Viticulture

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Einmal Winzer sein.

GESAMTNOTE: 8,8

Material: 10 • Einstieg: 08
Spielgefühl: 09 • Langzeitspaß: 08

Das Spiel

Ein wunderschönes Workerplacementspiel, welches neben umfangreichen Material durch einen stimmigen Spielmechanismus besticht.

Viticulture ist das Erstlingswerk der Autoren Stegmayer und Stone, welches mit sehr vielen, liebevoll und gut durchdachten Details ausgestattet ist. Wer sich für dieses Spiel entscheidet, sollte keine Innovationen erwarten, denn die Autoren haben sich bewusst Mechanismen vieler anderer Spiele bedient. Jedoch ist das Arrangement der unterschiedlichen Komponenten sowie das ausgewählte Material, was Viticulture besonders macht.

Zum Spiel: Wir befinden uns auf einem Weingut in der Toskana. Innerhalb von diversen Jahren (=Spielrunden) gilt es entlang der vier Jahreszeiten die verschiedenen Phasen eines Weingutes nachzuspielen. Dabei konkurrieren die Spieler um die begrenzten Aktionsfelder, über die sie ihre Arbeiter zielführend einsetzen können. Hier können Weinstöcke gepflanzt, Trauben geerntet, Weine reifen gelassen sowie Aufträge am Markt erfüllt werden. Aber Vorsicht, die Arbeiter können in einem Jahr nur einmal eingesetzt werden (Sommer oder Winter). Neben den Arbeitern ist Geld (hier noch die gute alte Lira) Mangelware und muss über Aufträge bzw. Führungen verdient werden. Siegpunkte gibt es für verschiedene Aktionen; insbesondere für das Erfüllen von Aufträgen.
Sieger ist der Spieler, welcher nach Überschreiten der 20 Punkte Marke (das aktuelle Jahr wird noch zu ende gespielt) die meisten Punkte hat.

Einziger (kleiner) Wermutstropfen ist, dass es das Spiel noch nicht in deutscher Sprache gibt (UPDATE II: es wird eine deutsche Ausgabe bei Feuerland herauskommen). Zudem ist das Spiel aus meiner Sicht nicht unbedingt für zwei Spieler geeignet. 3-4 Spieler ist die optimale Anzahl. Dafür werden sich – analog Russian Railroads – fortgeschrittene Familienspieler ebenfalls wohlfühlen.

Update I Wer das Spiel während der ersten Fundingphase auf Kickstarter nicht ergattern konnte, hat nun die Gelegenheit sich im Rahmen des am 12. März startenden Projekts Tuscany – Expand the World of Viticulture zu beteiligen. Neben 12 Erweiterungen wird es die 2. überarbeitete Auflage von Viticulture geben.
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Autor: Jamey Stegmaier, Alan Stone • Grafiker: Jacqui Davis, David Montgomery, Beth Sobel • Verlag: Stonemaier Games • Jahr: 2013
2-6 Spieler • ab 10 Jahren • ca. 60-90 Minuten

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Material – 10

Die Brettspielbox, welche sich von der Größe und Stabilität von anderen Schachteln abhebt, enthält umfangreiches, schön anzusehendes und hochwertiges Material. Alleine 10 verschiedene Spielsteine sind Sinnbild für die umfrangreiche Ausstattung.
Der Spieler erhält 118 Karten (42 Wein-, 36 Auftrags- sowie je 20 Winterbesucher- und 20 Sommerbesucherkarten), 6 x 6 verschiedenfarbige Arbeiter (einer davon ist der große Arbeiter), einen neutralen grauen Arbeiter, 50 Trauben- und Weinsteine aus Glas, 6 Hähne zur Ermittlung der Startreihenfolge, 6 Siegpunktmarker (Korken), 6 Marker für die Jahresendzahlung (Weinflaschen), 72 Münzen, einen Startspieler sowie das Spielbrett und 6 individuelle Weinkeller.

Einstieg – 08

Auch wenn das Regelwerk sehr übersichtlich und mit Liebe zum Detail gestaltet sowie der Spielmechanismus recht eingängig ist, so erschlägt die Fülle den Erstspieler zu Beginn.
Aber durch die strukturierte Anleitung haben die Autoren hier Abhilfe geschaffen.

Spielgefühl – 09

Viticulture ist ein klassisches Workerplacementspiel und unterscheidet sich nicht sonderlich von anderen Spielen. Was das Spiel jedoch ausmacht, ist die Liebe zum Detail, die man im Laufe der Partien entdeckt. Das fängt an mit der umfangreichen Spielanleitung, den schön gestalteten individuellen Figuren, geht weiter über das vier Jahreszeitenspielmodel, was graphisch sehr anschaulich umgesetzt ist und endet bei einem in sich sehr stimmigen Spiel. Man hat jederzeit das Gefühl, gut aufgehoben zu sein und als Winzer sein Weingut voranbringen zu wollen. Wichtig im ganzen Spiel ist das Erzielen von Siegpunkten durch die Erfüllung von Aufträgen. Dieses hilft u.a. auch die Geldnot ein wenig zu lindern, wenn man sich frühzeitig darum kümmert, da sie zu einem wenn auch kleinem aber regelmässigem Einkommen führen.

Man kann im gesamten Weingut Ausbauten vornehmen. Auch an dieser Stelle gilt es die richtige Mischung zu finden, um die Bauten entsprechend der verschiedenen Weinsorten und eigenen Strategien voranzutreiben. Einige Weinsorten können nur mit bestimmten Erweiterungen angebaut werden.

Da es in diesem Spiel nicht nur um begrenzte Ressourcen sondern auch Aktionsmöglichkeiten geht, fällt gerade letzteres im zwei Personenspiel negativ auf (z.B. kann die zweite Person keinen Wein anbauen, wenn sich bereits die erste hierfür entschlossen hat). Auch sind die Anfangsjahre dadurch geprägt – wie im richtigen Leben – das Weingut aufzubauen, Weine zu pflanzen und dann in den späteren Phasen zu ernten. Dieses könnte dem ein oder anderen ungeduldigen zu lange dauern. Muss man jedoch in Kauf nehmen, um eine gewisse Realitätsnähe in das Spiel zu bringen.

Langzeitspaß – 08

Ja, man möchte, nein, man wird Viticulture häufiger spielen, denn zum einen gibt es eine Facette an möglichen Strategien auszuprobieren, zum anderen ist der Spielmechanismus, wenn verstanden, sehr einfach und damit keines falls abschreckend für weitere Partien. Auch die Zeit – wenn kein Grübler dabei – ist mit knapp 60 Minuten für ein Workerplacementspiel sehr angenehm konzipiert, so dass das Spiel sicherlich gerne auf den Tisch kommt.

Erweiterungen:

  • In der zweiten überarbeiteten Auflage gibt es nun den Großen Arbeiter, der zusätzliche Boni ermöglicht, es wurden 3 unbalancierte Karten ausgetauscht und es wurden zwei, drei Regeln überarbeitet
  • Tuscany: Expand the World of Viticulture
  • Viticulture: Arboriculture Expansion
  • Viticulture: Kickstarter Promotional Cards
  • Deutsche Ausgabe bei Feuerland-Spiele: Viticulture Essentials: Viticulture und „das beste“ aus Tuscany

Auszeichnungen:

Spielregeln (ext. Link Feuerland Spiele / Regeln im Original):

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