Das unheimliche Paradies
„Ein Segelausflug im Pazifik endet in einem Sturm. Das Boot kentert und die Spieler stranden auf einer scheinbar einsamen Insel. Doch offenbar sind sie nicht die Ersten auf dieser Insel. Am Strand finden sie ein angekettetes Boot. Ein Unbekannter hat die ganze Insel mit Rätseln versehen. Wird das Team sie alle lösen, das Boot losmachen und entkommen? „
Was mit einem harmlosen, angenehmen Segeltrip beginnt, endet auf einer Insel, von der es kein Entrinnen gibt. Naja fast. Denn wir haben ja ein paar klevere Rätseler vor dem Tisch sitzen, die sich auf die 10 Fragen einlassen, an deren Ende eine Lösung herausspringt, um die entsprechenden Schlösser zu öffnen, die ein Boot zur Flucht freigeben.
Damit lassen wir uns nun einmal mehr auf neue EXIT Abenteuer ein. In diesem Fall eben das von der vergessenen Insel.
Nach der verlassenen Hütte, dem geheimen Labor und der Grabkammer des Pharaos ist dieses nun das vierte Abenteuer der EXIT Spielfamilie. Und damit das erste aus der zweiten Staffel (vom Autor empfohlene Reihenfolge für die zweite Staffel: Insel – Eis – Burg)
Das Spiel
Eine Decodierscheibe und ein Buch eines früheren Reisenden ist alles, was wir zu Beginn des Spiels haben, um die 10 (bzw. 11) Rätsel zu lösen. Aus diesen beiden Zutaten sowie diversen Hinweisen, die neu ins Spiel kommen, ergeben sich die Zusammenhänge, um die ein oder andere richtige Lösungskarte (blau) hervorzuzaubern. Bis das letzte Schloss genackt ist.
Wie auch bei den bisherigen EXITs ist fast alles erlaubt. Das Material kann beschriftet, gefaltet oder zerschnitten werden, um den einzelnen Lösungen näher zu kommen. Ziel ist es in jedem der Rätsel drei Gegenstände zu ermitteln und in die richtige Reihenfolge zu bringen, die dann in die Codierscheibe einzugeben sind.
Sollte man sich mal in einer Sackgasse fühlen, so stehen den Spielern für jedes Rätsel je zwei Tipps sowie die finale Lösungskarte zur Verfügung.
Damit kann es los gehen und nicht vergessen die Stoppuhr vor dem Start zu aktivieren. Denn Zeit und benutzte Hilfekarten ergeben am Ende x Sterne (10-1 Stern) als Endwertung.
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Autor: Inka und Markus Brand • Grafiker: Fanz Vohwinkel • Verlag: Kosmos • Jahr: 2017
1-6 Spieler • ab 12 Jahren • ca. 45-90 Minuten
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Material
In der BRETTSPIELBOX befinden sich: 1 Buch, 1 Decodier-Scheibe, 26 Rätsel-Karten, 30 Lösungs-Karten, 31 Hilfe-Karten, 5 seltsame Teile
Gutes Material. Einmal nur benutzbar. (Auf weiteres Bildmaterial habe ich bewußt wegen der Spoilergefahr verzichtet)
Einstieg
Die Anleitung gibt gut wieder, wie man bei dem Spiel vorgehen sollen, danach läuft vieles auch intuitiv.
Spielgefühl
Gefühlt ist die Insel als Auftakt zur zweiten Staffel der EXIT Reihe anspruchsvoller als die bisherigen drei Ausgaben der ersten Staffel aus dem Herbst. Auch wenn es subjektiv ist, sind einige Rätsel gut und schnell lösbar, wenn es auf der anderen Seite aber auch echte „Klopper“ gibt, bei denen man sich teilweise einige Minuten (oder auch >20 Minuten) aufhält. Da sollte man sich nicht von abschrecken lassen.
Es mag Personen geben, die das ganze auch unter 60 Minuten lösen. Ich halte eine Zeit von >70 Minuten jedoch wahrscheinlicher. Aber wie erst kürzlich Jerry gesagt hat: „Besser 80 als 60 Minuten Spaß!“ Oder?
Ohne zu viel zu verraten, ist der Spannungsbogen in der vergessenen Insel auch wieder gut, auch wenn das Spiel thematisch nicht ganz so trägt, wie z.B. die Hütte oder auch Pharao. Wichtig ist es, die Text, Anmerkungen, Zeichnungen etc. genau zu studieren, lesen, zu betrachten, denn so mancher Hinweise der Hilfekarten ist vermeidbar, wenn man es im Spiel etwas gründlicher betreibt.
Emotionen sind wie bei den bisherigen Spielen reichlich vorhanden: Auf Freude folgt Verzweiflung, gernervt sein, Hirn zermatern, Geistesblitz und auch wieder Freude etc..
Auch wenn wir gegen die Uhr spielen, läuft diese im Hintergrund so mit und hat eigentlich nur Auswirkungen am Ende, wenn man auf den Stopknopf drückt (dieser Zeitdruck war bei den ersten Spielen irgendwie größer. Wahrscheinlich wird man relaxter mit fortgeschrittener EXIT-Erfahrung).
Die vergessene Insel sollte definitiv nicht mit mehr als 4 Spielern gespielt werden (auch wenn die Verpackung bis zu 6 Spieler angibt). Bei mehr kommt man sich in jedem Fall in die Quere (bzgl. des Materials).
EXIT – Die vergessene Insel wird den Kenner- wie auch den gehobenen Familienspieler begeistern. Wenn ich noch nichts von EXIT gespielt habe, würde ich allerdings immer mit der Hütte beginnen.
Langzeitspaß
Das das Spiel teilweise zerstört wird, ist der Langzeitspaß eher untergordnet. Aber eine schöne Erinnerung bleibt.
Gesamtbewertung 8/10
In der Reihenfolge hinter Pharao an Position 2. Thematisch nicht so starkt, aber die Rätsel sind noch eine Spur anspruchsvoller. Hat wieder Spaß gemacht.
Erweiterungen:
Auszeichnungen:
Spielregeln (ext. Link zu Kosmos)
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Wir sind erst gestern von der vergessenen Insel entkommen und ja… die Rätsel haben auch uns in Teilen ziemlich dumm aus der Wäsche gucken lassen. Aber es hat wieder großen Spaß gemacht!
Deiner Wertung stimme ich auf jeden Fall zu.