Sehr viele Brettspiel Neuheiten gab es auf dem Pressevent von Korea Boardgames zum Herbst 2024. Daher hier eine Mischung aus Brettspielvorstellung und erster Eindruck der Spiele.
Am letzten Samstag waren wir in Köln im Altenberger Hof versammelt und konnten in Rekordzeit alle Neuheiten durchspielen. Puh. Ziemlicher Rush garniert mit nettem koreanischem Streetfood.
Infos / FAQ
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Scoutaktion (Fairplay)
Amazonia Park
Autor: Reiner Knizia ◾ Grafik: Alex Shin ◾ Anzahl: 2-4 ◾ Dauer: 30 ◾ Alter: 12
Wir wollen sechs Magazine erstellen und müssen dazu Photos von bis zu fünf Tieren einsammeln.
Dazu legen wir ein großes Plättchen (mit 1-3 Photos), was wir hinter unserem Sichtschirm haben, in die Auslage und prüfen orthogonal welche anderen Tiere ausliegen und nehmen entsprechende kleine Photoplättchen hinter den Sichtschirm und ziehen ein großes Teil nach. Alternativ können wir die Plättchen auch in ein Magazin umtauschen. Diese kosten 5 – 7 – 9 – 11 Tierplättchen.
Wem es als erstes gelingt alle sechs Magazine zu veröffentlichen, gewinnt das Spiel.
Schnell zu spielen mit vielen taktischen Elementen. Man muss gut aufpassen, wann man seine Photos umtauscht oder ob sich auf dem Spielplan lukrative Möglichkeiten ergeben, weitere Photos einzusammeln.
Butterfly Garden
Autor: Reiner Knizia ◾ Grafik: SALEIGN ◾ Anzahl: 2-4 ◾ Dauer: 30 ◾ Alter: 8
Der ein oder andere kennt das Brettspiel noch unter anderem Namen und orangefarbenem Cover: Indigo.
Dieses Mal müssen wir Schmetterling im Wert von 1 – 2 – 3 Punkten in die verschiedenen Gärten locken.
Dazu legen wir reihum Plättchen mit Irrwegen aus. Dadurch, dass jeder Garten zwei Spielenden zugeordnet ist, entstehen natürlich unterschiedliche temporäre Koalitionen, die Schmetterlinge in die Gärten zu locken. Da sollte man sich seines Mitspielenden nicht zu sicher sein.
Ganz schön viel Taktieren, aber auch ein wenig Verhandlungsgeschick und Vertrauen gehört zum Spiel dazu, was auch ein wenig in Mitleidenschaft gezogen werden kann.
Coffee Rush
Piece Of Cake
Autor: Euijin Han ◾ Grafik: Siwon Hwang ◾ Anzahl: 2-4 ◾ Dauer: 30 ◾ Alter: 8
Nachdem ich das Basisspiel Coffee Rush etwas frustrierend erlebt habe, was u.a. an der minimalen Punktzahl, aber auch der permanenten Überforderung als Kaffeehausbesitzer, führt die Erweiterung jetzt Elemente ein, die das Spiel belohnender machen. Wir sind zwar immer noch am Rande des großen Chaos, aber durch die Kuchenkarten kommen belohnende Elemente mit ins Spiel, so dass wir uns besser über Wasser halten können, wenn immer noch das Spielende dadurch ausgelöst wird, dass eine Person fünf Gäste des Cafés nicht bedienen kann.
Auch die Spieldauer verlängert sich dadurch, dass wir nun Kuchenbestellungen haben und zusätzliche Möglichkeiten Bonusaktionen freizuschalten, die unser Spiel variabler machen.
Gimbap
Autoren: Roberto Fraga, Yohan Goh ◾ Grafik: Chunso ◾ Anzahl: 2-4 ◾ Dauer: 15 ◾ Alter: 6
Wir haben sieben Zutaten, die wir in die richtige Reihenfolge bringen wollen, um die besten Gimbaps zu rollen.
Dazu würfeln wir 2-4 Würfel und müssen entsprechend der Vorgaben bestimmte Zutaten zusammenhängend bzw. getrennt rollen.
Wer das als erster schafft, schnappt sich einen der ausliegenden Punktechips. Das tun wir über mehrere Runden bis der Gesamtsiegende feststeht.
Schnelle Auffassungsgabe der Aufgabe und geschicktes Rollen ist wichtig. Nicht immer verbleiben die Gegenstände an der gewünschten Stelle. Entscheidet man sich zu früh für einen Punktechip, kann man eventuell leer ausgehen, andernfalls nimmt man ggf. nur niedrige Werte, wenn man zu akkurat und langsam ist.
Label Legends
Autor: Uwe Rosenberg ◾ Grafik: Obig ◾ Anzahl: 3-6 ◾ Dauer: 45 ◾ Alter: 10
Zunächst einmal: ich mag die Grafik. Die ist echt gelungen.
