Wie sagte Christoph in seiner Rezension von L.A.M.A. 2019 so schön treffend:
„L.A.M.A. passt so in die Reihe Mau-Mau oder UNO. Jeder kennt die Regeln (oder lernt sie in wenigen Augenblicken) und kann drauf losspielen. … Also wer in dieser Richtung sein Repertoire erweitern will, sollte ein Blick auf dieses L.A.M.A. werfen, denn mit dem Spiel kann man nicht viel falsch machen. Schöner Absacker.“
Jetzt kommt die Würfelvariante auf den Markt. Was kann die und für wen ist das was…?
Carina Brachter
SPIELBESCHREIBUNG
Bei L.A.M.A. DICE starten alle Spieler:innen mit offen ausliegenden Karten im Wert von jeweils 1-6 und einem Lama. Wer an der Reihe ist würfelt mit drei Würfeln. Die entsprechenden Karten zu den erwürfelten Zahlen dürfen abgelegt werden. Gleiches gilt für das Lama. Ziel ist es, möglichst alle ausliegenden Karten abzuwerfen.
Entspricht keine der vor einem ausliegenden Karten dem Ergebnis des Würfelwurfs, muss eine Strafkarte aus der Auslage in der Tischmitte genommen werden, die einem Würfelmotiv entspricht. Ist das nicht möglich, weil in der Tischmitte keine passende Karte mehr liegt, besteht die Pflicht, alle dort noch ausliegenden Karten zu sich zu nehmen und die Runde ist vorbei.
Für alle Karten, die noch vor einem liegen, gibt es Minuspunkte in Form von Chips. Wer als erstes 40 Minuspunkte bekommen hat, verliert das Spiel. Chips kann man nur loswerden, wenn man es schafft, alle Karten aus der persönlichen Auslage loszuwerden oder wenn man einen Dreierpasch aus Lamas würfelt.
Auch bei L.A.M.A. DICE haben die Spielenden die Option, aus der Runde auszusteigen und die vor sich liegenden Karten als Minuspunkte zu nehmen. Auch hier werden wie bei L.A.M.A. gleichwertige Karten immer nur einmal gezählt.
AUTOR: Reiner Knizia ■ GRAFIK: Rey Sommerkamp, Barbara Spelger
VERLAG: Amigo ■ ERSCHEINUNGSJAHR: 2021
2-6 Spieler
ab 8 Jahren
ca. 20 Minuten
Spielregeln (ext. Link zu Amigo )
SPIELGEFÜHL
Ganz klar: Mit den Würfeln wird L.A.M.A. noch glückslastiger, als es eh schon war. Wem das Spiel bislang zu anspruchslos war, dem wird mit der Würfelvariante keine geeignetere Option geboten.
L.A.M.A. DICE ist damit auch noch ein wenig simpler und einfacher erklärt, als das Ursprungs-L.A.M.A. Allerdings ist der Entscheidungsrahmen noch reduzierter. Die einzige echte zu treffende Entscheidung ist: Würfel ich weiter oder passe ich? Alles weitere liegt in einer mehr oder weniger glücklichen Würfelhand.
Die offen ausliegenden Karten helfen, besser den Überblick zu bewahren. Dies macht das Spiel sowohl für kleinere Kinder oder Ältere leichter. So geht das Spiel beispielsweise auch gut Ü80, wo es normalerweise gegenüber neuen Spielen eine gewisse Skepsis gibt.
Hier funktioniert es aber nur, wenn man das Spiel erklärt. Das Selbststudium der Regeln ist für diese beiden Zielgruppen dann doch wieder eine zu große Hürde.
Die optische Gestaltung kommt bei Kindern gut an. Ü80 irritiert sie eher. Bei Kindern punktet, dass sich aus den Karten, nach Werten sortiert und zusammengefügt, ein durchgehender Regenbogen ergibt. Das wurde mehrfach positiv hervorgehoben!
Zusammenfassung
L.A.M.A. DICE ist eine noch einfachere Variante von L.A.M.A.
Es ist durch den großen Einfluss der Würfel auf das Spiel ziemlich glückslastig und enthält nur im Push your luck-Element Raum für eigene Entscheidungen. Durch seine große Zugänglichkeit ist das Spiel auch für Kinder oder ältere Mitspieler:innen geeignet.
Wer bereits L.A.M.A. hat, braucht das Würfelspiel nur, um sein Spektrum in der Zugänglichkeit noch etwas in den potentiellen Altersstufen zu vergrößern.
- Einfacher Zugang und sehr überschaubarer Spielablauf
- Emotionen am Spieltisch über das Push your luck-Element
- Kindgerechte Gestaltung
- Sehr wenig eigener Entscheidungsspielraum
- Reduziert den Anspruch von L.A.M.A. noch weiter
Aus meiner Spielerperspektive: L.A.M.A. DICE kommt bei uns nur auf den Tisch, wenn wir ein Spiel mit sehr niedriger Einstiegshürde mit Wenigspielern brauchen. Aufgrund der wenigen Entscheidungen, die man zu treffen hat, ist es mir zu simpel.