An diesem Wochenende (28. und 29. März) fanden die Ratinger Spieletage statt. Gut 2.000 Spielfreunde nahmen die Gelegenheit war, um vor Ort zu sein.
Gelegenheit für alle Fans aus dem Rheinland sich dort hin zu begeben und in angenehmer Atmosphäre Neuheiten aus Essen und Nürnberg anzuschauen und auszuprobieren.
Darüber hinaus bieten diverse Autoren Einblicke in ihre Neuheiten. Teilweise in fast fertigem, teilweise noch im ersten Prototypstadium (u.a. der neue Stefan Feld). Hier mal einige Eindrücke, was es dort zu sehen gibt:
Folgende Spiele haben wir (war mit Tim Koch – Blog Spielfreunde unterwegs) in Ratingen entdecken können (alle Bilder sind Aufnahmen von noch nicht finalen Prototypen!!!):
Haithabu
(Spielworxx / Autoren: Andreas Molter und Wolfgang Heidenheim)
Haithabu war eines der wichtigsten Handelszentren zur Zeiten der Wikinger (zwischen 9. und 10. Jahrhundert). Die größte Wikingerstadt des Nordens fand mit dem Ausgang der Wikingerzeit (1050 n. Chr.) nach einem Überfall der Norweger im Brand ihr Ende und wurde nicht wieder aufgebaut.
Im Erstlingswerk von Andreas Molter und Wolfgang Heidenheim sind wir nun die Händler und müssen in einem Wirtschaftsspiel Waren einkaufen, transportieren, verkaufen oder noch besser Aufträge erfüllen, um an Siegpunkte heranzukommen. Dazu tätigen wir Aktionen mittels Rondellmechanismus. Dieser ist zur Hälfte „problemlos“ nutzbar, während die andere Hälfte (eingetaucht in das dunkle) unter Risiko abläuft.
Zur besseren Unterstützung stehen uns noch 9 Charaktere zur Verfügung mittels derer wir im Handel unterstützt werden (leider nicht für jeden gleichzeitig, sondern nur jeweils einmal im Spiel und es findet ein munteres Abwerben statt).
Nach 8 Runden in denen jeweils 3 Gevolksleute auf den Aktionen bzw. auf dem Markt platziert werden ist Schluß.
Haithabu ist ein attraktives Workerplacement / Wirtschaftsoptimierspiel was mir viel Spaß gemacht hat. Es wird Ende Juni / Anfang Juli bei Spielworxx erscheinen.
Hier ein Blick auf das Rondell mit dem die einzelnen Aktionen ausgelöst werden:
Das Orakel von Delphi
(H@ll Games / Stefan Feld)
Wie schon in 2014 mit Aquasphere konnte ich wieder mit Ralph Bruhn einen Blick auf einen neuen Prototyp von Stefan Feld werfen, der aber erst zu Essen 2016 erscheinen wird.
Beim Orakel von Delphi haben wir die Aufgabe zwei bis drei Aufträge in der Griechischen Welt auszuüben. Mittels dreier Farbwürfel bewegen wir uns mit Schiffen fort und nutzen diese um Halbgötter zu steigern, Gaben in Tempel zu bringen, Kultstätten bauen, Monster zu besiegen etc.. Die Wirkung kann durch Gunstmarker „manipuliert“ werden. Über das Erforschen von Inseln, Besiegen von Monstern, Gewinnen von Göttern und Käufe von Gütern verbessern wir stetig unsere Fähigkeiten. Allerdings müssen wir aufpassen, dass wir bei unserer Odysee durch die griechische Ägäis nicht zu viele Wunden davon tragen (können auch durch den Würfeleinsatz geheilt werden), da dieses unser Fortkommen verlangsamt.
Das ganze muß im Einklang mit unseren Aufträgen gebracht werden, denn der schnellste Erfüller gewinnt.
Unten sehen wir einen Prototypen des persönlichen Spielbrettes auf dem der Einsatz der Würfel erkennbar ist. Rechts sieht man die Aufstiegsleiste der Halbgötter, die im Olymp einen einmaligen Sondereffekt ermöglichen.
Wie gesagt alles ein Prototyp, der darauf wartet in den nächsten 15 Monaten fertiggestellt zu werden. Wir können uns schon auf Essen freuen.
Darüber hinaus war es möglich zwei weitere Spiele von Pegasus zu spielen, die in Essen 2015 und Nürnberg 2016 das Licht der Welt erblicken sollen. Einmal geht es in die Berge und zum anderen in die Unterwasserwelt. Mehr darf leider noch nicht verraten werden.
Domus Domini
(Franjos / Heinz-Georg Thiemann)
In einem intensiven Gespräch mit dem Autor des neuen Startnextprojektes konnten wir uns vom aktuellen Stand überzeugen. Leider reichte die Zeit nicht mehr für eine Partie, aber das Spielmaterial mit den Grafiken von Franz Vohwinkel klingen recht vielversprechend. Ich werde am Projekt dran bleiben.
Die Ertragsleiste der Klöster ist das zentrales Element in diesem Spiel. Dort werden die Waren abgetragen, die in den einzelnen Klöstern erwirtschaftet werden. Dazu ist es notwendig diese mit dem knappen Geld auszubauen. Dabei ist der zentrale Mechanismus im Spiel die richtige Balance zwischen Einkommen und Siegpunkten zu haben, um am Ende ganz weit vorne zu stehen, getreu dem Motto „die letzten werden die ersten sein“.
Kraftwagen
(Blackfire / Matthias Cramer)
Leider nicht gespielt, aber immerhin einen Blick darauf werfen können (da nur Prototyp vor Ort, durfte ich kein Photo schießen). Material sieht wirklich gut aus. Der Mechanismus erinnert an Glen More. Könnte recht vielversprechen sein. Aktuell kann man das Spiel, was im April ausgeliefert werden soll, bei Spielworxx schon vorbestellen (Preis: 35 Euro).
Orleans
Wir am Stand von dlp Games zu erfahren war, dauert es nicht mehr lange, bis das Upgrade Kit für Orleans fertig ist.
Neben einem Upgrade-Kit mit wirklich schönen, neuen Orléans-Holzfiguren wird auch ein weiterer Spielerwunsch bald schon in Erfüllung gehen: Material für den 5. Spieler. Dem 5. Spieler-Kit werden auch gleich sämtliche Personen-Plättchen beigefügt und zwar in einem dickeren Material mit einem zusätzlichen Schutzlack, was die Abnutzungserscheinungen deutlich verringern wird.
Und sonst?
Darüber hinaus gibt es einen gut bestückten Flohmarkt und sehr viele Spiele aus Essen und Nürnberg zu spielen. Wer also noch Lust hat, sollte sich heute auf den Weg nach Ratingen machen. Der Eintritt ist übrigens frei und es gibt noch Verlosungen von interessanten Spielen für alle Besucher der Spieletage (unten ein Blick in die große Halle – daneben gibt es noch einen Vorraum mit Flohmarkt und Spielverkauf sowie der Bereich, in dem man Autorenspiele testen kann).
Weitere Infos:
Tim Koch hat seine Eindrücke ebenfalls in einem Bericht zusammengefasst
Ratinger Spieletage 2016
Am 19. und 20. März 2016 geht es weiter mit den 7. Ratinger Spieletagen.