Allein gegen sich selbst und den Kartenstapel
Da hat Friedemann Friese wieder einen kleinen Hirnverzwirbler gebastelt. Denn es gilt 48 Karten in die richtige numerisch aufsteigende Reihenfolge zu bringen, um das Spiel zu gewinnen.
Nicht ganz einfach und es braucht tatsächlich mehrerer Anläufe, um das Spiel und sich selbst zu besiegen.
Das Spiel
Wir haben 48 Karten (Nummeriert von 1-48) von denen die Karte „48“ aussortiert wird. Die Karten werden gut gemischt und als verdeckter Stapel auf den Tisch gelegt. Die Karte „48“ wird unter diesen Stapel geschoben. Nun darf der Stapel nur noch Karte für Karte aufgedeckt werden. Die sieben Kaffeetassen werden als Rundenmarker sowie 7 der 10 Bonbons bereitgelegt. Die Bonbons ermöglichen Sonderaktionen im Spiel.
Ziel im Spiel ist es die Karten in aufsteigender Reihenfolge von 1 bis 48 zu sortieren.
Nun muss man kurz den Spielaufbau beschreiben:
- Wir haben in der untersten Reihe die Ablage. Diese besteht aus maximal 3 Karten. Alle überschüssigen Karten werden Karte für Karte unter den Nachziehstapel gelegt
- darüber liegt die Aktuelle Auslage: hier darf ich Karten einzeln auswählen, sortieren bzw. deren Aktionen nutzen
- jeweils darüber liegen die Zukünftigen Auslagen. In diese kann ich Karten aus der Aktuellen Auslage versetzen bzw. auch wieder zurückführen. Aber immer Gesamthaft.
- Zudem habe ich noch den Fertig- (Ablage-)stapel. Auf diesen Lege ich die passenden Karten in numerisch aufsteigenden Reihenfolge ab.
Wenn ich also dran bin, ziehe ich mir zunächst drei Karten in meine Ablage. Sind Bonbons auf der Karte abgebildet, lege ich diese in meinen persönlichen Vorrat. Habe ich Karten die unmittelbar auf den Fertigstapel passen, so lege ich diese direkt dorthin (und ziehe eine Ersatzkarte). Möchte ich Aktionen aktivieren, so lege ich ein Bonbon aus meinem Vorrat auf die Karte und führe die Aktion aus (Aktionen können nur einmal benutzt werden und die Bonbons verschwinden in den allgemeinen Vorrat, wenn die Karten in der Ablage sind). Dieses kann sein: Karten ziehen (dann dürfen auch mehr Karten in der aktuellen Auslage liegen), Karten einzeln in die Ablage versetzen oder Karten von dort wieder zurückholen, Karten in die Zukunft legen (einzeln oder in Summe) etc.
Lege ich Karten in die Ablage und schaffe es 3 oder mehr Karten in numerisch ununterbrochenen Folge dort abzulegen, so bekomme ich Bonbons als Belohnung.
Eine Runde endet immer (mit dem Verlust eines Kaffeebechers), wenn die Karte mit der „48“ beim Nachziehstapel auftaucht. Sollte ich dann keinen Kaffeebecher mehr haben und die Karten noch nicht alle in der richtigen Reihenfolge sein, so endet das Spiel.
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Autor: Friedemann Friese • Grafiker: Harald Lieske • Verlag: 2F • Jahr: 2017
1 Spieler • ab 10 Jahren • ca. 30 Minuten
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Material
In der BRETTSPIELBOX befinden sich: 48 Karten von 1 bis 48 durchnummeriert, 10 Bonbons, 7 Kaffeetassen.
Schönes Material. Gelungen die Bonbons und Kaffeetassen als Holzmeeple zur Verfügung zu stellen. Die Grafik ist leider absolut nicht mein Fall, da hätte ich mir etwas ansprechenderes gewünscht. Hat so ein wenig Dilbert-Style. Zudem ist die Symbolik nicht unbedingt selbsterklärend.
Einstieg
Nicht ganz so trivial finde ich die Anleitung. Hier brauchte ich doch einige Zeit, um zu verstehen, was man da so von mir will. Aber dann geht es ganz gut.
Spielgefühl
Man braucht in jedem Fall Zeit. Zum einen, um die Spielregeln und Symbolik zu verstehen, aber auch diverse Partien, um das Spiel am Ende zu besiegen.
Nicht schaden kann ein gutes Gedächtnis, in welcher Reihenfolge man die bisherigen Karten wieder unter den Nachziehstapel gelegt hat. Dann machen die Aktionen im Laufe des Spiels auch Sinn und werden nicht unnütz ausgegeben.
Ein wenig Glück ist sicherlich im Spiel auch vorhanden, da das Mischen der Karten schon einmal hilfreich zu Seite stehen kann. Aber ich empfand es nicht unbedingt als entscheidend, um das Spiel zu gewinnen.
Thematisch hat das Spiel dagegen so gar nichts mit Büroalltag zu tun. Es ist ein abstraktes Zahlenrätsel, was in die richtige Reihenfolge gebracht werden will. Vielleicht noch das Fertig! richtig Arbeit ist. Es gibt, vielleicht das Aha-Erlebnis, sollte man es dann doch geschafft haben, aber es ist anders zu spielen, als wenn man sich sonst an Spiele heranwagt.
Der Kartennachziehstapel wird mit Sicherheit immer in eurer Hand bleiben, da dieses besser ist, als ihn neben euch liegen zu haben. Somit kann man die Karten schneller ziehen bzw. wieder wegsortieren.
Langzeitspaß
Wer glaubt, dass er Fertig! schnell bezwingen kann, der ist getäuscht. Es dauert doch einige Partienen, bis man soweit ist. Von daher ist der Reiz schon ein längerfristiger. Hat man es erst einmal geschafft, sinkt dieses temporär, da ja das große Ziel erreicht ist.
Ich gehe aber davon aus, dass ich Fertig! sicherlich nicht zur Seite legen, sondern mich in ein paar Monaten noch einmal versuchen werde.
Es gibt in jedem Fall bei erfolgter Lösung mittels Daumenkino noch eine kleine Belohnung.
Gesamtbeurteilung 6,5/10
Ein schönes Spiel, dass bezwungen werden will. Wer die Einstiegshürde der Spielregeln überwunden hat, wird sicherlich Spaß daran haben, sollte er auf diese Art Spiel stehen. Abzüge gibt es daher definitiv für den Einstieg.
Aber das Spiel wird nicht für Jedemann sein. Man sollte klassische Solo-Spiele mögen.
Erweiterungen:
Auszeichnungen:
Spielregeln (ext. Link zu 2F)
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