Eine neue Beeple Aktion: Vor ein paar Wochen hatte Christian von Spielstil die Idee, dass wir ein Überraschungs-Flohmarkt oder 2nd Hand-Brettspiele innerhalb unseres Netzwerkes versenden und der Empfänger dann das jeweilige Brettspiel vorstellt. In Form eines Videos, Podcast, Blogbeitrages etc.
Heute stelle ich einen alten Brettspiel Klassiker vor: Spiel der Spiele. Smuker von Cliquenabend hat mich mit dem Brettspiel überrascht und in die 80er Jahre zurück reisen lassen. Ich habe das Brettspiel selbst nie besessen, aber früher auch gespielt. Dafür konnte ich andere Brüder und Schwestern aus dem MB Konzern mein eigen nennen:
- Mankomania
- Das Spiel des Lebens (wird heute noch von meinen Kindern bei meinen Eltern sehr gerne gespielt)
- Hotel (sehr viel Emotionen bei diesem Immobilienglücksspiel)
- Slotter
- Schweinerei
- Gamemaster Series mit Shogun (das Brettspiel habe ich tatsächlich noch im Keller stehen)
waren auch bei uns zu Hause auf dem Spieltisch.
MB Spiele
Alles Brettspiele der Marke MB. Dieses steht für Milton Bradley und war eine Firma, die 1836 gegründet wurde und damit als Meilenstein in der amerikanischen Brettspielgeschichte gilt. In Deutschland ist sie u.a. durch die Fernsehwerbung mit dem Kind und dem Gong bekannt: „MB Spiele präsentiert“.
1984 wurde MB Spiele von Hasbro übernommen. Die Marke wird jedoch schon lange nicht mehr genutzt.
Heute und hier geht es aber um:
Das Spiel der Spiele
Das Brettspiel Spiel der Spiele ist 1986 erschienen. Autoren sind Gil Druckman und Avi Weiner. Damals war ich 14 Jahre alt.
Den Karton habe ich zusammen mit Smuker geöffnet, der mir dieses Überraschungsspiel zugesandt hat. Vielen Dank dafür.
Als ich das Brettspiel das erste Mal öffne, kommt mir der bekannte 80er Jahre Muff entgegen, den man kennt, wenn man etwas länger auf dem Dachboden oder Keller aufbewahrt hat. Er verfliegt aber zum Glück sehr schnell.
Material:
Alles sehr übersichtlich. Nach der Anleitung sucht man zunächst vergeblich, bis man sie im Deckel abgedruckt wiederfindet. Auch eine Art der Ressourceneffizienz, die es schon in den 80er Jahren gab.
Ansonsten sehr viel Plastik in einer großen Plastiktüte (gab es damals schon ZIP?) und auf einem großen Spielplan verteilen sich eine Kegelpendel, ein Billardtisch, ein Shuffleboard, eine Minigolfanlage, ein Rondell sowie ein Laufparcour für die Spielfiguren. Dazu verschiedene Karten mit Buchstaben und Abbildungen drauf.
Auf dem Laufparcour stehen die verschiedenen Aufgaben abgedruckt.
Das Spiel der Spiele umfasst 14 verschiedene Spiele und die Chance „?“ als Joker. Ein Teil setzt eher auf Geschicklichkeit, andere auf Wissen oder auch das Behalten von Begriffen. Glück spielt eine große Rolle.
Wir benötigen auf jedenfalls noch Stifte und Papier.
Regeln (grob erklärt)
Nach der Startaufstellung spielen wir reihum alle immer das Spiel auf dem die Spielfigur des aktiven Spielers steht. Dabei unterscheiden sich die Spiele nach verschiedenen Kategorien:
Geschicklichkeit:
- Wurfkegeln: Eine Kugel an einem Pendel muss auf sieben Kegel geworfen werden
- Bowling: Wir schnipsen eine Kugel auf die sieben Kegel
- Ringewerfen: vier Ringe werden vom Spielfeldrand auf ein Ziel geworfen
- Pool Billard: drei Kugeln müssen eingelocht werden
- Shuffeln: Schnipspiel.
