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Ratingen 2016 – Erfahrungsbericht

ratinger spieletage 2015In 2014 habe ich Aquasphere für mich entdeckt, in 2015 einen erste Blick auf das Orakel von Delphi erhascht. Beides neue Stefan Feld Spiele, aber in 2016 war für  mich mein Highlight La Granja: No Siesta von Andreas „ode.“ Odenthal!

Die 7. Ratinger Spieletage am Wochenende (19. und 20. März) boten viele Blicke auf diverse Prototypen und natürlich konnten viele Neuheiten aus Essen 2015 sowie Nürnberg 2016 ausprobiert werden.

Parallel dazu gab es auch diverse Turniere. Mehr als 1.100 Spieler tummelten sich am ersten Tag in den Hallen in Ratingen.

Aufmerksamkeit, Warnung, Ausrufezeichen Alle Bilder von den Spielen sind von Prototypen – Das Material damit noch nicht im finalen Zustand

Die geschilderten Eindrücke sind Ersteindrücke auf Basis eines Spiels.

Gestern waren Tim (von Spielfreunde) und ich vor Ort und konnte so einiges ausprobieren:

La Granja: No Siesta!

In Herne 2014 wurden wir kompetent von „ode.“ in sein Spiel eingewiesen. In Ratingen 2016 hat uns „ode.“ nun seine Würfeladaption zum Spiel ausprobieren („testen“ ist ja nicht der richtige Terminus) lassen. Das Spiel hat mich echt begeistert.

Jeder Spieler bekommt je einen Spielblock (im Spiel wird dieses ein Abrißblock zum Ankreuzen sein). Auf diesem gibt es von oben nach unten (die unteren drei von links nach rechts) die folgenden Ankreuzfelder:

  • Dächer (mit Geld zu bezahlen): bringen Punkte oder andere Vergünstigungen
  • Gehilfen: bringen Boni und Punkte
  • Lager: Sammeln von Tier- oder Pflanzensets (je 1 Siegpunkt)
  • Karren: 3 verschiedene (der erste bekommt den hohen Punktwert, die andern den niedrigeren / gleichzeitig werden zusätzliche Boni ausgelöst)
  • Fernhandel: Abgabe von 3er Sets (ansteigende Siegpunkte)

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Dazu gibt es 9 Würfel (bei 4 Spielern) mit Geld, Schwein, Traube, Hut, Esel und Olive/Getreide auf den Seiten.

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Im Spiel würfelt der Startspieler und reihum nehmen die Spieler einen Würfel und platzieren den Wert auf einer Leiste. Die restlichen 5 Würfel werden erneut gewürfelt und wieder suchen alle Spieler einen Würfel aus. Der letzte Würfel wird für alle gewürfelt. (Wichtig: es gibt nur eine begrenzte Anzahl an Markierungssteinen, also kann es sein, dass man seine Erträge nicht komplett platzieren kann)

Dann werden die Waren von der Warenleiste auf den Spielblock oder die Hutleiste (über diese bekommt man auch weitere Markierungssteine) übertragen. Hierdurch werden weitere Dächer, Gehilfen, Warenkarren oder der Fernhandel freigekreuzt oder Warensets im Lager gebildet. Kann man einen Warenkarren füllen, ist man berechtigt einen seiner Markierungssteine auf ein Sondertableau zu legen, um weitere Siegpunktkombinationen freizuschalten

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Das Spiel endet, wenn ein Spieler auf der Hutleiste ganz oben ankommt (dieses bringt noch einmal Zusatzpunkte: Delta zwischen erstem und letzten Spieler). Dann erfolgt die Auswertung – und das ganze nach nur knapp 30 Minuten.

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La Granja: No Siesta! ist für mich vom Spielgefühl recht nah am Original und besticht durch diverse Zielstrategien, die man verfolgen kann.

Das Spiel wird bei ADC Blackfire Entertainment GmbH, Stronghold Games erscheinen und soll unter 30 Euro kosten. Schachtelgröße ist die von Diamonds und wird pickepacke voll werden.

