Samstag, November 16, 2024
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Preview Brettspiel Cryptic Nature

Seit letztem Jahr bietet iDVenture neben seinen Geduldsspielen auch Brettspiele an.

Ihr habt Euch der Kryptozoologie verschrieben und seid auf der Suche nach ungewöhnlichen Tieren, deren Existenz Ihr zu beweisen versucht. In dieser Welt existieren sie zwar wirklich, sind aber perfekt vor den Menschen verborgen. Ihr müsst diese einzigartigen Wesen nicht nur aufspüren, sondern sie auch in eine sichere Umgebung umsiedeln. Mehrere Städte sind bereit, einigen dieser Tiere eine Zuflucht zu bieten, für die übrigen muss jedoch ein eigenes Naturschutzgebiet geschaffen werden.

Euer Ziel besteht darin, der angesehenste Kryptozoologe zu werden, indem Ihr einerseits Kryptide aufspürt, einfangt und nieder lasst.

Die Cryptic Nature Kampagne von iDVenture wird Anfang 2024 auf Kickstarter online gehen. Hier sind meine Eindrücke nach einigen Partien des Spiels.

Disclamer: Das Spielmaterial ist eine Vorabversion und kann in Teilen noch vom finalen Spiel abweichen.


SPIELBESCHREIBUNG

Wir haben jeder ein kleines Tableau, worüber wir unseren Kryptozoologen steuern. Dazu gibt es einen großen Europaplan, der in vier Sektoren unterteilt ist und auf dem wir herumreisen, um Beweise für Kryptide zu sammeln: Diese können wir dann ggf. einfangen und in einem entsprechenden Reservat ansiedeln. Dazu gibt es noch einen weiteren Spielplan mit Landschaften auf dem wir die Kryptide ansiedeln.

Der Spielzug verläuft über mehrere Runden á 3 Phasen:

  • Zunächst kann man seinen Kryptozoologen auf dem Spielplan bewegen sowie eine weitere von fünf Aktionen ausführen.
    • Beweise (in Form von Fussabdrücken, Opfer, Kochen etc.) von Orten nehmen
    • Kryptide fangen (Beweise notwendig, man muss vor Ort sein und einen Beanspruchungsmarker auf das Kryptide gelegt haben)
      Beim Fangen gibt es zwei verschiedene Arten: eine sicherere, aufwendigere oder ggf. teurere Methode (Beweise können am Markt auch ge- oder verkauft werden) und eine glücksbehaftete Methode.
    • Kryptide ansiedeln im separaten Reservat mit zugehörigem Platz in einem der drei Gebiete (Wasser, Wald oder Gebirge).
    • weitere Bewegung durchführen
    • Beweise auffüllen und oder Kryptide erneuern
  • Anschließend gibt es eine Assistenzphase, in der man seinen Assistenten auf der seitlichen Brettspielleiste nach oben (bringt neue Fähigkeiten oder Reaktivierung von Fähigkeiten) oder unten (bringt Ressourcen entsprechend des Assistentenwürfels) verschieben muss. Die Reihenfolge der Assistenten haben Einfluss auf die Spielreihenfolge.
  • Zum Schluss bauen wir Landschaften weiter in unserem Reservat und können optional Kryptide mit einem eigenen Beanspruchungsmarker belegen.

Das Spiel endet, wenn keine Landschaft mehr in das Reservat eingefügt werden kann. Dabei endet das Spiel meist nach der 10. Runde.

Neben den Siegpunkten für die angesiedelten und ergriffenen Kryptide kann man noch Punkte für erfüllte Aufträge sowie allgemeine Aufträge bekommen.

Je nach Spielendenanzahl wird das Reservat vergrößert oder verkleinert.



AUTOREN: Oleg Meleshin, Georgij Shugol & Alexander Krys ■ GRAFIKER:
VERLAG: iDVenture ■ ERSCHEINUNGSJAHR: 2024

spieler

2-4 Spielende

alter

ab 10 Jahren

zeit

ca. 90-120 Minuten

Spielregeln (ext. Link zu iDVenture)


SPIELGEFÜHL

Das Material in Cryptic Nature ist zunächst schon mal sehr auffällig und dazu auch sehr funktional für das Brettspiel ausgesucht. So z. B. die magnetischen Landschaftsplättchen, damit diese nicht verrutschen, wenn wir die Kryptide auf ihnen platzieren. Hilfreich ist auch eine Kurzanleitung für den Überblick im Spiel. Auch im Spiel selbst merkt man die Liebe zum Detail, so auch bei dem Hinweisverteilmechanismus.

