Freitag, Dezember 5, 2025
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Brettspiel News: Asmodee übernimmt Cthulhu: Death May Die

Asmodee übernimmt „Cthulhu: Death May Die“ – nächster Schritt in Richtung Crowdfunding-Offensive

Der Brettspielriese Asmodee setzt seine Expansion im Crowdfunding-Bereich fort und übernimmt die Rechte an der erfolgreichen Miniaturenspielreihe „Cthulhu: Death May Die“ vom angeschlagenen Publisher CMON. Damit sichert sich Asmodee eine Marke, die bislang fast 10 Millionen US-Dollar durch Crowdfunding-Kampagnen einspielen konnte – und zugleich einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zu einer ergänzenden strategischen Ausrichtung.

Zweiter großer Deal nach Zombicide

Bereits im Sommer hatte CMON sein Flaggschiff Zombicide an Asmodee verkauft – eine Marke, die seit 2012 über 40 Millionen US-Dollar auf Kickstarter generierte. Mit dem jetzigen Verkauf von Cthulhu: Death May Die verliert CMON eine weitere tragende Säule seines Portfolios. Für Asmodee hingegen ist es der zweite Zukauf im Rahmen seiner wiederbelebten M&A-Strategie, die sich auf den Erwerb starker IPs, Studios und Vertriebsstrukturen konzentriert.

CMON in der Krise

CMON steckt tief in den roten Zahlen. Nach Verlusten von fast 7 Millionen US-Dollar im ersten Halbjahr 2025 und weiteren 3 Millionen im Vorjahr versucht das Unternehmen verzweifelt, Liquidität zu sichern. Neben Stellenabbau und einem Entwicklungsstopp für neue Projekte hat CMON seit März mehrere Marken veräußert – darunter Blood RageRising Sun und Zombicide. Selbst das Firmengebäude in Singapur wurde kürzlich verkauft, um rund 2,4 Millionen US-Dollar einzubringen.

Gleichzeitig versucht CMON mit einer Kapitalerhöhung um 20 % neue Mittel einzuwerben und bittet Crowdfunding-Unterstützende sogar um Nachzahlungen für gestiegene Zollkosten – ein deutliches Zeichen der finanziellen Schieflage.

Asmodee baut eigenes Crowdfunding-Team auf

Der Einstieg in den Crowdfunding-Sektor wird von David Preti geleitet, ehemals COO bei CMON und einer der Architekten des Zombicide-Erfolgs. Preti kam im Mai 2025 zu Asmodee und führt nun die neu geschaffene Abteilung für Miniaturen & Crowdfunding. Damit wagt Asmodee erstmals einen ernsthaften Schritt in ein Feld, das bisher weitgehend anderen Verlagen überlassen war.

Bislang hatte Asmodee nur vereinzelt Berührung mit Plattformen wie Kickstarter oder Gamefound – etwa über Lookout Games mit Grand Austria Hotel: Let’s Waltz! (2020) oder über eine Beteiligung an Exploding Kittens (2021).

Neue Verantwortung für Gamefound-Kampagne

Gute Nachricht aber auch für die Supporter der Gamefound-Kampagne. Mit dem Kauf übernimmt Asmodee auch die Verantwortung für die Auslieferung der letzten CMON-Kampagne zu Cthulhu: Death May Die – Forbidden Reaches, die Ende 2024 über 3,9 Millionen US-Dollar von mehr als 13 000 Backern einsammelte. Zuvor hatten die Kampagnen 2018 und 2020 bereits weitere 5,8 Millionen US-Dollar erzielt.

Asmodee-CEO Thomas Kœgler kommentierte den Deal mit den Worten:

„Cthulhu: Death May Die ist eine starke Marke mit großem Entwicklungspotenzial. Unser neues Crowdfunding-Team freut sich darauf, die Auslieferung der 2025-Kampagne zu begleiten und das Projekt erfolgreich abzuschließen.“

Fazit

Der Schritt markiert einen Wendepunkt in der Brettspielbranche. Während CMON um seine Zukunft kämpft, etabliert sich Asmodee zunehmend als dominanter Akteur – nicht nur im klassischen Vertrieb, sondern nun auch im Crowdfunding-Geschäft. Mit Zombicide und Cthulhu: Death May Die gehören zwei der größten Miniatur-Franchises der letzten Dekade künftig demselben Konzern.

Quellen:

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