11 oder 4
Wir sind Restaurantbesitzer im kaiserlichen Kyoto. Um möglichst viele der hiesigen Honoratioren wie auch Touristen in unser gastliches Haus zu locken, benötigen wir möglichst viele Künstlerinnen (Geishas), die es zu engagieren gilt. Dazu müssen wir die Damen mit verschiedensten Geschenken für uns überzeugen.
Ok, das Ganze ist eine hübsch aufgesetzte Geschichte für ein ansonsten eher abstraktes Spiel, aber wir wollen ja auch unterhalten werden. Und das werden wir mit Hanamikoji definitiv.
Bereits 2013 kam das Spiel auf den Markt, als japanische Version bei Takamagahara heraus. Im letzten Jahr wurden die Karten bei EmperorS4 herausgegeben.
Wer sich übrigens fragt, woher dieser zungenbrechende Name herkommt: Das Spiel wurde nach der Hauptstraße des Stadtteils Gion Hanami-kōji in Kyoto benannt. Hanami-kōji ist bekannt für seine Teehäuser und als Zentrum der Geisha-Kultur.
Aber hier geht es jetzt zum Spiel…
Das Spiel
In unserer Mitte liegen sieben Geisha-Karten, auf denen mittig je ein Gunstplättchen platziert ist. Die Geishas haben die Werte 2-2-2-3-3-4-5. Entsprechend der Werte gib es auch 21 Geschenkkarten, die gemischt werden. Eine Karte wird komplett aus dem Spiel genommen und an jeden Spieler sechs Handkarten verteilt. Der Rest dient als Nachziehstapel. An jeden Spieler werden vier Aktionsmarker verteilt, die jeweils in den 4 Runden ausgespielt werden:
- 2 Geschenkkarten aus dem Spiel (der Hand) nehmen.
- 1 Geschenkkarte verdeckt an die Seite legen (Karte wird am Ende aufgedeckt und der entsprechenden Geisha zugeordnet).
- 3 Geschenkkarten werden dem Gegner angeboten. Eine kann dieser aussuchen und anlegen. die anderen beiden verbleiben beim Spieler (und werden ebenfalls angelegt).
- Bildung von zweimal zwei Pärchen. Eines darf der Gegner aussuchen und anlegen, das andere der Spieler.
Zu Beginn eines Zuges nimmt der Spieler eine Handkarte zusätzlich auf seine Hand und wählt eine der Aktionen aus. Sind alle Marker / Aktionen ausgespielt, wird die Runde ausgewertet. Dabei werden die Aktionsmarker entsprechend der Mehrheiten verteilt. Gemäß der Aktionsmarker werden die jeweiligen Punkte zusammengezählt. Schafft es ein Spieler 11 Punkte oder vier Marker auf sich zu vereinen (wobei 11 vor 4 gilt), so gewinnt er das Spiel. Gibt es keine Mehrheit, so erfolgt eine neue Runde und die Geschenkkarten werden eingesammelt, gemischt und erneut verteilt. In der dann folgenden Runde kann man seine Marker aus der vorherigen Runde verteidigen oder neue erobern, wobei bei Gleichständen sich der Markerausschlag nicht verändert.
Wir spielen allerdings maximal drei Runden. Danach entscheidet die einfache Punktmehrheit.
[yellow_box]
Autor: Kota Nakayama • Grafiker: Maisherly • Verlag: Kosmos • Jahr: 2017
2 Spieler • ab 10 Jahren • ca. 15 Minuten
[/yellow_box]
Material
In der BRETTSPIELBOX befinden sich: 7 Geishas, 7 Gunstplättchen, 8 Aktionsmarker (Je 4 in den Spielerfarben Orange und Lila (aktive Seite), 21 Geschenkkarten (2x Flöte, 2x Fächer, 2x Schriftrolle, 3x Sonnenschirm, 3x Laute, 4x Teeservice, 5x Blumen)
Wundervoll gestaltete große Karten.
Einstieg
Sehr aufwendig geschriebene Anleitung. Ansonsten gibt es kaum Anlaufzeiten zu einem neuen Spiel.
Spielgefühl
Trotz der graphisch opulenten Ausstattung des Kartenspiels haben wir es mit einem sehr einfachen, sehr taktisch geprägten Kartenspiel zu tun, was seine Beachtung verdient.
Dabei sind die Geschenkkarten unter den Geishas nicht gleich verteilt. Die eine ist anspruchsvoller als die andere. Jedoch gibt es durch die beiden Aktionsmarker, des „Karten Verbrennens“ bzw. Zurückhalten eine spannende Intransparenz, bei der man unter Umständen gar nicht einmal so viele Karten z.B. für die „5er Geisha“ benötigt.
Damit schwebt man immer zwischen schweren Entscheidungen und der Wahl des geringeren Übels bzw. man muss zwischenzeitlich auch den Mut zur Lücke haben und darauf bauen, dass der Kontrahent ebenfalls nicht alles abdecken kann.
Ebenso gehört das „Falle stellen“ zum Spiel, um die eigenen Ziele durchzubekommen.
Daher wird es nicht für jeden geeignet sein, wer aber schnelle, abstrakte Spiele in toller Aufmachung mag, kommt um Hanamakoji eigentlich nicht herum.
Sehr positiv wirkt sich die extrem kurze Spieldauer auf das Spiel aus, denn eine Revanche ist schnell angestoßen.
Langzeitspaß
Aufgrund seiner kurzen Spielweise, aber taktischen Dichte, eignet sich das Spiel „für zwischendurch“. Jedoch wird es nicht alle begeistern, so wie ich positiv angetan bin. Jederzeit zum Duell bereit.
Gesamtbeurteilung 8/10
Schnelles aber doch sehr taktisch veranlagtes Spiel. Man steckt permanent im Dilemma Karten anzubieten und beim Gegner herauszufinden, was dieser denn vorhat. Mut zur Lücke ist essentiell.
Erweiterungen:
Auszeichnungen:
Spielregeln (ext. Link zu Kosmos)
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von ws-eu.amazon-adsystem.com zu laden.
[yellow_box]
[/yellow_box]