Gemeinsam auf Mörderjagd
Wir befinden uns im Jahre 1922 und der Geist eines ermordeten Dieners versucht den Kontakt zu uns aufzunehmen.
Da der Geist nicht sprechen kann, geschieht dieses durch die Übermittlung von Visionen anhand derer die Teilnehmer versuchen müssen Personen-Ort-Gegenstandskombinationen herauszufinden, um im Finale daraus den wahren Mörder zu ermitteln und zu überführen.
7 Stunden (=Runden) haben wir dazu Zeit den Mörder bei „Dixit meets Cluedo“ zu finden.
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Das Spiel
Mysterium ist ein kooperatives Spiel. Die Spieler müssen das Rätsel um den Tod eines Hausangestellten lösen, der im Warwick-Herrenhaus als Geist umherspukt und keine Ruhe findet.
Dabei übernimmt einer der Spieler die Rolle des Geistes, während die anderen Spieler als Spiritisten, versuchen die Informationen des Geistes zu deuten. Dieser kann nur in Visionen (mittels Bildern) mit den Spielern kommunizieren.
Mysterium ist in 2 Phasen unterteilt. In Phase eins müssen die Spiritisten je eine Kombination aus Person, Ort und Mordgegenstand herausfinden. Der Geist verteilt dazu den Spielern Hinweise über Visionskarten.Beim Enträtseln dürfen sich die Spieler gegenseitig unterstützen und beraten. Damit dieses nicht endlos verläuft, wird nach dem Verteilen der letzten Visionen eine Sanduhr umgedreht. Nun haben alle bis zum Ablauf des Zeitlimits ihre Eingebungsmarker auf eine Karte legen und gleichzeitig mittels Marker die Entscheidungen der Mitspieler zu bewerten. Danach gibt der Geist bekannt, ob die Spieler richtig oder falsch lagen. Insgesamt haben die Spieler 7 Runden Zeit, um die entsprechenden Kartenkombination herauszufinden. Gelingt dieses nicht, haben alle das Spiel verloren.
Schaffen sie es, folgt Phase zwei. Jetzt haben wir zwar x Kartensetzs, aber nur eines ist die richtige Kombination für Person, Ort und Mordgegenstand. Jetzt spielt der Geist ein letztes mal drei Visionskarten aus. Wieviel Karten die einzelnen Spieler sehen dürfen, hängt von der Hellsichtigkeitsstufe ab, die sie im Rahmen der ersten Phase erlangt haben (dort wurden Punkte für richtige und falsche Tipps zu den Entscheidungen der anderen Spieler mit Punkten belohnt. Auch frühzeitiges Beenden gibt weitere Bonuspunkte). Die Spiritisten stimmen jetzt geheim ab. Liegt die Mehrheit richtig, so ist das Spiel gewonnen.
Wirklich gelungenes kooperatives Spiel in einer Mischung aus Dixit und Cluedo.
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Autor: Oleksandr Nevskiy, Oleg Sidorenko • Grafiker: Igor Burlakov, Xavier Collette • Verlag: Libellud | Asmodee • Jahr: 2015
2-7 Spieler • ab 10 Jahren • ca. 42 Minuten
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Material – 10
In der BRETTSPIELBOX befinden sich: je 18 Spiritistenkarten „Person“, „Ort“, „Objekt“, je 18 Geistkarten „Person“, „Ort“, „Objekt“, 84 Visionskarten, 1 Sichtschirm, 6 Hüllen (Aufbewahrung der entdeckten Karten), 6 Hellsicht-Stufenmarker, 36 Hellsichtplättchen (je 6 x 3 Positivmarker und 3 Negativmarker), 1 Uhr, 4 Fortschrittstafeln (Personen, Orte, Objekte, Finale), 1 Hellsicht-Anzeige, 6 Täterplättchen, 6 Geistplättchen, 3 Krähenplättchen, 6 Eingebungsmarker, 1 Sanduhr
Sehr attraktives, stimmungsvolles Material. Das fängt schon mit der Einstiegsgeschichte an und hört bei den einzelnen Karten auf. Die Visionskarten dürften vielen Spielern schon aus Dixit bekannt sein. Auch die Spielschachtel ist toll aufgebaut und man kann das Material sehr gut unterbringen und leicht entnehmen.
Einziges – kleines – Manko sind die winzigen Hellsicht-Stufenmarker. Diese passen so gar nicht zum restlichen Material und sind viel zu winzig gestaltet.
Einstieg – 08
Auch wenn das Spielmaterial recht viel ist, so ist das Spiel an sich nicht so schwierig. Es bietet sich jedoch an, zunächst einmal bei einem Geist mitzuspielen, der schon eine Partie Mysterium getätigt hat. Ansonsten ist die Anleitung verständlich aufgebaut, so dass es auch ohne diese Erfahrung gelingen wird.
