Home Allgemein Interview Brettspieltisch – Interview: Alexander Kapp-Huß – Kapplex

Brettspieltisch – Interview: Alexander Kapp-Huß – Kapplex

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Heute stellen wir ein – in Deutschland recht bekanntes – Unternehmen für Brettspiel Möbel vor. Wer möchte ist auch gerne eingeladen zur SPIEL in Essen sich selbst ein Bild von den Kapplex Möbeln zu machen.

Zu finden sind sie in Halle 6, Stand 6-H106.

BRETTSPIELTISCH HERSTELLER

Tischlerei SpandauTischlerei CollinBordspeltafelBandpass DesignAtelier QuiquengrogneGameTablesKapplexWooden Crane

BRETTSPIELTISCH SELFMADE
TEIL 1 (IDEE|VORBEITUNG)TEIL 2 (RAHMEN|BEINE)TEIL 3 (DAS FINALE)

Kapplex – kapplex.de – haben ihren Sitz in Mistelbach in Oberfranken. Seit 2018 entwickelt, produziert und vertreibt Kapplex eigene Brettspielmöbel.

Auch auf der diesjährigen
SPIEL-Messe in Essen stellt das junge Unternehmen seine Möbel vor. Neu dabei sind ein ausziehbarer Brettspieltisch und ein Eckregal, welches an weitere Brettspielregale der EXAKT Reihe montiert werden kann.

Inhaber Alexander Kapp-Huß ist selbst begeisterter Spieler und hat sich die Bedürfnisse der Community zu Herzen genommen. Im Kern der Entwicklungen von Kapplex Brettspielmöbel stehen Brettspieltische mit passenden Sitzbänken sowie Spieleregale. Als direkter Ansprechpartner steht Alexander Kapp-Huß allen Kunden für Fragen zur passenden Einrichtung ihrer Wohnspielbereiche zur Verfügung. Die Fertigung der Brettspielmöbel erfolgt ausschließlich in Deutschland. Beliefert werden Kunden in Deutschland sowie in den Nachbarländern Österreich, Belgien, Niederlande, Luxemburg und Schweiz. Dazu gehört stets auch der Aufbau vor Ort.

Das Interview

Brettspielbox: Hallo Alexander. Du bist der Firmengründer von Kapplex. Wie kamst du auf die Idee, Brettspieltische anzubieten?

Alexander: Ich habe nach Feierabend immer mit den Kollegen in der Schreinerei an eigenen Projekten gewerkelt. Mir ging es darum für mich einen Spieltisch ohne Außenbeine zu konstruieren. Der Tisch sollte sich gut anfühlen – handschmeichelnd – und Extras wie die Abdeckplatten oder Getränkehalter sollten direkt am Tisch integriert sein. Erst während der Fertigung habe ich dann erfahren, dass es am Markt Spieltische gibt und war umso mehr erfreut, dass meine eigenen Ideen in der Form noch nicht umgesetzt wurden. Mein Tisch sollte der Beste sein, den ich mir wünschen konnte. Den Prototyp habe ich dann auf die Berlin Brettspiel Con mitgenommen, dort ausgestellt und vor allem intensiv Probespielen lassen. Das super positive Feedback und die konstruktiven Ideen der SpielerInnen sowie die Rückmeldungen aus der eigenen Spielerunden haben mich dann darin bestärkt ein marktreifes Modell zu entwickeln und bald schon hatten wir das erste Modell: den Kapplex Brettspieltisch ALTAR.

Brettspielbox: Warum brauchen wir deiner Meinung nach mehr Brettspieltische?

Alexander: Durch die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen im Lockdown, sind weiterhin viele Leute neu zum Hobby Brettspielen gekommen. Diese SpielerInnen können, sofern sie ihre Leidenschaft weiterentwickeln, schon bald zu Vielspielern werden. Hier setzen wir mit unseren Brettspielmöbeln an, denn wer regelmäßig spielt, lernt die Vorteile eines Brettspieltisches schnell zu wertschätzen. Brettspieltische kombinieren die Funktion eines Ess- und Arbeitstisches mit der einer Spielfläche und lassen sich so platzsparend in den Mittelpunkt jedes Wohnraumes integrieren.

Brettspielbox: Hast du Angst, dass irgendwann jeder einen Brettspieltisch haben wird und die Nachfrage nachlässt?

