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REVIEW | Rezension Brettspiel Bus & Stop

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Im morgendlichen Arbeitsalltag die vollen öffentlichen Verkehrsmittel zu nehmen mit Hoffnung auf Pünktlichkeit, egal ob Schule, Uni oder Arbeit, ist sicherlich nicht von vielen Menschen hierzulande ein Hobby.

Das Brettspiel Bus & Stop des Autoren Saashi könnte es dagegen sehr wohl werden, ist es doch geordnet, kurzweilig und sehr unterhaltsam.

Björn


In Bus & Stop wollen wir unseren Bus mit den richtigen Fahrgästen füllen und diese bei den passenden Stationen abliefern. Immer wenn wir am Zug sind, können wir aus zwei Aktionen auswählen. Entweder nehmen wir uns aus der Auslage (Bushaltestelle) von 5 Karten alle gleichfarbigen Passagiere oder wir liefern identische Passagiere (Symbole) an ihrem Zielort ab.

Nehmen wir Passagiere auf, so können wir maximal ein Grid von 2×5 Karten/Personen in unserem Bus aufnehmen. Das sind dann Büroleute, Tennisspieler, Studenten, Eltern oder Senioren. Letztere wollen immer nur Kurzstrecke fahren. Bedeutet sie belegen keinen Platz im Bus, sondern dürfen direkt punkteträchtig daneben gelegt werden.

Möchten wir unsere Passagiere an ihren Zielort bringen, sind es in der Regel die gleichen Passagiere (z. B. Tennisspieler) die an denselben Ort (Tennisplatz) gebracht werden wollen. Diese Orte sind die ausliegenden Aufträge, die wir für Siegpunkte erfüllen können. Dabei müssen wir immer die passende Anzahl an Passagieren für diese Aufträge absetzen. Bei besagtem Tennisplatz kann ich nur genau 2, 4 oder 6 Tennisspieler absetzen und bekomme dafür entsprechend Siegpunkte gutgeschrieben. Dabei ist eine höhere Anzahl passender Karten/ Passagiere immer deutlich punkteträchtiger. Alle anderen Spieler dürfen bei Erfüllung eines Auftrages, ebenfalls eine Karte aus ihrem Bus des gleichen Passagiertyps entfernen und auf ihren Punktestapel legen. Dies hilft ggf. belegte Plätze im Bus freizuräumen, ebenso, wie einfach einen Siegpunkt direkt zu generieren.

Es liegen jeweils vier Aufträge für vier verschiedene Orte, die sich eine spezielle Passagierart wünschen, aus. Zwei weitere Aufträge wollen mit unterschiedlichen Farben statt Arten gelöst werden.

In dem seltenen Fall, dass weder Passagiere in den Bus aufgenommen werden können noch ein Auftrag erfüllt werden kann, können wir einen oder mehrere Passagiere unzufrieden aus dem Bus aussteigen lassen. Diese zählen am Ende Minuspunkte.

Das Spiel geht in die finale Runde, wenn entweder die Auslage nicht mehr auf 5 Karten aufgefüllt werden kann oder nur noch 6 der insgesamt 18 Aufträge ausliegen. Danach werden die Punkte gezählt, wobei neben Punkten für vorab abgelegte Einzelpassagiere und die erfüllten Aufträge auch ein leerer Bus zum Ende nochmal Punkte bringt. Wer die meisten Siegpunkte hat, gewinnt Bus & Stop.

Brettspiel Regeln

Spielregeln (ext. Link zu Saashi & Saashi)


Bus & Stop bietet einen einfachen und schnellen Weg ins Spiel, weil es, ganz simpel, jede Runde nur darum geht Farben aufzunehmen oder Symbole abzuliefern.

Die Klarheit der Kartenzeichnungen lässt das Spiel sehr aufgeräumt aussehen und macht ohne große Schnörkel, aber mit trotzdem großartigen Zeichnungen, schon einen Hingucker. Auch die Symbolik der Aufträge ist eindeutig. Wie die abgeschlossenen Aufträge inkl. dafür verwendeter Karten hinzulegen sind, um die Punkteanzahl anzuzeigen, hat ein paar Wenig-Spieler zu Beginn etwas verwirrt, war aber bereits nach dem ersten Auftrag dann auch schnell verinnerlicht. Das Material der Karten fühlt sich dabei gut an, kann aber nicht über Maßen gebeugt werden, ohne eine Knickkante zu bekommen. Dabei ist die kleine Spielschachtel geeignet immer mal wieder mitgenommen zu werden, vielleicht auch für eine Runde im Zug.
Die Zeitangabe von 15 Minuten mag funktionieren, wenn alle gut im Spiel sind. Zu viert haben wir aber etwas länger gebraucht. Hier noch der Hinweis, dass der Stapel von 100 Karten immer gleichbleibt, egal ob mit 2,3 oder 4 Spielern. Damit wird das Ende des Spieles bei weniger Teilnehmern eher aus den erfüllten Aufträgen, denn aus dem Auslaufen des Stapels beendet.

Die Simplizität des Spiels macht es daher zu einem wirklich schönen Spiel, wenn es zu dritt oder viert gespielt wird. Im Spiel zu zweit, ist gerade zu Beginn zwar jeder sehr schnell wieder am Zuge, es muss aber auch immer wieder die Auslage auf 5 Karten aufgefüllt werden. Dieses stetige Auffüllen, fällt in größerer Runde nicht zu sehr ins Gewicht, hat aber in Runden zu zweit dann auch regelmäßig etwas genervt und sorgte für eine repetitive Stimmung am Tisch.

Die Interaktion ist dabei aber in allen Personenzahlen hoch, da nimmt jemand die Passagiere auf, die man selbst gerade braucht, da löst jemand den letzten Auftrag für die Tennisspieler aus oder man überlegt doch noch zu zocken, und ggf. den 7. Bürokaufmann zu erhalten, bevor man den Auftrag abgibt.

Natürlich ist auch immer Glück dabei, welche Farbauslage man selbst gerade bekommt. Auch scheint es immer logisch, wenn der Bus noch leer(er) ist, die Farbe mit den meisten Karten in der Auslage zu nehmen und trotzdem hat sich gerade bei Wenig-Spielern eine hohe Spielfreude gezeigt. In einer Runde konnte dann auch die 11jährige den Sieg verdient davontragen. Wenig-Spieler oder Familienspieler werden an dem Spiel ihre Freude haben, aber auch Kenner- und Experten können das Spiel als Absacker sicherlich genießen und sich taktisch betätigen.

  • Farben nehmen, Symbole abgeben – Einfache und schnell gelernte Regeln
  • Symbolik und Zeichnungen (einfach) schön
  • Schnell gespielt und trotzdem genug Interaktion und was zum Nachdenken
  • Mit zwei Personen zu viel Kartenaufdeckerei 
  • Für Vielspieler sind die Entscheidungen mit der Auslage klar
  • Nach einigen Runden wird es repetitiv 

Tolle Zeichnung, schnell gelerntes Spiel und auch das Thema kommt bei diesem Spiel angenehm durch.
Wer Set Collection mag und gerne etwas, aber nicht zu viel, nachdenken möchte und sich im Familienspielbereich wohlfühlt, dem möchte ich das Spiel von Herzen empfehlen. Bei mir zieht es nicht aus, dafür mag ich die Zeichnungen, die Einfachheit und das schöne Maß an Nachdenklichkeit zu sehr.

AUTOR: Saashi
ARTIST: Takaki Takarai
VERLAG:
Saashi & Saashi 
ERSCHEINUNGSJAHR: 2024

2-4 Spielende

8 Jahre

15 Min.

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