Das Spiel selbst spielt sich so: jeder hat zum Beginn der Runde sechs Karten auf der Hand und entscheidet sich, einzelne Karten in die für alle gültige Auslage zu geben. Rundenweise können wir nun Handkarten in den „Verpflichtungsbereich“ legen. Haben wir dort eine Kartenfarbe mit vier Karten gesammelt, so geht die Band auf Tour und wir erhalten 4 – Anzahl noch ausliegender Bands als Fans; mindestens jedoch einen. Alternativ können wir auch passen. In der Reihenfolge des Passens, können wir nach dem Passen aller, aus der Auslage der einzelnen Mitspielenden Crewmitglieder engagieren, müssen aber für die Auslage eines einzelnen Spielenden einen Fan abgeben.
Ist der Kartenstapel aufgebraucht, werden die Fans gezählt.
Hat mich nicht vollends überzeugt. Sehr taktisch geprägtes Kartenspiel.
Last Penguin
Autor: Kenta Murayama ◾ Grafik: Maasa Hamamura ◾ Anzahl: 3-5 ◾ Dauer: 25 ◾ Alter: 8
Wie Twister nur mit Fingern, so wurde uns das Spiel erklärt. Und es hat schon was von Fingerakrobatik meets Knoten im Arm (siehe Bild).
Wir spielen eine Karte aus und müssen unseren Finger platzieren. Alle anderen versuchen das natürlich auch. Aber irgendwann reichen Fingerspannweite etc. nicht mehr aus, und man muss dann die eine oder andere Karte aufgeben. Wer nun last „Finger Standing“ ist, der erhält die Karte, mit Siegpunkten und wenn es ganz blöd läuft auch mit Minuspunkten. Wer am Ende aller Karten die meisten Pluspunkte eingesammelt hat, gewinnt das Spiel.
Sehr lustig. Wir hatten einen riesigen Spaß am Tisch und nicht nur wir.
Link it 4
Autor: Jürgen P. Grunau ◾ Grafik: Johann Rüttinger ◾ Anzahl: 2-4 ◾ Dauer: 20 ◾ Alter: 8
Kniffel meets Vier Gewinnt.
Ein Spiel, welches vor gut 10 Jahren schon mal erschienen ist. Einfaches Prinzip. Wir würfeln bis zu fünfmal und versuchen Zwillinge, Drillinge, Vierlinge, Jackpots, Straßen und Full House zu erwürfeln. Dann bauen wir eines unserer Dächer auf dem Spiel auf, um vier Dächer in einer Reihe, Spalte oder Diagonalen zu haben. Dabei können wir auch andere Dächer überbauen, wenn wir bestimmte Felder mit weniger Würfen erreichen.
Fühlte sich ein wenig Old-School an. Für Fans, von eher einfacheren Familien Brettspielen.
Lore Pets
Autor: Wolfgang Kramer ◾ Grafik: ◾ Anzahl: 1-4 ◾ Dauer: ◾ Alter: 12
Ein Spiel, von dem ich mir zunächst gar nichts versprochen habe. Wir haben einen Haufen Plättchen, die verdeckt in der Mitte ausliegen. Von diesen kommen 10 Tiersorten in die Auslage. Dazu werden 10 Tierplättchen aus dem Spiel genommen und jeder Spielende nimmt sich sechs Plättchen.
Parallel entscheiden wir uns für eines dieser Plättchen und spielen dieses verdeckt auf. Dann werden die Plättchen aufgedeckt. Ist das Tier von mehreren in die Mitte gespielt worden, so werden die Plättchen in der Mitte gestapelt. Habe ich das Plättchen alleinig gespielt, so nehme ich es zu mir. Sollte jemand anderes bereits einen Stapel in seiner Auslage haben, darf ich diesen sogar noch entwenden. Dann ziehen wir wieder auf sechs Handplättchen auf.
So spielen wir immer weiter bis wir nicht mehr nachziehen können und die sechs Handplättchen nach und nach ausspielen.
Spannendes, kurzweiliges, sehr taktisches Spiel. Wann spiele ich meine Plättchen zur rechten Zeit aus? Wie kann ich ggf. meinen Plättchenstapel vor anderen schützen? Sehr viel taktisches Geplänkel und viel Emotionen. Hätte ich nicht erwartet.
Stella Quest
Autor: Beomhee Kim ◾ Grafik: Doming ◾ Anzahl: 2-4 ◾ Dauer: 25 ◾ Alter: 10
Ein Stichspiel der besonderen Art. Glück und Taktik geben sich die Hand. Mit fünf Handkarten spielen wir kundenweise eine Karte aus. Dabei wird in der Vorrunde die Stichfarbe bestimmt. Der Ausspielende bestimmt zudem die Farbe, die bedient werden muss. Kann ich das nicht, kann ich entweder die Trumpffarbe spielen oder eine beliebige. Wer den Stich gewinnt, sucht sich eine der Zahlenkarten (Zahlen von 1 bis 6) aus und bildet eine Reihe aus den Zahlen 1, 2, 3, 4, 5 und 6). Haben wir die Zahl schon in unserer Auslage müssen wir x (je nach Kartensymbol) von fünf Leben umdrehen. Bedeutet auch gleichzeitig, dass sich unsere Kartenhand beim Nachziehen verringert. Wem es gelingt, als erstes die Reihe von 1 bis 6 zu komplettieren, gewinnt das Spiel.
Gar nicht so einfach und die Kartenzahlen müssen zu Spielsituation passen. Hat mir ganz gut gefallen. Mal ein anderer Ansatz eines Stichspiels.