Zum Start des Spiels benötigt der Spielleiter/Geist gut 10 Minuten, um alles startklar zu haben.
Spielgefühl – 08
Viele haben sofort die Spiele Dixit bzw. Cluedo im Gedächtnis, wenn sie das Spiel das erste Mal erklärt bekommen. Dennoch merkt man einen deutlichen Unterschied zu den genannten Spielen, wenn man sich einmal im Spielgeschehen befindet.
Was das Spiel auf jeden Fall ausmacht ist die Atmosphäre – auf die man sich jedoch auch einlassen muss (gelingt nicht jedem).
Beide Rollen: die des Geistes, wie auch des Spiritisten machen sehr viel Spaß. Während man als Geist kreativ sein kann und sehr gut zuhören muss, um Gedankenstränge der Teilnehmer zu erfassen sowie die entsprechende Karten herauszusuchen, so muss man als Spiritist versuchen, die Gedankenmuster des Geistes wahrzunehmen. Was will er mir mit dieser Karte sagen. Ist die Farbe dominiant, die Gegenstände oder die Stimmung. Welche Verbindungen kann ich herstellen.
Längen kommen in das Spiel eigentlich nur, wenn der Geist etwas verwirrt ist und sich schwer tut, aus den ihm zur Verfügung stehenden Karten, die richtigen herauszufischen. Da man jedoch kooperativ spielt, diskutieren alle Spieler bei allen zugeteilten Visionen mit und zum Glück tritt dieser Fall nicht so häufig auf.
Was jedoch ein merkwürdiges Geschmäckle hinterlassen hat, war das Finale. Zum einen steht es zeitlich wie auch inhaltlich in keinem Verhältnis zur ersten Phase des Spiels. Während man im Vorfeld noch sehr stark diskutiert und sich ausgetauscht hat, darf man nun leider nicht mehr miteinander reden. Gleichzeitig kann man das in Phase 1 erarbeite nicht mehr für Phase 2 gebrauchen. Dadurch entsteht leider ein atmosphärischer Bruch, der das Spiel nicht ganz rund wirken läßt.
Zudem finde ich es ein wenig unglücklich (oder man hat das Gefühl des regelbeugen), dass man auch einen Spieler als Müllabladeplatz für Visionskarten missbrauchen kann, wenn man als Geist nicht mehr tauschen darf, es für den Spieler aber klar ist, welche Personen/Ort oder Gegenstartskarte er wählen kann.
Spieleranzahl: Wenn man Mysterium spielt, sollte man eher versuchen, dieses in einer größeren Gruppe zu tun (>4 Personen). Die zweier oder dreier-Variante halte ich in keinem Fall für sinnvoll.
Langzeitspaß – 08
Ja, ich muss das Spiel noch einmal spielen, war bei vielen der Kommentar. Ungewöhnlich, aber gut. Und ich glaube das Mysterium definitiv wieder auf den Tisch kommt. Positiv spricht definitiv die Atmosphäre, die sich auch über mehrere Spiele trägt und dass jeder (neue) Spieler ohne Probleme in das Spiel einsteigen kann.
Meckern muss man auf hohem Niveau (neben dem etwas unrunden Ende): Hat man mehrere Partien Mysterium gespielt, kann es sein, dass gewisse Visionskombinationen mit Personen-/Orts-/Gegenständen bekannt sind (insbesondere bei gleichen Gruppenzusammensetzungen). Hieraus kann man gewisse Vorteile ziehen, was eigentlich nicht so gewollt ist. Daher sollte die Erweiterung mit neuen Karten schnell kommen.
Erweiterungen:
Ist geplant für 2016 mit zusätzlichen Karten und Visionen
Auszeichnungen:
Spielregeln (ext. Link zu Libellud):
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Hallo.Habe mir das Brettspiel Mysterium gekauft, und wollte fragen wie man auf der Fortschrittstafel 13.Punkte zusammen bekommen kann? Man hat nur 6.Hellsichtsplättchen (a 6.Punkte),man muss 3.Runden mindestens spielen, bekommt also höchstens 4.Punkte wenn man seinen Fall rekonstruiert hat. Also mit viel Glück komme ich nur auf 10.Punkte
Die gleiche Frage stelle ich mir auch.
Hat da einer eine Lösung zu?
Liebe Grüße
Bernd
Zu Beginn der 4 Runde bekommen die Spiritisten ja alle Hellsichtmarker zurück. War man bis dahin schon ziemlich erfolgreich bei seinen Hellsichten stehen einem dann erneut alle 6 Marker zur Verfügung und man kann dann auch mehr als 10 Stufen erreichen. …