Abstraktes Punkte fischen
Auf den ersten Blick wirkt Glüx recht unspektakulär. Das Layout ist nicht besonders aufregend, das Spiel ist sehr abstrakt, aber…
Hat man es einmal gespielt, so ist man doch mehr angetan und kann einen gewissen Reiz entdecken. Zumindest Familienspieler werden sich bei Glüx gut aufgehoben fühlen.
Das Spiel
Der Spielplan besteht aus verschiedenen Quadraten mit farbigen Inseln (hell). Insgesamt gibt es neun (2 Spieler) bzw. elf (3-4 Spieler) dieser hellen Inseln. Jeder Spieler hat einen Stoffbeutel mit 24 Chips. Diese entsprechen auch der Rundenanzahl. Die Chips sind wie beim Würfel beidseitig mit den Zahen 1 oder 6, 2 oder 5 sowie 3 oder 4 bedruckt.
Zum Start zieht jeder ein Plättchen und legt es auf sein Start-Feld. Dann laufen die restlichen 23 Spielzüge immer nach dem Modus Plättchen legen und ein neues verdeckt aus dem Beutel ziehen. Beim Plättchen legen ist jedoch folgendes zu beachten:
- Anlage nur senkrecht und waagerecht
- der Wert des liegenden Chips legt fest in welcher Entfernung der nächste Chip gelegt werden kann
- eigene und fremde Chips dürfen nicht übersprungen werden
- max 1 eigener oder fremder Chip darf überbaut werden. Ein „Turm“ mit einem zweiten Chip ist dauerhaft gesichert.
Ziel ist es auf den Inseln die höchste Summe zu erreichen. Denn nur der beste bzw. zweitbeste bekommt 4 bzw 2 Siegpunkte in der Endabrechnung.
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Autor: Jakob Andrusch • Grafiker: Antje und Claus Stephan • Verlag: Queen Games • Jahr: 2016
2-4 Spieler • ab 8 Jahren • ca. 30 Minuten
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Material
In der BRETTSPIELBOX befinden sich: zweiseitiger Spielplan für das Spiel zu zweit bzw. dritt und viert, 96 Lichtplättchen, je 4 Start- und Punktemarker, 4 Stoffbeutel zum nachziehen.
Sehr abstraktes Spiel. Das Design empfinde ich nichtssagend. Spricht mich nicht an. Aber davon sollte man sich nicht leiten lassen.
Einstieg
Gut zu verstehende Anleitung. Man muss sich zunächst an den Anlagemechanismus gewöhnen, findet aber schnell hinein.
Spielgefühl
Glüx ist schnell verstanden und entwickelt von der ersten Minute an seinen Reiz. Langsam versucht man sich an allen möglichen Stellen auszubreiten und erste Stellungen auf den Inseln zu sichern. Auch wenn man die Spielsteine aus einem Beutel nachzieht, ist der Glücksfaktor relativ überschaubar, da man in der Regel mit einer 1/3 Wahrscheinlichkeit das entsprechende Plättchen zieht. Zudem hat man gerade in den ersten 3/4 der jeweiligen Partien ausreichend Möglichkeiten, um seine Plättchen abzulegen. Da die Möglichkeit besteht, sich im vorhinein seine Anlagemöglichkeiten auszusuchen (man zieht sein nächstes Plättchen zum Ende seines Zuges), ist die Downtime über weite Strecken des Spiels relativ gering.
Damit komme ich auch gleich zur Schwäche des Spiels, denn gerade das letzte 1/4 kann sich ziemlich ziehen, insbesondere wenn ich das Spiel zu viert aber auch zu zweit Spiele (zu dritt hat es mir am besten gefallen): Die Anlagemöglichkeiten sind deutlich reduziert. Die Phasen des Grübelns werden länger, was dem Spiel in Summe nicht gut tut. Gleiches gilt für den Spielstand. Dadurch, dass erst am Ende gewertet wird, hat man zu keiner Zeit des Spiels einen Überblick, wer gerade vorne ist und wer nicht (zumindest zählen Familienspieler nicht nach). Diese beiden Punkte plus das Layout sind meine Hauptkritikpunkte.
Nichts desto trotz Glüx kein schlechtes Spiel, denn gerade das taktieren, das Zugangverschaffen zu den Inseln, das Gegner herausfordern und Fallen legen, hat seinen Reiz und mir Spaß gemacht. Daher gibt es definitiv eine Empfehlung im Spiel zu dritt. Zielgruppe ist eindeutig der Familienspieler, der gerne mal etwas taktischer unterwegs sein möchte.
Langzeitspaß
In einer drei-Personen-Partie mit Familienspielern würde ich Glüx immer wieder gerne herausholen, da spricht die kurze Spielzeit, die einfachen Regeln und das Spielgefühl für Glüx. In den anderen Spielkonstellationen und für Kennerspieler gibt es sicherlich bessere Spiele.
Gesamtbeurteilung 7/10
Leicht zu lernendes taktisches Familienspiel mit Längen am Ende.
Erweiterungen:
Auszeichnungen:
Spielregeln (ext. Link zu Queen Games)
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Glüx ist eines meiner absoluten Lieblingsspiele; hat für mich einen hohen Suchtfaktor. Mir gefällt das ultra-einfache Spielprinzip, dass aber zu ziemlich interessanten Spielkonstellationen kommt.
Gerade in 3er und 4er Runden entwickelt sich durch die aufkommende
Interaktion ein großer Spass. Das Spiel ist ein Riesen-Hit. Das dazu
existierende Queenie empfehle ich!