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REVIEW | Rezension Brettspiel Top Ten

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Top Ten ist nominiert zum Spiel des Jahres 2022. Sieger wurde zwar mit Cascadia ein anderes Spiel, dennoch ist es ein Brettspiel, was auf „jeden“ Spieltisch gehört. Ein Spiel auf das ich erst sehr spät aufmerksam wurde und dann längere Zeit zwei Probleme hatte. Es a) zu bekommen, weil die Nachfrage so hoch war und b) eine geeignete Gruppe zusammenzubekommen, um es überhaupt spielen zu können.

Denn dieses ist bei einer Spieleranzahl von vier und besser mehr in Coronazeiten gar nicht so einfach zu realisieren.

Gelang dann auch irgendwann einmal und so konnte ich gut nachvollziehen, warum das Brettspiel so viele Fans hat.


SPIELBESCHREIBUNG

Top Ten ist schnell zu verstehen. Wir brauchen mindestens vier Mitspieler, besser sogar fünf oder sechs, die gemeinsam das Spiel bezwingen wollen. Fünf Aufgabenkarten werden gezogen und stehen für die fünf zu spielenden Runden. Auf die beigelegte Spielmatte werden x+1 Einhorn-Marker gelegt.

Der Rundenkapitän zieht sich eine der fünf Aufgabenkarten und sucht sich eine der vier Aufgaben heraus. Parallel dazu werden die Zahlenkarten mit den Werten 1 bis 10 gemischt und verdeckt an die Teilnehmer ausgegeben. Die verbleibenden für die nächsten Runden beiseite gelegt.

Der Kapitän gibt nun einen Hinweis auf die gestellte Aufgabe. Dabei wird auf der Aufgabenkarten angegeben, was ein niedriger und was ein hoher Wert bedeutet. Reihum geben nun anderen Teilnehmer ebenfalls Hinweise entsprechend ihrer Zahlen ab (diese dürfen die Zahl nicht enthalten).

Haben das alle getan, muss nun der Kapitän die aufsteigende Reihenfolge feststellen. Pro falscher Reihung muss ein Chip von der Einhorn- auf die Häufchenseite gedreht werden.

Dann wechselt das Kapitänsamt zur Linken und die nächste Aufgabe wird vorgenommen.

Die Gruppe gewinnt, wenn am Ende der fünf Runden noch Chips auf der Einhornseite liegen.



AUTOR: Aurélien Picolet ■ GRAFIKER: Laura Michaud
VERLAG: Cocktail Games | Asmodee ■ ERSCHEINUNGSJAHR: 2021

4-9 Spieler

ab 12 Jahren

ca. 20-30 Minuten

Spielregeln (ext. Link zu Asmodee)


SPIELGEFÜHL

Top Ten ist ein sehr einfach zugängliches Spiel. Die Anleitung ist gut verständlich und wenn man jemanden hat, der das Kartenspiel schon einmal gespielt hat, ist es sogar noch einfacher.

Top Ten lebt von seiner Emotion, sei es durch die Kreativität der Beteiligten aber auch über die kooperative Schadenfreude, weil man es bestimmt besser gemacht hätte, als der jeweils aktuelle Kapitän. Aber auch das Gegenteil, das gemeinsame Freuen, wenn es besonders rund gelaufen ist und man über tolle Antworten es ermöglicht hat, die perfekte Runde zu absolvieren.

Auch wenn wir mal wieder eine Wertung in einem Partyspiel haben, so ist diese mit den Chips sicherlich gut gemacht, aber sie steht nicht an erster Stelle des Spiels. Der Spaß kommt weniger dadurch zu Stande, dass man das Ziel geschafft hat, sondern lebt von den lustigen, kreativen bis intelligenten Antworten aller Beteiligten.

Dabei geht nicht einfach nur darum, die beste Antwort des Einzelnen zu kreieren, sondern in der Gruppe zu agieren und auf die Hinweise der anderen einzugehen, um dem Kapitän entsprechende Tipps zu signalisieren. Die Zahlen in der Mitte sind dabei gar nicht so einfach zu interpretieren.

Unterschiedliche Aufgabenideen führen dazu, dass sich Folgepartien anders anfühlen. Dazu gehören auch die pantomimisch darzustellenden Themen. Sollte man unbedingt mit ein sein Portfolio mit aufnehmen.

Auch wenn es die Regel so nicht sagt, haben wir eigentlich immer in der Spielerreihenfolge gespielt. Sonst ist die Gefahr zu groß, dass sich die Spieler mit den Extremwerten frühzeitig positionieren.

Die Spieldauer von knapp 20-30 Minuten laden dazu ein weitere Partien auszutragen. Beim Tag der Brettspielkritik haben wir direkt 5 Runden hintereinander ausgetragen.

Ich konnte Top Ten in einer Spielerzahl von vier bis acht spielen. Zu viert fand ich es nicht so gut, weil zu einfach. Mit fünf, sechs und sieben ist es echt super. Bei acht oder neun Spielenden wird des dann schon schwieriger, weil man nur zwei bzw. eine Karte aussortieren kann. Da muss man in der Gruppe schon ein sehr gutes Gespür besitzen. Aber es geht auch.

Auch wenn es noch eine Ausgabe ab 18 Jahren gibt, sind nicht alle Aufgaben mit Kindern ab 12 spielbar („zu peinlich“). Nicht schlimm, sucht man sich halt einfach eine andere Aufgabe aus oder wechselt die Aufgabenkarte komplett.

Auch das Material ist recht hochwertig und so sind die Zahlenkarten aus Kunststoff eine längere Lebensdauer versprechen. Auch die Spielmatte und die Pokerchips runden alles ab.


Zusammenfassung

Top Ten ist ein sehr kurzweiliges Partyspiel, was in der richtigen Runde für sehr viel Emotion am Brettspieltisch sorgt.

Die verschiedenen Aufgaben fühlen sich auch unterschiedlich an, so dass die einzelnen Partien sich immer wieder anders spielen. Zudem muss man in Teilen auch recht spontan agieren, um auf die Antworten der Mitspielenden eingehen. Daher lebt es von der Kreativität des Einzelnen. Dieses liegt manchem, anderen vielleicht nicht so. Habe aber auch schon viele Spielende erlebt, die nach ein zwei Aufgabenkarten mehr aus sich herausgekommen sind.

  • Sehr schnell zu verstehen und zu spielen
  • Macht direkt Lust auf weitere Runden
  • Sehr emotional
  • Wenn man erst mal eine Runde gespielt hat, möchte man direkt noch eine weiter dranhängen.
  • Mit mehr als vier Personen zu spielen. Die bekommt man nicht immer zusammen.
  • Die Personen müssen sich auf das Spiel einlassen. Auch wenn es pantomimische Aufgaben gibt.
  • Nicht alle Aufgaben sind mit Kindern ab 12 spielbar.

Aus meiner Spielerperspektive: Top Ten ist kein Kennerspiel, begeistert mich jedoch als Viel- und Kennerspieler gleichermaßen. Insbesondere wenn man eine tolle Gruppe zusammen hat, die aufeinander einzugehen weiß, ist ein großer Spaßfaktor am Spieltisch garantiert. Konnte ich mehrfach erleben. Daher immer wieder gerne zur Auflockerung am Tisch.

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