Freitag, November 15, 2024
StartJahr2020REVIEW | Rezension Micro Macro

REVIEW | Rezension Micro Macro

In meiner Kindheit habe ich die Wimmelbücher von Ali Mitgutsch geliebt.

Es gab extrem viel zu entdecken und es war eine Freude in die verschiedenen Bildgeschichten einzutauchen und Abenteuer zu erleben.

Als ich Micro Macro vor fast einem Jahr das erste Mal vorgestellt bekam, war ich echt sehr begeistert, konnte mir aber nur schwer vorstellen, wie aus diesem Wimmelbild ein Spiel entstehen konnte.

In der Fairplay-Wertung kam das Spiel auf Platz 1 in diesem Jahr.

Nun liegt es vor und hier gibt es meine Gedanken zum Spiel:


SPIELBESCHREIBUNG

Auf dem Spieltisch liegt ein großer Stadtplan von 75 x 110 cm Größe.

Dazu bekommen wir 16 Umschläge mit insgesamt 120 Fallkarten. Die 16 Umschläge enthalten Fälle mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden (ein bis fünf Sterne).

Ein Spieler ist ein Kommissar für den jeweiligen Fall. D.h. er nimmt die Karten aus dem Umschlag und führt Karte für Karte durch den Fall. Bis zu einem gewissen Grad kann er selbst auch mitraten. Wird jedoch das Ergebnis auf der Rückseite geprüft, so kennt der Kommissar die Lösung für die jeweilige Karte und muss ggf. bei einer Korrektur sich zurückhalten.

Mittels der Karten verfolgen wir einen Kriminalfall über den Stadtplan. Lösungen werden immer über Koordinaten angegeben.

Nach fünf bis neun Karten ist der Fall gelöst und es kann zum nächsten gehen. Dabei sollte die Rolle des Kommissars am besten wechseln.

Testen kann man das Spiel unter dem folgenden Link.

Darüberhinaus gibt es auch eine Profivariante, bei der man auf die Zwischenschritte verzichtet und die gesamte Geschichte für sich ohne Unterstützung der Karten aufklären kann.



AUTOR: Johannes Sich ■ GRAFIKER: Hard Boiled Games
VERLAG: Edition Spielwiese | Pegasus ■ ERSCHEINUNGSJAHR: 2020

spieler

1-4 Spieler

alter

ab 8 Jahren

zeit

ca. 15-45 Minuten

Spielregeln (ext. Link zu Edition Spielwiese)


SPIELGEFÜHL

Die Karte von Micro Macro ist schon etwas Besonderes. Alleine diese lädt zum stillen Betrachten ein.

Aber auch das Suchen auf der Karte im Rahmen der Kriminalfälle ist sehr spannend. Auf dem Tisch benötigt man einigen Platz, da die Karte schon recht groß ist.

Die Karte ist in schwarz-weiß gehalten, was es für das Suchen etwas übersichtlicher gestaltet.

Der Einstieg ist recht einfach. Die Regeln gut und schnell verständlich. Dazu gibt es einen Einführungsfall, mit dem die Spieler sehr schnell in den Modus des Spiels hineinkommt.

Dabei ist die Karte so aufgebaut, dass die Figuren wie in einem Zeitraffer oder einer Art „zweidimensionalem Daumenkino“ über die Karte laufen bzw. verfolgt werden müssen. Da geht es über Märkte, verschiedene Geschäfte, U-Bahnen und Parks.

Während des Spiels heißt es somit Köpfe zusammenstecken und gemeinsam entdecken. Auch wenn die Karte groß ist, sitzt man sich schon mal an der ein oder anderen Stelle im Weg.

Das Spiel lässt sich sowohl kooperativ wie auch Solo spielen, wobei ich schon mehr Spaß hatte, die Rätsel mit anderen Teilnehmern zu lösen.

Den Schwierigkeitsgrad würde ich als durchweg machbar bezeichnen, auch wenn es fünf unterschiedliche Stufen gibt.

Altersmäßig passt das Alter von acht Jahren gut. Allerdings haben wir in verschiedene Verbrechen zu ermitteln (u.a. auch Mord). Das sollte man als Elternteil für sich beurteilen. Wobei ich die Illustration eher als harmlos finde.

Einen nicht lösbaren berechtigten Kritikpunkt sehe ich in der Einsehbarkeit der Karte. Denn auf dem Kopf sind die Fälle nur sehr schwer lösbar.

16 Fälle muten (wie auf dem Bild darunter zu sehen) sehr viel an. Aber einmal im Flow spielen sich diese verdammt schnell durch. Da muss man sich mitunter auch ein wenig selber mäßigen.


Zusammenfassung

Micro Macro ist ein sehr gelungenes Familienspiel. Macht sowohl Erwachsenen wie auch Kindern Spaß kooperativ die verschiedenen Fälle zu lösen.

Kann ich mir sehr gut als Weihnachtsgeschenk und gemeinsamen Entdecken der Tathergänge vorstellen.

  • Einfacher und gut geführter Einstieg in das Spiel.
  • Gelungenes Material. Die Karte lockt zum intensiven Schnuppern ein und macht sehr viel Spaß. Auch noch nach dem Lösen der Kriminalfälle.
  • hat einen gewissen Suchtfaktor mit der Gefahr, dass die Fälle recht schnell durchgespielt sind.
  • Manchmal steht | sitzt man sich schon mal im Weg bei der Suche nach den Kriminalfällen.
    Ebenso ist die Karte auf dem Kopf nicht optimal einsehbar.
  • 16 Fälle hört sich viel an, aber irgendwie gehen sie doch viel zu schnell wieder vorbei.

Aus meiner Spielerperspektive: Micro Macro ist klar in die Kategorie Familienspiel einzusortieren.

Es ist sicherlich nicht extrem herausfordernd, aber es macht einfach viel Spaß. Es kam die Frage auf, ob Micro Macro überhaupt ein Spiel ist, ich würde sagen ja, auch wenn es nicht klassisch um Siegpunkte geht.

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