokus auf Benutzerfreundlichkeit und Funktionalität verbunden.
Gamefounds Aufstieg Gamefound wurde 2016 ursprünglich als Pledge-Manager für Awaken Realms gegründet und entwickelte sich in den letzten Jahren zu einer der führenden Plattformen für Brettspiel-Crowdfunding. 2022 stieg Ravensburger in die Plattform ein.
Allein 2024 wurden dort Projekte im Wert von über 165 Millionen Dollar finanziert – darunter Blockbuster wie Cyberpunk 2077 und Lands of Evershade. Im Vergleich: Kickstarter erreichte im selben Jahr 220 Millionen Dollar im Bereich Tabletop, allerdings mit abnehmender Tendenz.
Ziel: Kickstarter überholen Gamefound-Gründer Marcin Świerkot verfolgt das ambitionierte Ziel, Kickstarter im Bereich Brettspiele bereits 2025 zu überholen. Die Integration von Indiegogo soll dieses Ziel nicht gefährden, sondern beschleunigen: Gamefound bleibt dem Tabletop-Sektor treu, während Indiegogo-Kampagnen künftig ebenfalls von der Gamefound-Technologie profitieren und umgekehrt Brettspielkampagnen zusätzlich auf Indiegogo sichtbar werden.
Was sich für Nutzer ändert
- Ein Login für beide Plattformen: Backer können sich mit ihren Gamefound- oder Indiegogo-Zugangsdaten anmelden.
- Bessere Tools für Creator: Gamefounds umfangreiche Funktionen wie Stretch Pay, integrierte Analysen, mobile App und ein ausgereifter Pledge-Manager werden Indiegogo-Projekten zur Verfügung gestellt.
- Mehr Reichweite: Gamefound-Kampagnen profitieren von Indiegogos großer Nutzerbasis und internationaler Sichtbarkeit. Zum Vergleich 1,5 Mio User von Gamefound treffen auf 38 Mio. User bei Indiegogo.
Ein Zusammenschluss mit Signalwirkung. Mit der Kombination aus Gamefounds technischer Exzellenz und Indiegogos Reichweite entsteht eine Crowdfunding-Plattform, die Creator und Backer aller Kategorien ansprechen soll. Świerkot sieht darin „eine Revolution für das Crowdfunding“, CEO Julie dePontbriand spricht von „einem Neuanfang für eine zukunftsgerichtete Branche“.
Ob Gamefound künftig auch in anderen Crowdfunding-Bereichen Kickstarter überholen kann, bleibt abzuwarten. Klar ist: Mit diesem Schritt ist Gamefound nun nicht mehr nur eine Alternative für Brettspielprojekte, sondern ein ernstzunehmender Mitspieler auf dem gesamten Crowdfunding-Markt.