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Review Belratti

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Entdeck den Künstler in dir.

Belratti ist das fünfte Kartenspiel, welches aus dem Haus Mogel-Verlag das Leben erblickt hat. Und es ist gleichzeitig auch das erfolgreichste Spiel.

Zunächst gewann das Team aus dem westfälischen Rhede den Hippodice-Wettbewerb 2018, dann war das Spiel der Geheimtipp auf der Spiel 2018 (inkl. dem zwischenzeitlichen Aufruf, Ersatzlieferungen für das bereits ausverkaufte Spiel zu besorgen) mit dem Gewinn der Fairplay-Scout Aktionen, danach gab es die Kooperation mit Repos und endete mit der Aufnahme auf der Empfehlungsliste für das Spiel des Jahres 2019.

Und was an dem Spiel so besonders ist, seht selbst.


Das Spiel

Wir sind Künstler und Museumsleiter. Diese Rollen nehmen wir in wechselnder Reihenfolge ein. Während die Künstler versuchen ihre Gemälde in den Galerien unterzubringen, müssen die Museumsleiter die richtigen Gemälde aussuchen.

Dazu bekommt jeder Spieler eine spielzahlabhängige Handkartenzahl (= Bildkarten). Dann werden die Rollen (Zusammensetzung ebenfalls spielerzahlabhängig) verteilt. Das Spiel verläuft über mehrere Runden. Diese sind in 6 Phasen aufgeteilt:

  1. Die Museumsleiter ziehen zwei Bildkarten als Thema der Ausstellung vom Nachziehstapel
  2. Dann fordern die Museumsleiter 2-7 Bilder von den Künstlern ein
  3. Die Maler wählen die entsprechende Anzahl an Bilder aus ihren Handkarten aus. Zu diesen werden vier Karten vom Nachziehstapel hinzugefügt und gemischt.
  4. Die Museumsleiter wählen die in Phase 2 eingeforderten Bilder bzw. Fälschungen aus.
  5. Nun werten die Künstler die Auswahl aus und für jedes richtige Bild gibt es einen Punkt. Für jede Fälschung einen Minuspunkt
  6. In der Aufräumphase wird geprüft, ob sechs Minuspunkte erreicht sind. Wenn nicht, wird weitergespielt und alle Spieler füllen ihre Handkarten wieder auf. Die Charakterkarten werden im Uhrzeigersinn an den linken Nachbarn weitergegeben.

Im Spiel können bis zu vier Bonuskarten eingesetzt werden.

Endet das Spiel, so wird der Spielerfolg anhand der entdeckten Bilder gemessen.


Autor: Michael Loth • Grafiker: x
Verlag: Mogel-Verlag|REPOS • Jahr: 2018

3-7 Spieler • ab 9 Jahren • ca. 20-45 Minuten

Spielregeln (ext. Link zu Mogel-Verlag)


Spielgefühl

Belratti ist ein kommunikatives Bildassoziationsspiel.

Auch wenn mir die Anleitung viel zu textlastig und unnötig ausschweifend formuliert ist, findet man recht schnell in das Spiel, da es von seinen Mechanismen und Basisregeln einfach zu verstehen ist. Das kooperative Element mit wechselnden Rollen ist ebenfalls sehr positiv, da es Abwechslung in die Konstellationen am Spieltisch bringt, die sich nach jeder Runde aufbrechen und neu finden.

Die Grundidee, Bilder zu erkennen und irgendwo zu sortieren ist zwar nicht neu und fand bereits in vielen Spielen (Dixit, Mysterium, Codenames Pictures, Detective Club, Shadow: Amsterdam etc.) seinen Platz, aber hier findet dieses ohne viel Schnickschnack statt. Der Mechanismus ist sehr puristisch auf 2 Bilder als Thema und x Bilder als Ausstellungsgemälde gekürzt worden. Dafür steht die Diskussion sehr stark im Vordergrund. Und zu dieser gibt es auch viele Gründe. Je nach Schwierigkeitsgrad (Anzahl der gesuchten Bilder) wie auch den zufällig hinzugenommenen Fälschungen vom Nachziehstapel, ist nicht alles so einfach wie es scheint. Gerade der Zufall mit den 4 Bildern vom Nachziehstapel kann den Spielern zu schaffen machen und stellt einen der zwei meiner Kritikpunkte am Spiel dar.

Der Zweite bezieht sich auf die Grafik. Diese – insbesondere das wenig einladende Cover – gefällt mir gar nicht gut.

Hilfreich ist es die Zahl der Gemäldekarten zunächst eher niedrig zu halten und dann zu steigern, wenn man bestimmte Hilfekarten wieder zurückhaben möchte.

Was bei Belratti im Mittelpunkt steht ist der interaktive Part, der Austausch – insbesondere der Museumsleiter – zwisschen den Spielern. Während die Muesumsleiter versuchen sich einen Reihm auf die Bilderauswahl zu machen und diese mit dem Thema abgleichen, bangen die Künstler ob der richtigen Auswahl. In der nächsten Runde wird ja dann getauscht, so dass jeder mal bangen und raten muss.

Das Spiel Belratti macht am meisten Spaß in Besetzungen von 4 und mehr Spielern. Besser fünf oder sechs Spieler.

Das Spiel ist nun in drei Auflagen erschienen und wird für das Frühjahr ein Regel- und Facelifting bekommen, dass ich schon auf dem Asmodee Event in Düsseldorf ausprobieren konnte (Bericht hier). Hier gehe ich davon aus, dass sich Schachtel und Preis jedoch vergrößern werden.


Kurzfazit: Belratti ist ein schnell verstandenes Bildassoziationsspiel und eignet sich für Gruppen, die sich gerne in andere hineindenken sowie gerne kooperativ Aufgaben lösen. Regeltechnisch puristisches Bildratespiel für eine breite Zielgruppe.

  • Schnell verstanden
  • Sehr schöner Absackercharakter
  • Wechselnde Rollen ergeben immer neue Konstellationen am Tisch
  • Hoher (positiver) Diskussionsbedarf

  • Grafik ist etwas gewöhnungsbedürftig.
  • Zufall bei den Fälschungskarten
  • Anleitung zu ausschweifend formuliert

 

Belratti ist perfekt geeignet, um den Abend zu beginnen, eine Lücke zu füllen oder den Abend ausklingen zu lassen. Es spielt sich unaufgeregt und dennoch benötigt es die Diskussion und den sich wechselnden Konstellationen der jeweiligen Rollen. Auch in Runden mit Kennerspielern kam Belratti durchaus gut an. Preis-/Leistung ist durch das kleine kompakte Spiel ebenfalls gegeben.

 

 


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