Ägyptisches Wettrennen
Nach Pioneers gibt es das nächste Familienspiel von Queen Games, welches ich als beachtlich ansehe. Daher schon mal vorab der Tipp, hier das ein oder andere Auge drauf zu werfen, denn Autor Rüdiger Dorn hat mit Luxor ein schönes, schnelles, taktisches Familienwettlaufspiel im ägyptischen Design entworfen.
Das Spiel
Nachdem Aufbau hat jeder Spieler 2 Abenteurer mit denen er an den Start geht. Zudem bekommt jeder 5 Karten, die in ihrer Reihenfolge nicht verändert werden dürfen. Die Karten dienen der Bestimmung der Schrittweite des einzelnen Abenteurers. Dabei gibt es zunächst nur 1, 2, 3, 4 oder 5, +1/-1 bzw. gewürfelte Schritte. Im Laufe des Spieles kann man sich jedoch noch Sonderkarten erspielen, die man einmalig verwenden kann (dann wandern sie über den Ablagestapel in den allgemeinen Umlauf). Von meiner Kartenhand darf ich immer nur die rechte oder linke Karte auswählen. Neue Karten (entweder Nachziehstapel oder Sonderkarten) stecke ich in die Mitte meiner Kartenhand.
Während meines Fortlaufens (ja es ist ein Rennspiel) komme ich auf Schatzplättchen, die einen Wert von 1-6 Siegpunkten besitzen. Um diese Schatzplättchen zu bekommen, muss ich auf diesen 1-3 Abenteurer versammeln. Je nach Fortschritt auf dem Pyramidenpfad bekomme ich noch bis zu drei Abenteurer dazu, die ich am Eingang der Pyramide platziere. Wer es schafft, als erstes die Grabkammer zu erreichen, bekommt 5 zusätzliche Siegpunkte. Der zweite Abenteurer löst für seinen Besitzer 3 Siegpunkte ein und das Spielende aus, denn die aktuelle Runde wird noch zu ende gespielt.
Dann gibt es Siegpunkte für gesammelte Schatzplättchensets (immer drei unterschiedliche – können ergänzt bzw. ausgetauscht werden durch Joker), Skarabäen (1-4 Siegpunkte), Schlüssel (1 Siegpunkt), Boni für die Grabkammer und die Stellung des jeweiligen Forschers innerhalb der Grabkammer (0-13 Siegpunkte).
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Autor: Rüdiger Dorn • Grafiker: DennisLohausen • Verlag: Queen Games • Jahr: 2018
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Material
In der BRETTSPIELBOX befinden sich: 1 Spielplan, 1 Horustableau (Kartenablage), 1 Wertungstableau (Schlußwertung), 31 Startkarten, 24 Horuskarten (je Level 3 Karten), 30 Schatzplättchen, 14 Tempelplättchen, 6 Horusplättchen, 20 Schlüssel, 22 Skarabäen (Werte 1-4), 20 Abenteurer (4 Farben a 5 Abenteurer), 4 Zählsteine, 1 Startspielermarker, 6 Osirisplättchen
Sehr schönes Material. Wirkt auf den ersten Blick vielleicht ein wenig zu bunt und überladen. Gibt sich aber relativ schnell.
Einstieg
Das Spiel an sich ist leicht zu verstehen. Der Aufbau mit der Verteilung der Plättchen dauert ein wenig, davon sollte man sich aber nicht abschrecken lassen.
Spielgefühl
Nachdem man sich an den auf den ersten Blick vielleicht etwas überfrachteten Spielplan gewöhnt hat, findet man in Luxor ein schnell spielbares taktisches Familienrennspiel vor.
Schöne ineinander verwobene Mechaniken (Kartenmechanismus, verkürzender Weg, Arbeiterfreischaltung etc.) und tolle Effekte durch Sonderplättchen (Vorrücken, Tunnelsystem, Skarabäen, Jokerplättchen etc.) lassen ein interessantes Wettrennen in die Pyramide stattfinden. Dabei ist es nicht immer von Vorteil, der erste in der Grabkammer zu sein. Vielmehr sollte man auf ein ausgewogenes Verhältnis an Plättchensets und Endpositionen der Abenteurer achten.
Vor allem der Kartenmechanismus hat es mir angetan. Ich habe die Gelegenheit ein-zwei Züge im voraus zu planen, ohne das es grüblerisch wird. Denn Luxor spielt sich erstaunlich flott.
Selbst wenn die Schatzplättchen weg sind, bieten sich durch die Tempelplättchen neue nutzbare Möglichkeiten, die demjenigen, welcher nicht in den Genuß des ursprünglichen Plättchens gekommen ist, weitere Perspektiven aufzeigt. Somit fühlt man sich in dem Spiel eigentlich nie sonderlich benachteiligt, wenn man beim Wettrennen nicht vorne liegt.
Spannend ist auch, dass die gefühlte Spielgeschwindigkeit mit Laufe des Spiels zunimmt. Dieses liegt zum einen an den überspringbaren Leerfeldern, aber auch stärkeren Sonderkarten wie den Sonderfunktionen des Tunnels. Dadurch verstärkt sich der Effekt des Rennspiels noch. Sehr schön gemacht.
Das Spielgefühl ist bei unterschiedlicher Teilnehmerzahl schon ein wenig anders. Was aber nicht störend ist. Während man zu zweit besser planen kann, dagegen weniger in den Genuß der Sonderkarten kommt, ist im Spiel zu viert einiges „chaotischer“, dafür ist der Kartenumschlag wesentlich intensiver. Im Spiel zu dritt, wird beides gut miteinander vereint. Aber in allen Konstellationen war es gut.
Ein wenig kritisch sehe ich dagegen den Einsatz der Skarabäen. Durch die Bandbreite von 1-4 kommt mir mitunter ein wenig zu viel Glück beim Ziehen ins Spiel. Auch wenn der Mittelwert bei fast 2,5 liegt, gab es Partien, bei denen man im wesentlichen einer und zweier gesammelt hat, während der Gegner mit zwei vierern, die eigene Sammlung in den Schatten stellte.
Langzeitspaß
Luxor kam bislang bei mir sehr gut an und ich kann mir noch einige Runden mit dem Spiel vorstellen. Es ist schnell erklärt und verstanden. Toll und kurzweilig zu spielen. Bin gespannt, die Queenies auf einer der nächsten Gelegenheiten zu bekommen, um diese auch noch auszuprobieren. Wird mir erst einmal nicht langweilig.
Gesamtbeurteilung 8,5/10
Ist eine echte Überraschung. Hat es mich in Nürnberg noch ein wenig aufgrund der vielen Plättchen abgeschreckt, bin ich extrem positiv überrascht. Ein sehr flottes Familienspiel, bei dem auch Kennerspieler ihren Spaß haben werden. Zu zweit in knapp 30 Minuten spielbar. Ja, hat seinen festen Platz in meinem Spielregel verdient.
Erweiterungen:
- Queenie 1: Spezielle Scarabäen
- Queenie 2: 4 Spezialfähigkeiten
- Queenie 3: Geheime Missionen
- Queenie 4: Grabkammererweiterung
Auszeichnungen:
Spielregeln (ext. Link zu Queen Games)
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