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Schicht im Schacht

Noch ohne Verlag ist ein interessantes Stichspiel von Andreas Molter (Autor von Haithabu)

Wir sind Zwerge und versuchen aus einem Schacht herauszukommen. Dazu bekommen wir 2 Karten (es gibt insgesamt 6 Farben mit den Werten 1 – 9), bestimmen einen Stich und erhalten weitere 4 Karten auf die Hand. Glauben wir Stiche zu bekommen, dürfen wir noch einmal bis zu 3 Karten tauschen. Sage ich „keinen Stich“ an, habe ich die Möglichkeit Gold zu bekommen.

Dann wird ausgespielt. Je nach Stichanzahl darf ich dann im Schacht weiter nach oben klettern. Der letzte kann jedoch mit Gold den Schacht verändern, und Teile herausnehmen.

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West of Africa

Das Spiel wurde uns von Uli Blennemann persönlich erklärt.

west africa mat

Im kanarischen Setting müssen die Spieler Waren anbauen, Verschiffen und Siedlungen bauen. Dabei ist die Karte in drei Teile unterteilt: Links nur Waren / Mitte Waren und Siedlungen / Rechts nur Siedlungen. Der Preis der Waren nimmt dabei Richtung rechts zu.

Das Spiel wird über einen Kartenmechanismus gesteuert. Dabei kann jeder Spieler 5 aus 13 Karten auswählen. Diesen Karten ist ein bestimmter Wert zugeordnet und über die Addition dieser Kartenwerte wird die jeweilige Startreihenfolge des Spiels ermittelt. Waren können dabei nur über zwei Karten ver-/gekauft werde: Insel- und Aktionskarte. Inselkarten dürfen jedoch mehrfach benutzt werden, also auch zum Bau von Siedlungen. Dieses ist jedoch nur dem jeweiligen Alcalde der Insel gestattet, welcher sich über Mehrheiten aus Waren und Arbeitern bestimmt.

Siegpunkte gibt es für Alcaldes, Siedlungsbau und Geldmehrheiten zum Ende der Runde.

Einfacher Mechanismus, der die Gehirnzellen jedoch ganz schön ins Schwitzen bringt. Dazu sollte man ein wenig Streßresistent sein, da die ein oder andere Situation zu Frust führen kann, wenn man keinen Plan B in der Tasche hat.

Auch lustig ist die kleine Aneckdote, die einem kleinen Erdenbürger in Form eines weißen Punktes auf La Gomera gewidmet ist.

Martin Schlegel
Am Rande der Ratinger Spieletage konnte ich noch ein Interview mit Martin Schlegel führen, was in den nächsten Tagen erscheinen wird. In diesem Zusammenhang bekamen wir auch mit, dass zum LutherJubiläum im nächsten Jahr ein Familienspiel (Luther – das Spiel) zum Thema bei Kosmos erscheinen wird. Dabei wird es sich um ein Laufspiel mit 12 verschiedenen Orten handeln und zusätzlich thematisch mit Begleitmaterial sehr stark aufbereitet sein.

„Glen More 2“

Matthias Cramer erklärte uns kurz die Änderungen bei seiner geplanten Neuauflage von Glen More. Wesentliche Änderungen sind die Einführung von zwei neuen Plättchen:

  • der Plättchen werden auf einen Gesamtstapel gelegt, es gibt diese 3 festen Zwischenwertungen nicht mehr.
  • mittels Plättchen kann man nun Persönlichkeiten erwerben, die jetzt eine Wertung auslösen. Dabei werden die Plättchen immer gewertet und man kann sich noch aussuchen, ob die Chieftains, Karten oder der Whisky gewertet wird.
  • Städte: Dörfer können überbaut werden und lösen somit eine weitere Aktivierung der umliegenden Felder aus
  • Whisky bekommt jetzt zusätzlich noch eine Karte („besondere Orte“) und man kann sich entscheiden, den Whisky direkt zu bekommen oder diesen zu einem Single Malt zu lagern.

