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Russian Railroads

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russianrailroadsVolldampf voraus

GESAMTNOTE: 9,3

Material: 09 • Einstieg: 08
Spielgefühl: 10 • Langzeitspaß: 09

Das Spiel

Russian Railroads war vor, während und nach der SPIEL 2013 in aller Munde und u.a. Sieger der Scoutliste von FAIRPLAY. Was ist dran an diesem Spiel?

Sehr, sehr viel. Und das bezieht sich nicht nur auf das Material. Das Spiel ist einfach und komplex zu gleich. 26 verschiedene Aktionen stehen dem jeweiligen Startspieler zur Verfügung, die sich nach jedem Spielzug reduzieren. Dabei gilt es mindestens 5 Arbeiter (im Verlauf des Spiels sogar mehr freischaltbar) auf den Aktionsfeldern unterzubringen, um Lokomotiven zu kaufen, die Industrie auszubauen, Gleise zu verlegen oder zusätzliche Spieloptionen zu generieren (Leiharbeiter, mehr Geld, Startspielerwechsel etc).
120 Minuten stehen auf der Packung, die man aber auch benötigt ohne zu merken, wie die Zeit verflogen ist.

Aber zum Spiel: Wir befinden uns in  Russland und sind für den Ausbau von drei Eisenbahnlinien sowie die Industrialisierung zuständig, die jeder Spieler auf seinem eigenen Tableau vor sich abgebildet hat. Mit unserem Unternehmen (bestehend aus 5 Angestellten) müssen wir uns um die knappen Ressourcen gegen unsere Mitspieler behaupten. Eisenbahnlinien werden in 5 Schienengüteklassen nach einander ausgebaut (je höher der Ausbau der jeweiligen Klasse, um so mehr Punkte). Dabei müssen in Kombination mit den Lokomotiven taktisch vorausschauend Optionen eröffnet werden, die sich teilweise erst ein oder zwei Spielzüge später auszahlen. Eine Wertung erfolgt nach jeder Spielrunde  (von denen gibt es im 4 Personenspiel 7, bei 2-3 Personen: 6).  Die Punkte steigen von Runde zu Runde exponentiell an.

Da wir auf die Züge der Mitspieler reagieren müssen, ist Russian Railroads ein sehr interaktives Spiel, was auch sehr gut zu zweit spielbar ist. Auch wenn als Vielspielerspiel deklariert, ist das Spiel für fortgeschrittene Familienspieler kein Graus sondern eher ein muss.

An dieser Stelle ein Wort zu den kritischen Stimmen, die meinen: „Nichts neues – alles schon da gewesen„. Ja, vom Spielmechanismus mag dieses sicherlich kein innovatives Spiel sein, aber die liebevolle Art die verschiedenen Details aufeinander abzustimmen, macht ein sehr rundes Spiel aus Russian Railroads.
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Autor: Helmut Ohley, Leonhard Orgler • Grafiker: Martin Hoffmann, Claus Stephan • Verlag: Hans im Glück • Jahr: 2013
2-4 Spieler • ab 12 Jahren • ca. 120 Minuten

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Material – 09

Ein zweiseitiger Spielplan (für 3-4 sowie für 2 Spieler), 37 Lokomotiven, 15 Ingenieure, 35 Arbeiter, 20 Verdopplerplättchen, 18 Münzen, 28 ?-Plättchen, je Spieler ein Tableau und noch vieles mehr sowie eine sehr umfangreiche, aber gut strukturierte Spielanleitung. Was willst Du mehr. Vielleicht noch andere Münzen; aus Metall. Naja, jetzt soll es wohl die eierlegende Wollmichsau werden…
Aber wenigstens hätte man die Schachtel etwas größer machen können, da sie aus allen Nähten platzt (zum Glück gibt es viele Plastikbeutel zum sortieren und verstauen der Materialien; vereinfacht den nächsten Spielstart ungemein).

Einstieg – 08

Puh. Das ist jetzt echt schwierig zu beurteilen. Ganz ehrlich: es ist einfach wie schwierig. Man benötigt für den Einstieg in das Spiel gut 45-60 Minuten inkl. ausprickeln. Dafür ist die Anleitung sehr gut – auch farbig – gegliedert, mit der man in dieses komplexe Spiel mühelos einsteigen kann. Dennoch sollte man sich die Zeit nehmen und auch nicht scheuen, denn die Belohnung wartet im Spielgefühl. Den Notenabzug gibt es nur aufgrund der Länge der Vorbereitungszeit

Es würde mich nicht wundern, wenn man bzgl. der Spielanleitung einen Kandidaten für die Essener Feder vor sich hat.

Spielgefühl – 10

Ja, das Spiel macht Spaß. Sowohl in größerer Runde als auch zu zweit. Die Zeichen auf dem Spielbrett lassen sich gut verstehen und man muss nach dem Regelstudium zu Beginn sehr wenig nachlesen. Das Gefühl für die Spielmechanik ist schnell da und durch die umfangreichen Möglichkeiten, sich für den ein oder anderen Weg zu entscheiden, gibt es immer genügend Möglichkeiten seine Strategie umzustellen, wenn ein Zug des Mitspielers die vorher ausgedachte Strategie kreuzt. Dieser hohe Grad an Interaktion macht u.a. den Reiz des Spieles aus, da jeder Spieler bangt und hofft, dass seine Strategie nicht durchkreuzt wird.
Es gibt aber im Laufe des Spiels immer wieder neue Möglichkeiten Punkte zu sammeln und die Bonuskarten bringen teilweise einen ordentlichen Schub. Eine gute Einrichtung sind auch die Ingenieure, die man sich als privates Aktionsfeld dauerhaft erkaufen kann.

Spannend kommt hinzu, dass sich durch die exponentiell ansteigende Punktevergabe, die eigene Strategie gerade in den letzten Runden in Punkten stark niederschlägt und man so manchen Rückstand noch aufholen kann. An dieser Stelle haben meistens diejenigen schlechtere Karten, welche sich verstärkt auf die Industrialisierung verlassen haben, denn die meisten Punkte holt man durch den Ausbau der Eisenbahnverbindungen.

Langzeitspaß – 09

Ja, unbedingt. Wenn man einmal damit angefangen hat, will man gleich wieder. Ich kann mir gut vorstellen, dass dieses Gefühl eine lange Zeit anhalten wird. Zum einen macht die Flexibilität ob 2, 3 oder 4 Spieler hier viel aus, zum andren ist es die enorme Vielfalt an verschiedenen Spielzügen, die es zu entdecken gilt und welche das Spiel nicht langweilig werden lässt.

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Auszeichnungen:

Spielregeln (ext. Link zu Hans im Glück)

 


Video von Hunter & Cron

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