Freitag, Dezember 27, 2024
StartJahr2023REVIEW | Rezension Brettspiel Break the Cube

REVIEW | Rezension Brettspiel Break the Cube

Break the Cube ist der spirituelle Nachfolger von Break the Code von Ryohei Kurahashi, beide veröffentlicht von IELLO. Ich spiele Break the Code häufig online zwischendurch und habe es sehr zu schätzen gelernt. Darum war ich sehr erfreut darüber, diesen Nachfolger auf der SPIEL 23 mitzunehmen. Natürlich waren demzufolge auch die Erwartungen sehr hoch. Ob Break the Cube dem gerecht wird, lest ihr im Folgenden.

Tim


SPIELBESCHREIBUNG

Das Spiel basiert auf einer einfachen Prämisse: Die Spielenden erstellen hinter einem Sichtschirm eine Form mit den verfügbaren Teilen und versuchen dann durch eine Reihe von Fragen als Erste die Form ihres Nachbarn zu erraten. Wem das als erstes gelingt, gewinnt.

Zu Beginn des Spiels nehmen wir uns 3 Teile in unterschiedlichen Farben und Formen und geben die exakt gleichen 3 Teile an unseren Nachbarn. Dadurch haben alle nun 3 eigene Teile hinter dem Sichtschirm und 3 Teile – in den gleichen Formen aber unterschiedlichen Farben – von einem der Nachbarn vor dem eigenen Sichtschirm.

Nun bauen wir mit unseren 3 Teilen eine Form, auf einer Karte. Diese Karte zeigt ein 3×3 Raster, auf dem die Teile gelegt werden. Jedes Quadrat in dem Raster hat eine Zahl (1-9) und jede Zeile und Spalte hat einen Buchstaben (A-L). Folgende Bauregeln müssen alle beachten:

  • Die Form darf nicht größer als 3 Quadrate in jede Richtung sein (auch in der Höhe);
  • Es darf kein Teil „in der Luft hängen“
  • Die untere Ebene darf nicht das gesamte 3×3 Raster füllen

Nachdem wir unsere Formen gebaut haben, gilt es mit den 3 Teilen unseres Nachbarn, dessen Form nachzubauen. Dazu stellen wir abwechselnd eine der folgenden drei Fragen:

  1. Was siehst du bei der Zahl X?
  2. Was siehst du bei dem Buchstaben Y?
  3. Stimmt die von mir gebaute Form genau mit deiner Form überein?

„Was siehst du bei der Zahl X?“ ist die einfachste Frage, bei der wir von oben auf das Raster hinter unserem Sichtschirm blicken und dem Fragestellenden nur die Farbe sagen, die obendrauf sichtbar ist. Das Feld kann natürlich auch leer sein, was wir dann auch wahrheitsgemäß angeben müssen.

„Was siehst du bei dem Buchstaben Y?“ ist etwas kniffliger, da jeder (einschließlich dem Fragestellenden) diese Frage beantworten muss. Hier beschreiben wir den Blick von der Seite entlang der angegebenen Zeile oder Spalte. Das können also bis zu drei verschiedene Farben sein.

„Stimmt die von mir gebaute Form genau mit deiner Form überein?“ stellt man natürlich erst, wenn schon einige Information preisgegeben worden sind. Im Laufe des Spiels bauen wir mit den Teilen vor unserem Sichtschirm die Form nach, die wir erraten wollen. Wenn wir der Meinung sind, dass diese Form die Richtige ist, nutzten wir also unseren Zug, um aufzulösen. Wobei wenn die Antwort „nein“ lautet, geht das Spiel einfach weiter. Bei einer genauen Übereinstimmung gewinnt der aktive Spielende das Spiel, wobei noch weitergespielt wird, bis alle dieselbe Anzahl an Zügen hatten.

Das Spiel bietet auch einige Varianten für unterschiedliche Spielerfahrungen. So können wir den beiliegenden Block nutzen, um uns Notizen zu machen, oder eine falsche Lösung nutzen, um den Ratenden aus dem Spiel ausscheiden zu lassen. Im Spiel zu zweit schlägt die Anleitung auch ein komplexeres Spiel mit mehr als 3 Teilen vor. Außerdem können starke Spielende mit einem Handicap spielen und z. B. eine größere Form erraten, während der oder die Mitspielende vielleicht sich sogar Notizen machen darf.



