Home Allgemein Spielevent Unterwegs: Kosmos Pressetage 2022 – Brettspiel Neuheiten

Unterwegs: Kosmos Pressetage 2022 – Brettspiel Neuheiten

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Nach zweijährige Abstinenz ging es mal wieder zu den Pressetagen 2022 von Kosmos. Nach zwei digitalen Veranstaltungen wegen Corona war der Hauptsitz des Verlages: Stuttgart das Ziel.

Im Stadt Palais Stuttgart, in dem in diesem Sommer die kleine Ausstellung 200 Jahre Kosmos zu sehen ist, konnten wir am Samstagabend Brettspiel Neuheiten des Herbstes ausprobieren.

Doch zunächst wurden wir von Silke Ruoff (Pressechefin) und Heiko Windfelder (Geschäftsleiter Spielware) begrüßt.

Silke Ruoff / Heiko Windfelder

Herr Windfelder ging in seiner Ansprache auf die 200 Jahre des Verlags ein, der zunächst mit der Herausgabe von kleineren Büchern 1822 begonnen hat. Dieses fiel in den sogenannten Vormärz der deutschen Revolution von 1848.

Historischer Verlauf Kosmosverlag

Kosmos hat sein erstes Spiel übrigens 1931 entwickelt: ein Fussballspiel. Danach war aber längere Jahre Ruhe, bis mit Sherlock Holmes Kriminalcabinett 1985 direkt ein tolles Comeback gelang. So richtig nach vorne ging es für den Verlag, der bis dahin seine drei Standbeine in Wissenschafts- und Naturbüchern, Kinder- und Jugendliteratur (u.a. „???“) sowie Experimentierkästen sah, mit der Herausgabe von (die Siedler von) CATAN, die bis heute die Top-Serie am Brettspielmarkt ist. Innerhalb des Verlages wurde diese dann vor einigen Jahren durch die EXIT-Reihe abgelöst.

Prototyp CATAN

BRETTSPIEL vom Freitag

Gespielt wurde aber auch:

Terra Nova

In einem Zusammenspiel mit Feuerland wurde diese Terra Mystica „light“ Variante von Andreas Faul entwickelt.

Wir befinden uns jedoch nicht auf Familienspielniveau, sondern im Kennerspielbereich.

Über fünf Runden versuchen wir mit einer von 10 Fraktionen auf dem Spielplan zu siedeln und uns auszubreiten. Dabei nutzen wir Geld und Macht, um Häuser zu bauen und Land zu terraformen. Ziel ist es Städte zu bauen.

Auch wenn das Spiel immer noch interaktive Komponenten hat, ist es weniger „konfrontativ“ als sein großer Bruder.

Spielzeiten von bis zu 90 Minuten halte ich für sehr realistisch. Das macht es dann auch für andere Zielgruppen zugänglicher, die sich von der Komplexität von Terra Mystica abgeschreckt fühlten. Als Terra Mystica-Fan hat es mir durchaus gefallen und meine Hoffnung ist groß, dass ich mit der kleinen Variante den ein oder anderen gewinnen kann, danach mal das große Spiel auszuprobieren.

Durch die zehn verschiedenen Völker, die sich an bestimmten Stellen unterscheiden, kommt zusätzlich – wie beim großen Bruder – eine gewisse Varianz hinein.

Wesentliche Änderungen zwischen Terra Nova und Terra Mystica

  • 2 statt 4 Ressourcen – Münzen und Macht
  • 3 statt 5 Gebäudearten – Häuser, Kontore, Paläste
  • Kein Kulttableau, keine Gunstplättchen
  • Kein Machtopfer
  • Keine Verbesserung der Spaten
  • 5 statt 7 Landschaften
  • Städte mit vier angrenzend bebauten Feldern
  • Maximal 4 statt 5 Spieler
  • 5 statt 6 Runden
  • Bessere Eignung für 2 Spieler dank kleinerem Spielplan und zwei zusätzlichen 2-Spieler- Varianten auf der Spielplanrückseite

Inside Job

Vorweg. Inside Job ist eine dicke – sehr positiv – Überraschung für mich. In dem Stichspiel müssen wir gemeinsam Aufträge erfüllen (z.B. die erste oder letzte Karte gewinnt den Stich, die erste Karte ist die höchste etc). Gewonnen haben wir, wenn es uns gelingt – personenzahlabhängig – eine bestimmte Anzahl an Aufgaben zu erfüllen.