- Golf: drei Mal eine Kugel auf der Golfbahn ins Loch befördern
Wissen / Kombination:
- Stadt-Land-Fluss: 6 Buchstaben zu einem Begriff. Wir suchen die Wörter
- Längstes Wort: 10 Buchstaben gegen die Sanduhr, das längste Wort bilden
- Wort Rommee: fünf Buchstaben austauschen bis wir ein Wort haben
- Wortkette: ein Begriff und das nächste Wort beginnt mit dem Buchstaben des vorangegangenen.
Merken / Auffassungsgabe:
- Augen auf: gegen die Sanduhr zu einem Buchstaben möglichst viele Begriffe in der Umgebung suchen
- Merk dir’s: 7 Karten mit Gegenständen. Behalten und dann aufschreiben.
Glücksspiel / Push your Luck:
- 13 gewinnt: Mit einem Würfel Zahlen aufaddieren und nicht die 13 übertreffen. Wann hört man auf?
- Böse 1: auf keinen Fall eine 1 würfeln. Punkte addieren.
Für die Spiele gibt es entweder Punkte im Verhältnis zu seinem Ergebnis oder im Wettbewerb zu den Mitspielenden. Dann geht man entsprechende Punkte auf dem Spielbrett nach vorne und der nächste Spieler ist dran.
Wer die Ziellinie als erster überquert, gewinnt das Spiel der Spiele.
Spielgefühl
Designtechnisch taucht man intensiv in die Vergangenheit ein. Dieses bezieht sich sowohl auf die Materialausstattung wie auch auf die Auswahl der verschiedenen Spiele.
Man wird nicht alle 14 Spiele während einer Partie spielen. 3-5 Spiele kamen jeweils nicht dran. Dafür haben sich andere mehrfach wiederholt. Viele Spiele sind bekannt. Darunter auch einige Klassiker wie Stadt-Land-Fluss oder die Wortketten, welches der ein oder andere von euch von verschiedenen Autofahrten mit seinen Kindern kennt.
Die Umsetzung der vielen Geschicklichkeitsspiele ist nicht unbedingt auf Grobmotoriker zugeschnitten. Alles sehr filigran, so dass auch eine Stück Glück in dieser Kategorie in das Spiel kommt. Dazu alles etwas beengt auf dem Spielplan, da man wirklich nahezu jeden Bereich des Spielbrettes mit den Spielen oder Kurzregeln ausgenutzt hat. Dennoch sorgte das ein oder andere Spiel für viel Gelächter am Brettspieltisch (z.B. wenn man Golfen oder Billard simuliert).
Die Wissens- und Merkspiele dagegen wirkten nahezu zeitlos. Auch wenn Wortrommee eher ein Glücksspiel ist, denn wenn man mit Y, Ü, Ö, H, Z ausgestattet ist, dauert es einige Zeit bis man durch Kartentausch zu einem gescheiten Wort kommt.
Zum Ende hat das Spiel jedoch einige Längen. Insbesondere wenn man verschiedene Spiele zum x-ten Mal spielt.
Fazit
Das Spiel der Spiele war eine schöne Zeitreise in die Vergangenheit. Schöne Erinnerungen wurden wach. Einige Spiele kennt man vom Mechanismus längst aus anderen Spielen und weiß, dass sie dort besser umgesetzt sind. Mir würden auch direkt diverse Sachen einfallen, die ich verbessern würde.
So ist das Spiel der Spiele gut geeignet, um seine Erinnerungen aufzufrischen. Dennoch ist es an der ein oder anderen Stelle nicht so gut gealtert.
Aber wir hatten viel lustige Momente am Brettspieltisch.
Weitere Akteure des Überraschungsspiel
Mit bei der ersten Staffel dabei sind auch:
- Jürgen Karla / Spielbar.com mit Superdrive
- Christian Renkel / Spielstil mit AufRuhr
- Oliver Sack / Spielevater mit Bremer Stadtmusikanten
Eine zweite Staffel wird dann im neuen Jahr noch online gehen.