Wir puzzeln uns einen Park
Genauer gesagt wir puzzeln einen Bärenpark. O.k. das Thema an sich ist schon etwas ungewöhnlich, gibt es doch keine „Bärenparks“ in Deutschland.
Dachte ich zumindest. Aber Google hat mich eines Besseren belehrt. Denn in Worbis (bei Duderstadt) und Bad Rippoldsau-Schapbach (im Schwarzwald) gibt es sie doch: alternative Bärenparks, bei denen die Tiere in „freier“ Wildbahn zu Hause sind.
Aber zurück zum Spiel, denn wir wollen ja eigene Parks entwerfen, in denen wir Gobi-, Panda-, Eis- und Koalabären unterbringen. Wir der Verlag schon richtig anbringt, sind Koala“bären“ (so werden sie landläufig bezeichnet) gar keine Bären, sondern Beuteltiere. Aber irgendwie hat sich diese Sichtweise noch nicht richtig in den Köpfen breitgemacht, daher gelten sie auch im Spiel als Bären.
Aber das soll uns erst einmal egal sein, denn wir wollen bauen. Und dabei ist räumliches Vorstellungsvermögen und Schnelligkeit wichtig.
Das Spiel
Vorab müssen die verschiedenen Planteile auf dem Vorratsplan bereitgelegt werden. Dann startet jeder mit einem Planteil (am Ende werden es 4 in Summe sein). Jedes Planteil hat die Ausmaße von 4×4 Feldern. Dazu gibt es je nach Spielerposition 1-3 Felder lange Grünanlagen in den eigenen Vorrat.
Dann kann es losgehen. Die Spieler legen reihum ein Teil von ihrem Vorrat auf den Bärenplan. Überbauen sie dabei eines der folgenden Symbole werden Aktionen oder neue Planteile in den Vorrat genommen:
- Grüne Schubkarre: eine Grünanlage (kann aus 1-3 Feldern bestehen)
- Weißer Betonmischer: eines der noch ausliegenden Tierhäuser (diese haben Punktwerte von 7 bis 1)
- Orangfarbener Bagger: eines der Gehege (Wert von 8 bis 6)
- Bautrupp: einen neuen (max 3 weitere) Bärenparkplan nehmen. Muss bündig an den bestehenden Park angebaut werden
Man darf die Grubenplättchen nicht abdecken, denn auf diesen werden – wenn der jeweilige Bauplan fertig ist – die Bärenstatuen (Wert 16 bis 1) abgelegt.
Hat ein Spieler als erstes alle vier Pläne befüllt, endet das Spiel, nachdem alle Spieler noch einmal dran waren.
In einer Variante gibt es noch Auftragsplättchen (3 aus 10 verschiedenen). Wenn man einen Auftrag erfüllt hat, nimmt man sich das entsprechende Plättchen (Punktwerte sind absteigend).
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Autor: Phil Walker-Harding • Grafiker: Klemens Franz • Verlag: Lookout Spiele • Jahr: 2017
2-4 Spieler • ab 8 Jahren • ca. 35 Minuten
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Material
In der BRETTSPIELBOX befinden sich: 30 Auftragsplättchen (für erfahrene Spieler), 16 Parkgelände (4×4 Felder groß, davon 4 mit Eingangsbereich), 52 Grünanlagen (10 Spielplätze, 16 Wasserwege, 10 Toiletten, 16 Imbissbuden), 28 Tierhäuser mit Werten von 1-7, 12 Außengehege mit Werten von 6-8, 16 Bärenstatuen mit Werten 1-16, 1 Vorratsplan
Einstieg
Spiel ist einfach zu spielen. Die Regeln sind gut verständlich und schnell anwendbar.
Spielgefühl
Puzzeln ist in. Patchwork, Ein Fest für Odin und Cottage Garden kamen aus der Feder von Uwe Rosenberg und nun versucht sich Phil Walker-Harding. Und man kann vorwegnehmen, er hat sich nicht nur versucht, er hat ein angenehm leichtes, taktisches Wettrennen um entsprechende Bärenparkteile entstehen lassen.
Eigentlich brauche ich jetzt fast gar nichts mehr zu schreiben.
Außer das der Reiz des Spiels
- in den unterschiedlichen Zielsetzungen (möglichst schnell einen Plan voll zu bekommen vs. sich die lukrativen Teile sichern) liegt
- mit den Aufgaben, das Spiel um eine dritte Zielkomponente erhöht wird
- in der extrem kurzen Spieldauer begründet ist
- man sich taktisch als Einzelspieler austoben kann und sich gleichzeitig im Wettstreit mit den anderen um die lukrativen Teile befindet
- es sowohl Familien- wie auch Kennerspieler begeistert hat.
- Glücksfaktor relativ überschaubar ist
Rund rum gelungen ist und ich daher empfehlen kann.
Eigentlich kann sich der Verlag ärgern, dass das Bärenpark so spät erschienen ist, da es aus meiner Sicht zumindest auf die Auswahlliste zum Spiel des Jahres gehört hätte.
Zu dritt und zu viert spielt sich das Spiel für mich am besten. Zu zweit war es nicht unbedingt meins.
Langzeitspaß
Für den längerfristigen Spaß von Bärenpark sprechen drei Faktoren: Das Spiel ist schnell erlernbar, die Spielzeit ist mit 30 Minuten angenehm kurz und durch die Varianz mit den Aufträgen kommt eine zusätzliche Variabiltät und taktische Spieltiefe in das Spiel.
Das Spiel ruft auch nach einer kleinen Erweiterung. Bin mal gespannt.
Gesamtbeurteilung 8,5/10
Locker leicht zu spielen. Das Spiel eignet sich dabei in den unterschiedlichen Ausprägungen für Familien- und Kennerspielern.
Erweiterungen:
Auszeichnungen:
Spielregeln (ext. Link zu Lookout Spiele)
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Ich konnte mal wieder nicht widerstehen 😉 .Furchtbar,obwohl ich hin her gerissen war.Eigentlich finde ich es furchtbar,wenn Jeder nur für sich ist,aber solche Spiele müssen auch sein 🙂 :)Sehr schöne Rezi:) 🙂