Schnapp Deinen Mitspielern die Rubine weg…
GESAMTNOTE: 8,9
Material: 10 • Einstieg: 08
Spielgefühl: 09 • Langzeitspaß: 08
Das Spiel
… und werde zum „König“ unter den Kaufleuten.
Istanbul gewann gerade den Pfefferkuchel 2014. Es würde mich nicht wundern, wenn noch weitere Auszeichnungen folgen würden.
Zum Spiel: Ziel des Spiels ist es fünf Rubine (im 2 Personenspiel 6 Rubine) zu sammeln.
Doch zunächst ist der Spielplan aufzubauen. Den gestaltet man aus 16 verschiedenen Ortsplättchen, welche entweder nach Vorgabe (es gibt neben der Beginneraufstellung „kurze Wege“ 3 weitere Möglichkeiten). Dann werden entsprechend der Anleitung, die verschiedenen Orte mit Rubinen, Plättchen und Spielfiguren ausgestattet. Los geht’s!
Das Spielprinzip ist eigentlich sehr einfach. Man bewegt sich 1-2 Felder weit (waagerecht und/oder senkrecht nicht diagonal) und führt am Ort eine Aktion aus. Optional kann man am Zielort noch auf andere Beteiligte treffen, die eine Zwischenaktion auslösen. Von Ort zu Ort bewegend sammelt man Waren und versucht diese in Geld zu wandeln. Mit den Waren und/oder dem Geld kann man dann Rubine erwerben und das Spiel für sich entscheiden. Wichtig ist nur, immer ausreichend Gehilfen dabei zu haben, denn ohne diese kann man keinen Handel abschließen.
Hilfreich ist es auf Dauer seinen Handkarren auszubauen, um mehr Waren an Bord zu nehmen, bei den Moscheen Plättchen zu erwerben, die im Verlauf des Spiels zu Vorteilen verhelfen oder Bonuskarten zu nutzen.
Rüdiger Dorn ist mit Istanbul ein vom Spielprinzip sehr einfach zu verstehendes Spiel gelungen, welches durch seine taktischen Raffinessen glänzt. Somit richtet sich das Spiel sowohl an Vielspieler wie auch an den fortgeschrittenen Familienspieler. Dabei macht es in allen angedachten Personenzahlen (2-5 Spieler) Spaß.
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Autor: Rüdiger Dorn • Grafiker: Andreas Resch • Verlag: Pegasus Verlag • Jahr: 2014
2-5 Spieler • ab 10 Jahren • ca. 40-60 Minuten
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Material – 10
In der Brettspielbox enthalten sind 16 Ortsplättchen, 5 Handkarren, 15 Erweiterungskarten für den Handkarren, je Spieler (1 Kaufmann, 5 Gehilfen, 1 Familienmitglied und 4 Warenanstandszeiger), 26 Bonuskarten, 16 Moscheeplättchen, 10 Nachfragekarten (für die beiden Märkte), 57 Münzen, 4 Marker für das Postamt, 5 Kurzregeln, 1 Startspielerplättchen, je ein Gouverneur und einen Schmuggler, 32 Rubine sowie zwei Würfel.
Wenn es irgendetwas am Material zu kritisieren gibt, dann dass man die Holzquader etwas größer wählen hätte können. Die sind für größere (dickere) Finger etwas schwerer zu greifen. So tut Pegasus noch etwas für die allgemeine Feinmotorikverbesserung.
Einstieg – 08
Wie bei manch komplexeren Spiel ist der Einstieg in das Spiel sicherlich etwas aufwendiger. An der ein oder anderen Stelle ist die Spielanleitung noch nicht 100%ig genau formuliert (dazu kann man sich derzeit ein Update auf der Homepage herunterladen), jedoch ist das Spiel gut verständlich. Zumal der Grundablauf nur aus den beiden Möglichkeiten Bewegung und Aktion besteht. Jedoch sollten die 16 Ortskarten schon gut verstanden sein.
Spielgefühl – 09
Wenn man das Spiel das erste Mal aufbaut, ahnt man noch gar nicht, welch taktische Möglichkeiten sich im Spiel bieten werden. Zumal man von der attraktiven Grafik der 16 verschiedenen Stationen des Istanbuler Stadtzentrum geblendet ist. Einfach sensationell (hier spreche ich wirklich im Superlativ) ist der simple Spielmechanismus, welcher gepaart mit den interessanten taktischen Möglichkeiten eine hohe Spieltiefe erzeugt.
Dazu kommt, dass z.B. durch Regeln wie der Kaufmann kann nur Geschäfte tätigen, wenn ein Gehilfe dabei ist (lässt aber mindestens auch einen vor Ort zurück), eine gewisse Realitätsnähe geschaffen ist. Hier muss man seine Spielzüge gut überlegen, da man mit einem allzu häufigem Besuch des Brunnens (hier bekommt man immer kostenfrei seine Gehilfen zurück) wertvolle Zeit verliert. Und Zeit ist neben Geld die eigentlich kostbare Ressource, die man nicht unterschätzen darf. Denn Geld benötigt man überall (neben den Waren und Rubinen auch bei Treffen mit anderen Kaufleuten) und die Zeit hängt ein wenig vom taktischen Optimierungsgeschick der Mitspieler ab.
Durch den modularen Spielplan hat man zu Beginn eines jeden Spiels ein wenig Orientierungsschwierigkeiten, wie bei jedem neuen Ort denn man im Laufe immer besser kennenlernt. Auch dieses Gefühl passt zu den verwinkelten Gassen des Istanbuler Basars (wer schon mal dort war, kann es gut nachempfinden.).
Die Glückskomponente ist durch die Teestube und den Schwarzmarkt vorhanden, jedoch nicht sonderlich ausgeprägt (auch wenn mir das beim Schwarzmarkt schon in einem Spiel das „Genick“ gebrochen hat).
Langzeitspaß – 08
Eindeutig sehr hoch. Und das hat mehrere Gründe: einfacher Spielmechanismus, so dass auch neue Spieler schnell einsteigen können. Taktische Tiefe, so dass sich Vielspieler austoben können. Unterschiedliche Aufbauten durch den modularen Spielplan, so dass immer wieder „neue“ Spielvoraussetzungen entstehen. Und man darf sicherlich auch nicht außer Acht lassen, dass das Spiel knapp 60 Minuten dauert und damit nicht abendfüllend ist.
Ebenso funktioniert das Spiel zu zwei wie auch in der vierer oder fünfer Runde gleichermaßen gut.
Erweiterungen:
Auszeichnungen:
Spielregeln (ext. Link zum Pegasus Verlag):
Video von Hunter & Cron
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