Wer kennt sie nicht, die Großmeister fernöstlicher Kampfkünste – Mister Miyagi, Splinter oder Meister Shifu. Sie alle bilden die Jungen und Ungestümen zu wahren Legenden ihres Faches aus.
Hier reiht sich nun mit Meister Makatsu ein. Er bringt uns seine Kunst aber nicht mit Zäunen streichen, Autos polieren, oder dem Balancieren von Essensschalen bei.
Bei ihm werden wir in unserem Dojo über drei Tage in den Künsten des Ninja-Daseins ausgebildet. Es winkt der Sieg, wenn wir jene sind, die am Ende die wenigsten Prügel eingesteckt haben.
Lasst uns sehen, was der Großmeister der Spiele, Reiner Knizia, diesmal für uns erschaffen hat.
Björn

Wir erhalten zu Beginn jeweils ein Kartendeck. Alle Decks sind identisch und bestehen aus 24 Karten, in drei Farben und den Zahlen von 1-8. Das Spiel wird über drei Durchgänge gespielt. Pro Runde eines Durchgangs ziehen wir vier Karten, spielen zwei davon reihum nacheinander aus und legen die verbleibenden Karten für den nächsten Durchgang ab.
Sobald die beiden Karten ausgespielt wurden, wird abgerechnet: Dabei erhält jeweils die „Belohnung“ der Karten, wer von der jeweiligen Farbe die höchste Karte gespielt hat. Es werden alle ausliegenden Farben abgerechnet, so kann es passieren, dass eine Person die „Belohnung“ für lila erhält, eine andere für orange und eine dritte Person für die blauen Karten im Spiel.
Die drei Farben haben dabei unterschiedliche „Belohnungen“. Orange bringt uns zwei Chips ein, Blau einen Chip und Lila bringt uns einen Chip sowie den Startspielermarker.
Die Chips sind in ersten Durchgang nur jeweils einen Minuspunkt wert und da kommt schon das erste Dilemma im Spiel. Im ersten Durchgang spielen wir insgesamt 6 Runden und müssen entscheiden, ob wir aus unserer Hand niedrige Karten spielen, um keine Punkte zu kassieren, nehmen aber dann ggf. höhere Karten mit in den zweiten Durchgang. Dieser besteht nur noch aus 3 Runden, allerdings sind es dann für jeden Chip, den man erhält, bereits 2 Minuspunkte. Im letzten Durchgang, der nur zwei Runden dauert, ist allerdings jeder Chip 3 Minuspunkte „wert“.
Am Ende rechnen wir unsere Minuspunkte zusammen und es gewinnt, wer die wenigsten davon kassiert hat.
Brettspiel Regeln
Spielregeln (ext. Link zu Amigo)


Ein Dilemma, ein Fluchen und Verzweifeln, aber auch ein diebisches Freuen und Überlegen – all das bietet Meister Makatsu als Kartenspiel. Während mit wenigen Spielenden das Kartenzählen beginnt, wird in größerer Gruppe der Augenblick bewertet und in die Zukunft geblickt. Welche Karten nehme ich mit in die nächste Runde und kassiere ich dafür jetzt doch den Startmarker oder eine satte Menge Chips, damit ich in der nächsten Runde verschont bleibe?
Dann der freudige Moment, wenn sich mit dem Ausspielen der zweiten Karte in einer Runde das Blatt wendet und wir doch noch mit einem blauen Auge davonkommen. Auf in die nächste Runde und auf das Beste hoffen – oder taktisch vorbereitet sein und geplant unbeschadet rauskommen.
Das gut geschriebene Regelheft und die klaren Symbole und Zahlen helfen dabei, schnell ins Spiel zu kommen. Die Illustratorin, Sonja Müller, hat uns mit jenem Meister Makatsu einen entspannten weißen Affen gegeben, der dann doch mit einem Blick schauen muss, was seine drei Schüler Maulwurf, Frosch und Vogel gerade so treiben. Dabei sind alle 24 Karten unterschiedlich gezeichnet und zeigen zu deutlich, dass die drei vielleicht doch nicht mit Karate-Kid, den Teenage Mutant Ninja Turtles oder dem Kung-Fu Panda mithalten können. Unterhaltsam sind sie und das Spiel aber auf jeden Fall.

- Kein reines Kartenkloppen – Köpfchen ist gefragt
- Viel Spiel in kleiner Packung
- Revanche wird sicher gefordert
Meister Makatsu kommt wie alle weisen Kampfkunstmeister, ruhig, gelassen und überlegend daher. Dann tritt er Dich unerwartet mit einem Roundhouse-Kick (Chuck Norris lässt grüßen) mitten ins Grübelzentrum. Nach ein, zwei Runden versteht man das tolle Dilemma – „lege ich“ oder „behalte ich“.
Ein flottes Spiel, clever designend und unerwartet viel Tiefgang für diese kleine Schachtel. Nur der Startspielermarker hält sich manchmal so hartnäckig, dass es scheint – Meister Makatsu möchte dir noch ein paar Lernstunden extra verpassen.
Mir gefällt es in großer Runde besser, denn es ist schnell und taktisch. In kleiner Runde kann man schon die kartenzählenden Personen häufiger erleben. Dann kann es auch schnell in eine Dehnübung statt einen ordentlichen Kartenfight kippen.
Kurzum: Ein Karten-Kampfkunst-Snack, der schnell auf dem Tisch liegt, für emotionale Momente sorgt und immer wieder gern gespielt wird. Hier braucht es dann keine Ninja-Reflexe, sondern nur ein bisschen Köpfchen.
Richtige Minuspunkte gibt es bei Meister Makatsu nicht, außer Chuck Norris spielt mit, dann bekommt ihr die volle Ladung Minuspunkte, wenn er nur seine Karten anschaut.



AUTOR: Reiner Knizia
ARTIST: Sonja Müller
VERLAG: Amigo
ERSCHEINUNGSJAHR: 2025







