Und weiter geht es mit einer zweiten Kurzrezension. Dieses Mal mit dem Spiel Wortfabrik von Piatnik.
Wie kommen die kleinen und großen Worte her? Natürlich aus der Wortfabrik! Hier werden täglich frische Buchstaben produziert, die zu brauchbaren Worten zusammengesetzt werden sollen.
Piatnik kleidet ein Wortspiel nicht nur in ein Roll & Write, sondern gibt dem Ganzen auch noch in eine thematische Einbettung, bei der wir es zur „Fachkraft der Woche“ schaffen können.
Carina Brachter
AUTOR: Mathias Spaan ■ DESIGN: Yvonne Tauss
VERLAG: Piatnik ■ ERSCHEINUNGSJAHR: 2021
1-99 Spieler
ab 12 Jahren
ca. 30 Minuten
Spielregeln (ext. Link zu )
SPIELGEFÜHL und FAZIT
Wortfabrik bietet einen sehr leichten Einstieg. Die Mini-Regel und die Story, in die das Spiel eingebettet ist, machen das Verständnis leicht.
Doch was tun wir hier überhaupt? Mit Hilfe von fünf Würfeln ermitteln wir in sechs Runden Buchstaben und bilden daraus in einem vorgegebenen Raster Worte von zwei bis sechs Buchstaben Länge. Darüber hinaus gibt es noch ein Feld für individuell lange Worte sowie Zeilen für Buchstaben, die man nicht oder nicht sofort verwerten kann.
Gespielt ist Wortfabrik sehr flott. Die angegebenen 15 Minuten schafft man höchstens mit Grüblern, sonst ist man mit einer Partie deutlich schneller durch.
Wie bei so vielen Wortspielen, in denen man die Buchstaben würfelt, die man dann zu Worten verarbeiten soll, ist man auch hier sehr dem Glück ausgeliefert. Es wird natürlich nie das gewürfelt, was man braucht! Das Spiel behilft sich da mit einigen Jokern auf den Würfeln, so dass man ein wenig Spielraum bei der Wortgestaltung gewinnt. Jedoch bleibt oft das Gefühl, den Würfeln ausgeliefert zu sein. Allzu verbissene Spieler:innen könnte das frustrieren.
Das Raster verlangt Worte, die zwei, drei, vier, fünf oder sechs Buchstaben lang sind. Bei den längeren Worten ist in jeder Partie Abwechslung drin. Bei den kürzeren Begriffen werden aber immer wieder die gleichen „JE, WO, SO, SAU, DEM…“ verwendet. So viele kurze Worte gibt es eben nicht. Schon nach zwei, drei Partien wird es da recht repetitiv.
Mit „Können“ hat das Ganze daher wenig zu tun. Man braucht bei Wortfabrik eben ein Quentchen Glück oder hat in der Reihe der Ersatzteile noch Buchstaben in petto, die einem weiterhelfen können.
Wortfabrik ist daher ein Spiel, das man nebenher, z.B. bei einem Kaffee, gut und schnell spielen kann und bei dem klar ist, dass übertriebener Ehrgeiz oder zu hoher Anspruch an das Spielgeschehen fehl am Platz sind. Denn viel Spielerlebnis bietet es leider nicht.
- Liebevoller Versuch, ein Wortspiel in ein Thema einzubetten
- Flotter Einstieg, flott gespielt
- Das Bilden von Worten ist würfel- und damit sehr glücksabhängig
- Bei kurzen Worten ist nur wenig Kreativität möglich
- Wiederspielreiz lässt schnell nach