Kurzweiliges Ritterspiel mit einfachem Einstieg
Kaum ein Spiel ist wegen seines Titels so häufig in 2015 genannt, besprochen und verschmäht worden wie „Die holde Isolde„.
Meine These ist die eines gelungenen Marketing-Gag. Der Schmidtspiele Verlag hat es einfach clever gemacht. Genauso wie jedem die ultraschlechte Fernsehwerbung von Ferrero für sämtliche Kinder… Produkte im Kopf bleibt, so verbleibt „Die holde Isolde“ in den Hirnen diverser Spielefans. Auch „schlechte“ Werbung ist Werbung und man bleibt im Gespräch.
Man redet einfach drüber. Und genauso wie beim berühmten Vorbild, ist der (Spiel)Genuß deutlich besser als das Gefühl, wenn man mit der Werbung oder dem Titel konfrontiert wird…
Alles andere an Erklärung würde ich jetzt nicht mehr gelten lassen, warum man den Originaltitel „Medieval Academy“ nicht beibehalten hat. Also ran an die Schokolade – äh… Isolde.
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Das Spiel
Zunächst bauen wir die 7 Spielfelder für das Basisspiel auf, in denen wir uns als angehende Ritter messen müssen, um am Ende das Herz von Isolde zu gewinnen.
Jeder Spieler erhält über 6 Runden 5 Handkarten (jede Karte ist dabei einem bzw zwei Spielbrettern zugeordnet und trägt den Wert 1 – 5). Aus diesen 5 sucht er sich eine Karte heraus und gibt die restlichen Karten seinem Nachbarn (je nach gerader oder ungerader Runde dem rechten oder linken) weiter. Zum Schluß wird nur noch eine Karte weitergereicht. Jetzt erfolgen werden von den 5 Karten 4 reihum ausgespielt. Reihum legen die Spieler eine Karte und platzieren die jeweiligen Marker auf einem der 7 unterschiedlichen Spielbrettern entsprechend dem Kartenwert nach vorn.
Die Spielbretter werden zum Ende der Kartenphase gewertet. Zumindest 4 nach jeder Runde. 1 Brett nach der 3 und 6 und zwei erst ganz zum Schluß. Somit muss ich für mich entscheiden, eher kurzfristig Punkte zu optimieren oder langfristig an den größeren Punktetöpfen zu partizipieren. Bei 5 der 7 Spielbretter erfolgt nach Runde 3 ein Reset und es kann von Neuem gesammelt werden.
Sieger ist nach Runde 6 der Spieler mit den meisten Siegpunkten
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Autor: Nicolas Poncin • Grafiker: Piero la lune • Verlag: Blue Cocker Games | Schmidt Spiele • Jahr: 2014 | 2015
2-5 Spieler • ab 8 Jahren • ca. 30 Minuten
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Material – 08
In der BRETTSPIELBOX befinden sich:
Das Material macht einen guten Eindruck. Die Comicgrafik kann dem ein oder anderen zu kindlich wirken – muss man mögen.
Allerdings hat man es bei den Punktemarkern zu gut gemeint. Hier hätten es auch einfacher Marker getan. Pro Spielbrett individuelle Marker führen zu unnötigen Sortierungen zu jedem Spielstart oder zu langatmigem Suchen.
Einstieg – 09
Schnell zu verstehen. Einzig die etwas unklare Auslegung der Regeln, was passiert, wenn man sich nicht vom Startfeld bewegt hat, ist irritierend.
Spielgefühl – 07
Der Kartenmechanismus des Drafting ist spätestens seit 7 Wonders bekannt. Attraktiv ist, dass ich nicht alle Karten verwende, und somit parallele Taktiken fahren kann, in dem ich mir diverse Optionen als Reaktion auf die Spielzüge meiner Konkurrenten offen halte. Es gibt nicht eine klare Taktik, sondern mehrere die zum Ziel führen, jedoch sollte man versuchen es ein wenig ausgewogen zu gestalten. Durch den Draftmechanismus wird auch das Kartenglück ein Stück weit minimiert, was sehr positiv für das Spiel ist.
Die holde Isolde kann zur Zweit gespielt werden (u.a. mit der Variante), der meiste Spielspaß kommt jedoch erst bei 3er besser 4er Gruppen auf. Hier ist die Interaktion einfach höher und es tun sich mehr Optionen im Spiel gegeneinander auf (u.a. durch die größere Kartenvielfalt).
Positiv ist das schnelle Spielen der einzelnen Runden. Sei es die Auswahl der Karten wie auch das Ausspielen der Karten. Dieses läßt eine Partie wie im Flug vergehen.
Die Zielgruppe ist klar Richtung Familienspieler wobei der ein oder andere Vielspieler sich sicherlich gerne in der ein oder anderen Partie nicht verweigern wird.
Langzeitspaß – 07
Für einen längerfristigen Spielspaß sprechen gleich mehrere Dinge:
- einfache Regeln, die Neueinsteigern einen schnellen Zugang ermöglichen
- schnelles Spiel <30 Minuten
- durch die Varianten kommt zusätzlicher Spielspaß ins Spiel
Klarer Fall: Die holde Isolde kommt wieder auf den Tisch. Und Kinderschokolade auch.
Erweiterungen:
Auszeichnungen:
Spielregeln / Varianten (ext. Link zu Schmidt Spiele):
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