Ein Bild im Detail durften wir leider nicht machen, daher nur ein verpixelter Eindruck:

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Das Spiel wird nicht mehr in 2016 herauskommen. Ein Verlag steht auch noch nicht fest.

Böhmische Dörfer

Vor uns liegt ein modularer Plan aus verschiedenen Dörfern, deren Gebäude unterschiedlich zusammengesetzt sind.

Reihum würfeln die Spieler 4 Würfel. Aus diesen können Sie Kombinationen für 2 x 2 oder 1 x 3 oder 1 x 4 Würfel bilden. Wir dürfen dann einen oder zwei Meeple auf ein oder zwei Gebäude mit dem Gegenwert der Würfel setzen. Beim Besetzen der Felder gelten bestimmte Regeln, wann durch Mitspieler belegte Gebäude besetzt werden dürfen (immer / wenn kein gleiches frei ist / nie):

Einige Gebäude führen beim Besetzen direkt zu Talern, während andere erst beim vollständigen Besetzen aller Felder (Mühle und Manufaktur) und weitere erst zum Ende des Spiels gewertet werden.

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Das Spiel ist ein permanenter Verdrängungswettbewerb, spielt sich aber leicht, locker und schnell. Ist aber sicherlich kein Vielspielerspiel.

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Was mir nicht so gut gefallen hat: Das Spiel zu beenden ist deutlich erschwert, da das Ende daran gekoppelt ist, dass zum Beginn eines Zuges des Spieler keiner seiner 10-13 Meeple einsetzbar ist. Hier kann also die Gruppe entgegenarbeiten und aus den Gebäuden Rathaus, Wirtshaus, Hof oder Kirche Spielfiguren entfernen, um jeweils noch eine weitere Runde dranzuhängen. Das kann Frustgefahr bedeuten.
Des weiteren kann eventuell der Überblick für weniger geübter Spieler etwas schwierig sein.

Das Orakel von Delphi

Zum Schluß gab es noch eine Partie „Das Orakel von Delphi“, was uns Ralph Bruhn noch einmal erklärte.

Schon im letzten Jahr konnte ich das Spiel ausprobieren. Doch das neue Spiel von Stefan Feld (kommt bei HallGames und Pegasus zu Essen) wurde im letzten Jahr weiterentwickelt und wirkt nun viel runder und fertig.

Beim Orakel von Delphi haben wir die Aufgabe 12 Aufträge (je 3 Statuen bauen, 3 Gaben abliefern, 3 bestimmte Orte erkunden und 3 Monster besiegen) in der Griechischen Welt zu erledigen. Mittels dreier Farbwürfel bewegen wir uns mit Schiffen fort. Die Farbe und Wirkung kann durch Gunstmarker “manipuliert” werden.

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Über das Erforschen von Inseln, Besiegen von Monstern, Gewinnen von Göttern und Käufe von Gütern verbessern wir stetig unsere Fähigkeiten. Allerdings müssen wir aufpassen, dass wir bei unserer Odysee durch die griechische Ägäis nicht zu viele Wunden (diese gibt es im Kampf sowie durch den Titanen Würfel am Ende jeder Runde) davon tragen, da dieses unser Fortkommen verlangsamt.

Ziel ist es nun seine 12 Aufträge (jeder hat die gleichen – letztes Jahr waren es noch zufällige) so schnell wie möglich zu erfüllen.

Während sich das Spielmaterial noch fast so anfühlt, wie im letzten Jahr (hier Beispiel Spielertableau):

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konnten wir schon einen Blick auf das künftige Layout der individuellen Spielertableaus werfen und das Material spricht mich sehr an.

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Das Orakel von Delphi ist aber ein typischer Feld, der schon einiges an Hirnschmalz von den Spielern verlangt. Allein der Blick auf das Aktionstableau zeigt, mit wieviel verschiedenen Möglichkeiten der Spieler zu „kämpfen“ hat.

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YETI

Frisch vom Verlag sind auch die ersten Yetispiele von Pegasus vor Ort zu sehen und kaufen gewesen:

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Links

Bericht von Tim auf Spielfreu(n)de auch noch erscheinen.

Ratinger Spieletage

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