Soweit so gut, wenn es nicht einen Insider gäbe, der andere Ziele verfolgt. Denn er gewinnt, wenn er nicht enttarnt wurde und das Gruppenziel nicht erreicht wurde. Dabei darf er sich jedoch nicht enttarnen lassen, sonst haben die Agenten trotzdem gewonnen.

Gewinnt man einen Stich, bekommt man einen Geheimkoffer, den man u.a. nutzen kann, um Karten einzufärben. Diese gilt es sorgfältig einzusetzen, um z.B. dem Insider diese Koffer nicht zuzuschustern, da das Spiel u.a. auch dann endet, wenn der Insider eine bestimmte Anzahl von Koffern erhalten hat.

Das Spiel kann noch in der Varianz gesteigert werden, in dem unterschiedliche Agentenrollen hinzugefügt werden, die andere Konstellationen auslösen.

Ein Spiel, in dem wir uns alle permanent verdächtigen, obwohl wir mit X-1 Mitspielenden eigentlich zusammenspielen. So gehört auch ein wenig Trash-Talk an den Tisch. Wir hatten jedenfalls soviel Spaß, dass wir gleich fünf Runden gespielt haben.

Death Valley

Death Valley ist ein Button Shy Spiel für 1-2 Personen, bei dem wir uns auf einem Wanderweg befinden.

Reihum können wir uns entscheiden:

  • die offene Karte zu nehmen
  • eine verdeckte Karte zu nehmen
  • oder eine Karte vom Wanderweg (obere Ebene) als Photo nach unten zu legen.

In dem Spiel gibt es Karten mit vier verschiedenen Symbolen. Davon dürfen jedoch nie mehr als zwei sichtbar in unserer Auslage liegen, sonst müssen wir den Wanderweg (oberer Teil) abräumen.

Auf den Karten stehen neben Siegpunkten (in Form von Sternen) auch kleine Texte, die uns darauf verweisen, welche Boni wir bekommen, wenn wir entsprechende Kartenkonstellationen bereitstellen. Bei anderen können wir z.B. auch den Gegnern Karten in die Auslage geben etc.

Death Valley hat mir persönlich nicht ganz so gut gefallen, weil es voraussetzt, dass man die Karten schon gut kennt. Das permanente Lesen der kleinen Texte empfand ich als für mich zu anstrengend; mag aber auch an der späten Uhrzeit gelegen haben.

In Summe ein klassisches Optimierspiel mit einem gewissen Glücksfaktor.

BRETTSPIEL vom Samstag

Der Samstag hatte zwei Schwerpunkte. Zum einen gab es einen Blick auf die Kinderspielneuheiten sowie eine Führung durch den Kosmos Verlag, bei denen wir hinter die Kulissen schauen konnten. D.h. wie entstehen Brettspiele in den Redaktionsbüros, was muss bei den Experimentierkästen alles beachtet werden. Den Abschluss auf die ganzen Produkte von Kosmos gab der umfangreiche Blick ins Archiv des Verlages.

Chronicles Kids

Die Suche nach den Mondsteinen

Chronicles Kids von Lucky Duck Games ist ein Lokalisierungsprojekt von Kosmos.

Wir müssen in sechs Kapiteln verschiedene Abenteuer lösen. Dabei begleitet uns immer eine App, mittels der wir Orte aufsuchen, Personen befragen und Dinge einsammeln. Diese müssen wir anschließend mit Personen in Verbindung bringen.

Dazu gibt es noch einen schön gestalteten Spielplan, der uns ein wenig Orientierung verschafft. Photos habe ich keine gemacht, um nicht zu Spoilern.

Ich muss vorwegsagen, dass ich nicht die Zielgruppe des Spiels bin. In Summe ist es mir – wie bei den Chronicles of Time-Fällen – zu viel administrativer Aufwand, alles mit dem Handy einzuscannen. Tolle Idee und liebevolle Gestaltung, aber etwas zu langatmig.

weiteres

Zur Spiel gibt es zusätzlich noch die Spiele:

Nicht mehr in diesem Jahr werden es leider die drei folgenden Spiele schaffen:

Sie stehen Anfang des Jahres ist zur Verfügung.

Wer noch sich videotechnisch auf dem Laufenden halten möchte, kann sich das Video von Spiel doch! ansehen.

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