Alexander: Gar nicht. Da wir uns nach wie vor in einem Wachstumsmarkt befinden wird es sicher nicht so schnell vorkommen, dass jeder einen Brettspieltisch hat. Außerdem sind wir stets auf der Suche nach neuen innovativen Ideen, die wir dann in die Produktentwicklung einfließen lassen. Unser Konzept hat viele Vorteile und das schätzen die SpielerInnen an unseren Brettspieltischen. Es ist schon etwas Besonderes, wenn man sich zum passenden Zeitpunkt ein solches Liebhaberstück kauft. Darauf bauen wir auch in der Zukunft.

Brettspielbox: Nun fertigt ihr auch mehr als nur Brettspieltische an. Auf eurer Webseite findet sich auch ein Regal und eine Sitzbank. Was hat es damit auf sich?

Alexander: Unsere Brettspielregale sind neben den Brettspieltischen der wichtigste Produktzweig von Kapplex. Wir haben uns von Anfang an als Anbieter von ganzheitlichen Lösungen verstanden. Unser Ziel ist die Wohnspielbereiche von SpielerInnen mit funktional durchdachten und ästhetischen Möbeln auszustatten. Dazu gehören für uns auch Spieleregale, denn gerade Vielspieler haben oft eigene Spielesammlungen, die sie sich gern anschauen. Früher stand ich selbst regelmäßig vor meinem Spieleregal und stapelte immer wieder alles um, da ich schlichtweg mit der Anordnung nicht zufrieden war. Irgendwann kam mir die Idee, dass es großartig wäre ein Regal zu haben, das wie ein gutes Inlay oder Insert in einer Spielebox funktioniert, sodass alles einen eigenen Platz hat. Es sollte ein Ordnungssystem sein, dass symetrisch aufgebaut ist, eine hohe Nutzungsdichte für die Spiele bietet und zudem Fächer mit Türen enthält, hinter denen man die kleinen Schachteln und das zahlreiche Zubehör verstauen kann. Daraus entwickelte sich dann das EXAKT Brettspielregal, welches wir mittlerweile in vielen Breiten und Höhen anbieten, ein eigenes Regalsystem für Brettspiele made by Kapplex.

Die LUDIA Sitzbank ist erst später entstanden und kam durch einen besonderen Kundenwunsch. Es sollte eine Sitzbank gefertigt werden, die in Material und Farbe zum bereits bestellten Brettspieltisch ALTAR passt. Darüber hinaus sollte es eine besonders stabile Bauweise sein (Zitat Kundenanfrage: „…einige unserer Mitspieler sind etwas schwerer und es sind uns schon Stühle bei Spielrunden zu Bruch gegangen…“). Natürlich sollte die Sitzbank zudem besonders bequem sein und wenn möglich zusätzlichem Stauraum für Spielmatten und Zubehör bieten. All das haben wir umgesetzt.

Brettspielbox: Wird sich Euer Sortiment in Zukunft verändern, oder hast du sogar schon Pläne?

Alexander: Das hängt vor allem von den Kundenwünschen ab. Im letzten Jahr haben wir den ALTAR um weitere Optionen wie integrierten Tropfschutz für die Abdeckplatten sowie eine Lichtleiste mit Fernbedienung und Farbwechsel ergänzt. Unsere neuste Entwicklung ist ein Brettspieltisch mit Ausziehfunktion. Damit ist es möglich den ALTAR von 1,84m Länge auf 2,64m zu verlängern. Wer möchte kann auch eine superlange Variante bekommen, dann geht es sogar auf 3,04m. Im Bereich Sitzmöbel haben wir noch Ideen und auch bei den Regalen gibt es Anfragen größere und sehr individuelle Lösungen anzubieten. Wir wollen weiterhin innovativ sein und uns mit unseren Brettspielmöbeln in Design und Funktionalität abheben. Ihr dürft gespannt sein, was da noch kommen wird.

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Brettspielbox: Wie hat sich die Pandemie auf dich und dein Unternehmen ausgewirkt?

Alexander: Die Pandemie hat uns eher positiv beeinflusst. Beim Umsatz gab es nur einen leichten Anstieg, da unsere größten Events die Messen ja nicht oder nur sehr eingeschränkt stattfinden konnten, was natürlich gefehlt hat. Ein großer Vorteil für uns waren aber die konstanten Auftragseingänge über das Jahr verteilt. Dadurch konnten wir die Fertigungsprozesse weiter optimieren und nicht wie zuvor zwischen Über- und Unterlast pendeln.

Brettspielbox: Zurück zu Euren Brettspieltischen. Was ist das besondere an Eurem Konzept?

