Home Jahr 2023 REVIEW | Rezension Brettspiel Saqqara

REVIEW | Rezension Brettspiel Saqqara

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Das erste Brettspiel bzw. Kartenspiel des Autors Florin Purluca führt uns, den Namen des Spieles nach, zu einer Nekropole und Ausgrabungsstätte in Ägypten in der Nähe von Kairo. Ein kleines Kartenspiel, das uns nach wertvollen Funden suchen lässt, um lukrative Sammlungen an das örtliche Museum zu übergeben und Belohnungen zu erhalten.

Björn Schwarzmüller


SPIELBESCHREIBUNG

Zu Beginn liegen, je nach Spielendenanzahl, vier bis sechs Kartenstapel mit Fundstücken aus. Die Fundstücke sind Karten mit den Werten 0 bis 9 und werden absteigend sortiert, die 0 liegt entsprechend oben auf.

Die ersten drei Fundstücke mit dem Wert 0 werden von ihren Stapeln genommen und als Beginn von drei Zahlenreihen unterhalb der Stapel angelegt. Reihum dürfen nun alle Mitspielenden sich drei Karten von den Stapeln ziehen und dann kann es losgehen. Ist man am Zug hat man zwei Aktionsmöglichkeiten:

Erste Möglichkeit ist, so viele Karten, wie man möchte, bis zum Handkartenlimit von fünf, beliebig von den Stapeln zu ziehen.

Die zweite Möglichkeit ist, bis zu zwei Karten aus der Hand in ein bis zwei der drei Zahlenreihen zu legen. Dabei müssen die angelegten Zahlen nummerisch aufsteigend angelegt werden. Gleiche Werte oder Zahlenlücken sind in den Reihen erlaubt zu legen. Legt man gleiche Werte aneinander so erhält man eine Prämienkarte, die am Ende des Spiels 1 bis 2 Siegpunkte wert ist. Nach dem Legen der Karten wird der Gesamtwert geprüft, dafür werden alle Zahlenwerte addiert, gleiche Ziffern zählen nur einmal. Bei einem Wert von 15 oder höher wird die gesamte Reihe aufgenommen und man erhält für jede Karte am Ende des Spiels einen Siegpunkt. Danach wird die niedrigste sichtbare Karte von den Kartenstapeln als Ausgangspunkt der nächsten leeren Reihe ausgelegt.

Karten dürfen immer vor oder hinter der Startkarte angelegt werden, wenn sie entsprechend ihres Wertes passen.

Das Spiel endet, wenn alle 24 Prämienkarten oder alle Kartenstapel aufgebraucht sind. Bei der Siegpunktermittlung ist jedes Fundstück 1 Siegpunkt wert. Habe ich mehr Prämienkarten als Fundstücke, dann sind die Prämien jeweils 2 Siegpunkte wert, ansonsten nur 1 Siegpunkt. Wer die meisten Siegpunkte hat, gewinnt Saqqara.



AUTOR: Florin Purluca  ■ ILLUSTRATIONEN: Stephan Lorenz
VERLAG: Piatnik ■ ERSCHEINUNGSJAHR: 2023

spieler

2-4 Spieler

alter

ab 8 Jahren

zeit

ca. 15 Minuten

Spielregeln (ext. Download von Piatnik)


SPIELGEFÜHL

Saqqara ist ein einfaches Familienkartenspiel, welches schnell erklärt und gelernt ist.

Die taktische Tiefe ist vorhanden, weil es bei jedem Zug darum geht, wie man selbst Punkte macht, ohne den Mitspielenden zu viele gute Chancen danach zu überlassen. Denn die lauern nur auf die Fehler der Anderen, um davon zu profitieren.

Der Spielfluss hat sich nicht flüssig angefühlt, weil es doch immer etwas zu verwalten oder kurz zu überlegen gilt. Bei einem Spiel, das rund 15-20 Minuten dauert, dann doch zu viel des Guten.

Im Spiel selbst fühlt es sich kein Stück danach an, als ob wir Ausgrabungsleiter wären, ein absolut abstraktes Spiel, dessen Thema besser weggelassen worden wäre, weil es auch keine Relevanz oder Tiefe im Spiel erzeugt. 


Zusammenfassung

Dafür, dass es ein schnelles Familienspiel sein soll, hat es sich teilweise angefühlt, als wolle es ein großes Denkspiel sein. Kein schneller Kartenklopper, da wenig Glück, eher das Warten auf einen Fehler der Anderen, der einem die großen Punkte bringt.

Am Ende bleibt ein Gefühl zwischen Belanglosigkeit und Langweile zurück.

  • Schöne Zeichnungen
  • Kleine Verpackung
  • Ein bisschen was zum Denken
  • Es kommt keine Emotion auf
  • Thema kommt nicht durch
  • Kein Glück, sondern Warten auf Fehler der Anderen
  • Belangloses Kartenablegen

Aus meiner Spielerperspektive: Wenn klar ist, welche Zahlenkarten im Spiel sind – Wenn klar ist, in welcher Reihenfolge sie ziehbar sind – Wenn klar ist, welche Mitspielenden welche Karten auf der Hand haben – dann ist auch ziemlich schnell klar, dass dies kein Spiel für Vielspielende ist. Man kann das Spiel dann schnell kaputt rechnen und dann sind 15 Minuten schnell vergangen und die nächsten 15 Minuten direkt mit. Das Spiel hat bei mir das schale Gefühl einer etwas komplexeren Matheaufgabe hinterlassen oder wenn ich es einfach nur runtergespielt habe, dann war es völlig zufällig, wer gewonnen hat. Am Ende war mir der Sieg oder die Niederlage in jeder Partie egal. Mehr muss zu dem Spiel aus meiner Sicht dann auch nicht mehr gesagt oder geschrieben werden. 

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