Kryptide sind natürlich Fabelwesen und den Autoren des Spiels ist es gelungen eine eigene Welt der verschiedenen Krypten mit viel Flavour zu generieren.

Auch wenn es den Anschein hat, dass wir nur „wenig“ Aktionen zur Verfügung haben, so muss man in jeder Runde ein wenig vorausschauend planen, um bestimmte Aktionen vorzubereiten.

Schöner Trade-Off gibt es bei der Nutzung des Assistenten. Will ich knappe Ressourcen haben, riskiere ich ggf. meine Spielposition für die kommende Runde, mittels des Aufstiegs kann ich neue Aktionen freischalten und / oder bereits bestehende wieder reaktivieren, die unsere Aktionen auf Dauer stärker machen. Ressourcen bekomme ich aber auch, wenn ich Kryptide auf dem Reservat platziere. Da wir jedoch jede Runde neue Landschaftsplättchen auslegen, müssen wir hier aufpassen, dass wir nicht nur uns Möglichkeiten verschaffen, sondern auch unseren Mitspielenden.

Siedepunkte gibt es über mehrere Möglichkeiten, Auswildern von Tieren, Lösen von Quests und individuellen Aufträgen.

An dieser Stelle sei auch angemerkt, dass sich das Spiel in allen Anzahlen von Spielenden gut spielt, aber dennoch etwas unterschiedlich. Dabei hilft z. B. die Verkleinerung des Geheges gemäß der Spielendenanzahl. Zu Zweit kommt man sich jedoch nicht so oft in die Quere, dafür werden zu viert auch häufiger Plättchen nachgelegt. Durch die Konkurrenz um die freien Plätze, Tiere und Plättchen gibt es einen nicht zu unterschätzenden Interaktionsgrad zwischen den Spielenden. Je weiter wir im Brettspiel voranschreiten, desto schwerer wird auch das Puzzle der Teile, die mit zunehmender Zeitdauer größer werden.

Krpytide einzufangen bedarf es der entsprechenden Symbolplättchen. Dabei kann ich ggf. Würfel zusätzlich nutzen, um eine riskante Ergreifung zu realisieren. Hier ist es hilfreich, die Würfelfunktion im Vorfeld schon ausgebaut zu haben.

Was etwas störend wirkt, ist die Tatsache, dass Mitspielende mit fortlaufender Spielzeit, sich im Reservat verbauen und es dann nicht oder nahezu unmöglich ist, sein Kryptid noch einzufügen. Passiert dieses sogar bewusst, so hinterließ dies kein gutes Spielgefühl.


Zusammenfassung

Nach den ersten Runden hat man die verschiedenen Aktionen und den Spielmechanismus-Mix verstanden. Dann kann es an das richtige Optimieren gehen. Auch wenn der grundsätzliche Spielablauf sich in den Partien nicht unterscheidet, so kommt durch die Vielzahl an Kryptiden sowie das Puzzeln auf dem Reservattableau immer wieder ein unterschiedliches Spielgefühl auf. Dazu fällt Cryptic Nature durch die Liebe zu Detail u. a. auch im Material auf.

Auf eine finale Bewertung habe ich derzeit aufgrund des Prototypenstatus verzichtet, da ich noch nicht abschätzen kann, was sich am Spiel bis zur Kickstarterphase noch verändern wird, aber grundsätzlich hat mir das Spiel gut gefallen.

  • Schönes durchdachtes Material
  • Kryptide sind mit viel Phantasie kreiert.
  • Gewisse Interaktion zwischen den Spielenden vorhanden.
  • Neuartige Assistentenleiste
  • Gewisser Glücksfaktor
  • Der Interaktionsgrad, dass mir Mitspielende zuvorkommen, könnte dem ein oder anderen zu hoch sein. Nimmt mit Spielendenanzahl zu.
  • Höherstufige Kryptide können ggf. nicht mehr gelegt werden, wenn Mitspielende sich bewusst oder unbewusst verbauen.

Aus meiner Spielerperspektive: Aus meiner Sicht macht Cryptid Nature vieles richtig. Wir erleben eine gewisse Ressourcenknappheit und haben einen Interaktionsgrad, welcher mit steigender Spielendenanzahl zunimmt.

Auch wenn die Regeln nicht übermäßig schwer sind, gilt es die eigenen Züge gut abzustimmen und zu optimieren. Daher würde ich auch schon nicht mehr von einem Familien- sondern klar von einem Kennerspiel sprechen.

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