Alexander: Unsere Brettspieltische haben keine Außenbeine, sondern einen stabilen Mittelfuß. Ein Anstoßen an den Beinen ist somit unmöglich und gerade auch bei größeren Gruppen, können SpielerInnen bequem in den Ecken Platz nehmen. Zudem legen wir sehr großen Wert auf die Haptik. Die Oberflächen fühlen sich sehr angenehm an. Alle Ecken und Kanten sind außerdem gerundet, damit man auch bei langen Spielpartien gern die Arme aufstützt und nichts drückt. Darüber hinaus verzichten wir auf Features die außen an der Tischkante eingesetzt werden. Das schränkt den Bewegungsraum ein und stört gerade bei kleineren Räumen, wenn man mal aufstehen muss. Bei uns ist alles im Tisch integriert, stets im Sichtfeld aber nie störend. Gleichzeitig verfügen unsere Brettspieltische über eine eigens konstruierte Unterkonstruktion, die es ermöglicht die Abdeckplatten spielend leicht unter der Tischplatte zu verstauen. Wer möchte kann die Platten zudem ein Stück heraus ziehen. Dadurch entstehen zusätzliche Ablagemöglichkeiten außerhalb der Innenspielfläche.

Brettspielbox: Aus welchem Material stellt ihr eure Tische her und warum?

Wir verwenden Birke Multiplex und Buche. Diese Materialien bieten für uns das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Das Holz lässt sich gut verarbeiten und ist langlebig. Mit der Oberfläche sind wir sehr flexibel und können mit dem Beiz- und Lackierverfahren die Kundenwünsche nach Farbe und angenehmer Haptik realisieren.

Brettspielbox: Welche Funktionen sind Dir besonders wichtig bei einem Brettspieltisch?

Alexander: Besonders wichtig sind mir die Getränkehalter, da ich mir eine Spielpartie ohne Getränke am Tisch nicht vorstellen kann. Gleichzeitig schätze ich es sehr die Sicherheit der Vertiefungen für die Getränkehalter zu haben, die das Auslaufen von Flüssigkeit in die Spielfläche verhindern. Licht empfinde ich beim Spielen manchmal als störend, wenn es zu hell ist oder das Spielmaterial blendet und zudem Kabel im Fußraum verlaufen. Kartenhalter sind dagegen sehr praktisch, vor allem bei komplexeren Spielen, wenn Karten eher einen Sammeleffekt haben. Die Karten bleiben stets im Blick aber die Hände sind frei, um mit Spielfiguren und sonstigem Material den Spielablauf zu gestalten. Da Geschmäcker aber nun einmal verschieden sind, haben unsere Kunden stets die Wahl welche Features sie tatsächlich eingebaut haben wollen – so entsteht aus vielen Varianten der ganz persönliche Lieblingstisch.

Brettspielbox: Was ist denn die meistbestellte Konfiguration eurer Tische?

Am meisten bestellen Kunden den ALTAR XL mit der erhöhten Umrandung, 6 Getränkehaltern und dem umlaufenden Kartenhalter. Seit Mitte 2022 haben wir nun auch den ALTAR Premium im Angebot, der sich jetzt schon einer hohen Beliebtheit erfreut und zur Aufholjagd ansetzt.

Brettspielbox: Ihr habt sogar eine Webapp, mit der ich mir euren Tisch mit Augmented Reality ins eigene Haus projizieren kann. Wie ist das denn entstanden?

Alexander: Das haben wir als Feature für die SPIEL.digital entwickelt. Als 2020 die SPIEL nicht stattfinden konnte, war uns klar, dass wir als Aussteller und aktiver Teil der Brettspiel Community auch die Veranstalter der SPIEL unterstützen müssen. Unsere Produkte überzeugen durch ihre Haptik und Formgebung und das erlebt man am Besten vor Ort, wenn man auf Messen und Events zu uns an den Stand kommt. Das Fühlen der Oberfläche, ein Probesitzen oder Spielen am Tisch gehören da unbedingt dazu vor einer Kaufentscheidung. Wir hätten also den billigen Weg nehmen können und auf die Teilnahme an einem Online Event verzichten können. Das hätte uns Zeit und Geld gespart, aber wir wollten aus der Not eine Tugend machen und zeigen, dass es auch digitale Möglichkeiten gibt unseren Tisch ‚live‘ zu erleben. Die Webapp ist seitdem bei uns im Einsatz und bietet unseren Kunden die Möglichkeit den ALTAR vorab in im eigenen Wohnspielbereich probe zu stellen.

Brettspielbox: Vielen Dank für deine Zeit Alexander und alles Gute weiterhin!


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