Freitag, Dezember 5, 2025
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Brettspiel News – Branche wächst weiterhin

Brettspielbranche im Aufwind: Spiele und Puzzle wachsen um 18 %

Kurz vor der SPIEL in Essen bringt der Zusammenschluss Spieleverlage e.V. seine Marktbetrachtung heraus.

Die Spielebranche trotzt der Konjunkturflaute: Wie der Spieleverlage e.V. mitteilt, ist der Umsatz mit Gesellschaftsspielen und Puzzles in Deutschland von Januar bis Mitte September um ganze 18 % gestiegen. Damit übertrifft das Segment den gesamten Spielwarenmarkt deutlich, der im gleichen Zeitraum lediglich um 4 % zulegen konnte. Spiele und Puzzle haben sich damit zur umsatzstärksten Produktkategorie im deutschen Spielzeugmarkt entwickelt – ein starkes Signal in wirtschaftlich schwierigen Zeiten.

Brettspiele als Wachstumsmotor

Besonders beeindruckend: Brett- und Kartenspiele allein wuchsen um 22 %. Einen erheblichen Anteil daran hat der anhaltende TradingcardBoom (u.a. Star Wars Unlimited, Lorcana, Magic etc.), der das Segment massiv beflügelt. Ohne diesen Trend wäre das Wachstum mit 6 % immer noch solide ausgefallen. Damit wächst der Markt der Brettspiele ohne Tradingcards mit Ausnahme einer Delle im Jahr 2022 (sehr starkes Wachstum im Coronajahr 2020 von mehr als 20%) seit 2015 kontinuierlich im oberen einstelligen Bereich.

Doch auch klassische Spielkategorien zeigen Stärke: Karten-, Party-, Erwachsenen- und Familienspiele verzeichneten spürbare Zuwächse, und der Trend zu kooperativen Spielen bleibt ungebrochen. Passend dazu hat ja im Juli erst mit Bomb Busters von Pegasus erneut ein kooperativer Titel zum Spiel des Jahres 2025 gekürt worden.

„Familien- und Erwachsenenspiele stehen wie kaum eine andere Kategorie für die deutsche Brettspielkultur“, erklärt Hermann Hutter, Vorstandsvorsitzender des Spieleverlage e.V. und Geschäftsführer von Hutter Trade / HUCH!. „Durch ihre hohe Qualität, innovativen Mechaniken und Vielseitigkeit haben sie den internationalen Ruf der German Board Games geprägt.“

Klassiker und neue Zielgruppen

Interessant ist auch die Entwicklung im Verlagsportfolio: 40 % der Unternehmen nennen Spieleklassiker als zweitwichtigsten Wachstumstreiber. Während Solospiele laut 57 % der Verlage eher Nischenprodukte bleiben. Dagegen gewinnen Zwei-Personen-Spiele weiter an Bedeutung – ein Hinweis auf gesellschaftliche Veränderungen, denn inzwischen lebt fast die Hälfte der Deutschen allein.

Exportmärkte im Fokus

Neben dem heimischen Markt schauen viele Verlage optimistisch ins Ausland. Frankreich und die USA gelten als besonders wachstumsstark. Bereits heute erzielen 30 % der Verlage über 40 % ihres Umsatzes im Export, weitere 25 % liegen zwischen 20 % und 40 %. Das zeigt, wie international die deutsche Spielebranche inzwischen aufgestellt ist – und wie gefragt „German Board Games“ weltweit bleiben. Und das trotz der aktuellen zollpolitischen Differenzen mit den USA.

Ausblick auf das Weihnachtsgeschäft

Trotz eingetrübter Verbraucherstimmung (laut Umfrage bei 59 % der Verlage) blicken 73 % der Unternehmen zuversichtlich auf das Gesamtjahr. Für das Weihnachtsgeschäft rechnen sogar 68 % mit besseren Ergebnissen als 2024. Preislich setzen viele Hersteller auf klare Preisgrenzen, um im Wettbewerb – besonders online – attraktiv zu bleiben. Denn während 62 % der Verlage von steigenden Onlinekäufen berichten, sehen 48 % Rückgänge im stationären Handel.

Nachhaltigkeit bleibt Thema

Auch wenn Nachhaltigkeit medial etwas an Präsenz verloren hat, bleibt sie in der Branche fest verankert: 85 % der Verlage bewerten sie als „wichtig“ oder „sehr wichtig“. Maßnahmen reichen von optimierten Verpackungen und verkürzten Lieferketten bis zur Verlagerung der Produktion nach Europa. Damit setzt die Branche ein klares Zeichen für Verantwortung und Qualität – Werte, die zunehmend auch Kundinnen und Kunden honorieren.

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