AUTOR: Ryohei Kurahashi ■ GRAFIKER: Lenaïg Bourgoin
VERLAG: IELLO ■ ERSCHEINUNGSJAHR: 2022

spieler

2-4 Spieler

alter

ab 10 Jahren

zeit

ca. 15-30 Minuten

Spielregeln (ext. Link zu BGG)


SPIELGEFÜHL

Break the Cube bringt etwas Neues in Welt der Deduktionsspiele. Die Idee die vom Nachbarn gebaute Form zu erraten ist zunächst sehr interessant. Ich bin ein Fan von Deduktionsspielen und freue mich, dass ich hier ein 3D Puzzle lösen muss – und zwar so schnell wie möglich. Dazu stelle ich mir auch konstant die Frage, ob ich nach der Zahl oder dem Buchstaben fragen sollte. Natürlich bekomme ich beim Buchstaben mehr Informationen, gebe auch auch mehr Preis. So gesehen bietet die Frage nach der Zahl das beste Verhältnis von „gewonnener Information“ zu „gegebener Information“.

Bei dieser Überlegung offenbart sich aber leider auch die erste Schwachstelle des Spiels – und zwar die Anzahl der Mitspielenden. Zu zweit kann ich gut abschätzen, welche Informationen ich preisgebe, sollte ich nach einem bestimmten Buchstaben fragen. Zu dritt oder zu viert weiß ich aber nicht, was die anderen preisgeben müssen und wie das vielleicht deren Nachbarn hilft. Somit kann es passieren kann, dass ich mit einer unglücklichen Wahl plötzlich jemand ganz anderes zum Sieg verhelfe.

Des Weiteren ist das kleine 3D Puzzle mit 3 Teilen für erfahrene Spielende von Deduktionsspielen schon fast trivial und innerhalb weniger Fragen zu lösen. Deutlich anspruchsvoller – und deshalb von mir bevorzugt – ist das Spiel mit 5 Teilen. Da diese Variante wegen dem Material nur im Spiel zu zweit gespielt werden kann, ist Break the Cube für mich ein reines Spiel für 2 Personen.

Ab und zu gibt es hier im Spiel „Schiffe versenken“ Momente. Wenn ich zum Beispiel ein meiner Teile einfach senkrecht aufstelle, muss mein Nachbar dann entweder mehrere Buchstaben durchgehen und mir somit auch viele Informationen preisgeben, oder die Zahlen durchgehen, bis ich einen „Treffer“ melden muss. Das trübt leider das schöne Bild vom 3D Puzzle in ein 2D Schiffe versenken.

Das klingt erst mal sehr negativ. Trotzdem macht mir als Deduktionsfan Break the Cube durchaus Spaß. Die Verschmelzung von Deduktion und Formenbauen hat einen großen Reiz und bietet genug, um immer mal wieder auf den Tisch zu kommen. Durch die kleine Schachtel und kurze Spieldauer ist es bei uns zu einem Reisespiel zu zweit geworden, dass wir durchaus zu schätzen gelernt haben, auch wenn des Break the Code nicht ersetzten wird.


Zusammenfassung

Break the Cube bietet ein einfaches Gameplay, das leicht zu erlernen ist, aber dennoch Spaß macht. Du musst überlegen, wie du die Teile drehst und überbaust, um eine From zu bauen, die schwer zu erraten ist und im Anschluss die Form deines Nachbarn durch geschicktes Nachfragen nachbauen. Wer Deduktionsspiele mag und auf der Suche nach einem kleinen Spiel – vor allem zu zweit – ist, dem kann ich Break the Cube empfehlen.

  • Einfache Regeln
  • Schnell und einfach zum Mitnehmen
  • Verschmelzung von Deduktion und Formenbauen
  • „Schiffe versenken“ Gefühl
  • Verliert mit mehr als 2 Spielenden

Break the Cube hat für mich Break the Code nicht abgelöst. Es bleibt aber als schönes Puzzle zu zweit durchaus in der Sammlung.

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