An die Spitze Roms
Ein Spiel mit einem geschütztem Spielsystem (hier: „Rise to Power“) macht mich erst einmal neugierig: Was sich dahinter wohl befinden mag.
Das ganze im Setting eines Oberhauptes einer austrebender Aristokratenfamilien, in der emporstrebenden Römischen Republik.
Auf Kickstarter war das Spiel im dritten Quartal des letzten Jahres und wurde von 300 Unterstützern mit 14 Tausend Dollar erfolgreich finanziert.
Das Spiel
Im Laufe von fünf Spielrunden versuchen die Spieler, ihr Ansehn zu steigern, indem sie Legionen aufstellen und damit neue Provinzen erobern, wichtige politische Ämter übernehmen und die Volksmassen durch Vorstellungen in der Arena bei Laune halten.
Jede Runde läuft über 5 Phasen:
- 4 Würfel werfen und addieren der Augen. Dadurch ergibt sich die Startreihenfolge (niedrig vorn – hoch hinten)
- Einsetzen der Würfel reihum auf den drei Leisten: Militär (Provinzen), Macht (Senatoren) oder Schwarzmarkt (Gladiatoren etc.)
Dabei erfolgt das Einsetzen der Würfel mit dem Rise to Power ™ System. Dabei werden die Würfel in aufsteigender Wertigkeit eingesetzt (d.h. eine 1 vor einer 2 etc.). Wird nun eine zweite 1 von einem anderen Spieler gesetzt, so rückt diese an die zweite Stelle (siehe Beispiel). Jeder Spieler darf seine Würfel ergänzen. Dabei darf die Augenzahl nicht überschritten werden. D.h. auf ein Feld auf dem bereits eine 1 liegt, kann kein Würfel hinzugefügt werden, der den Wert 2-5 hat.
Aussnahme sind hier die Senatskarten, mit denen man ggf. die Grundregeln bzw. die Wertung für sich ändern kann. Dabei müssen die Senatskarten auf symbolisch übereinstimmende Provinzen gelegt werden. - Machtwürfel abräumen: Nun werden die Leisten Militär – Macht – Schwarzmarkt gewertet:
– Militär. Die Würfelwerte werden zusammen addiert und ergeben den Einkaufswert, der in Provinzen umgesetzt werden kann. Gleichzeitig wandert man auf dem Ressoucenmarker (Wein / Oliven / Juwelen) eins nach vorn.
– Macht: Für jeden Würfel, kann eine Senatskarte erworben werden.
– Schwarzmarkt: Die addierten Würfelwerte ergeben auch hier den Einkaufswert. Damit kann ich nun entsprechende Karten oder für 5 Geld eine Karte verdeckt vom Nachziehstapel wählen. - Wertung: findet nur in Runde 3 und 5 statt: Forums(Ressourcen-)leiste (1 Siegpunkte je Marker mit mindestens Wert 1 sowie 1 SP je gegnerischen Marker, der hinter dem Spieler liegt) / Arenawertung (Sammlung von unterschiedlichen Sets führen zu 1-5 Siegpunkten – Karten müssen dann abgegeben werden)
- Aufräumen / Vorbereitung nächste Runde
Am Ende des Spiels gibt es noch Siegpunkte für Senatskarten sowie Provinzen bzw. Regionen, die man kontrolliert.
Die ruhmreichste Familie übernimmt die Führung des neuen Reiches.
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Autor: Elad Goldsteen • Grafiker: Naomi Robinson • Verlag: Golden Egg Games • Jahr: 2015
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Material
In der BRETTSPIELBOX befinden sich: 1 Spielplan, 3 Machtwürfel-Leisten, 20 Provinzkarten, 25 Senatskarten, 31 Arenakarten, 32 Säulenbogen Spielsteine: 8 pro Spielerfarbe (lila, gelb, rot, blau), 20 Spielermarker: 5 pro Spielerfarbe (lila, gelb, rot, blau),16 Machtwürfel: 4 pro Spielerfarbe (lila, gelb, rot, blau), 1 Spielrundenmarker (Schwert)
Abstriche gibt es beim Material: Die Würfel haben einen sehr unangenehmen Geruch (Farblöser) und müssen gründlich belüftet werden. Auch sind die Säulenbögen zwar eine schöne Idee, fühlen sich – Spanplatte – sehr leicht an. Rest ist von guter Qualität
Einstieg
Die Spielanleitung ist gut verständlich für Vielspieler im Kennerspielbereich. Jedoch gibt es bei den Senatskarten viele Effekte zu berücksichtigen. Hier sollte man sich die Karten vorab einmal durchsehen bzw. die letzte Seite der Anleitung studieren, sonst wird es im ersten Spiel schwer. Leider gibt es in der Anleitung einige Übersetzungsfehler oder kleinere Unklarheiten.
Spielgefühl
Niedrigere Würfel werde ich eher beim Senat platzieren. Benötige aber die Provinzen, um meine Senatoren auch zur vollen Entfaltung kommen zu lassen.
Gerade bei der ersten Partie ist es eher ein ausprobieren (sicherlich auch abhängig von den Gegnern), bis man sich seine Taktik zurecht gelegt hat. In den Folgeparteien läuft das dann viel griffiger ab.
Der Glücksfaktor durch das Würfeln ist nicht ganz zu unterschätzen. Zusätzlich kommt ein wenig Ärger auf, wenn man einen Würfel beim Militär und der Machtleiste gesetzt hat, hier aber gänzlich leer ausgeht, da man einfach zu wenig Augen hat. Aber viele Wege führen nach Rom (musste sein!), denn zum Glück kann man beim Schwarzmarkt immer aggieren (wenn man entsprechendes Geld bereithält).
Etwas hat man hier mit dem Startspieler versucht gegenzuwirken, da dieser das Erstsetzungsrecht hat.
Die beste Besetzung ist bei 3-4 Spielern, auch wenn bei 4 Spielern die Gefahr größer ist, schon mal komplett leer auszugehen.
Langzeitspaß
Aufgrund seines einfachen Mechanismus und der angenehm kurzen Spieldauer, ein Appetithappen für Vielspieler, die an einem Abend nicht nur einen großen Brocken verdauen wollen, sondern die Abwechselung bei 2-3 kürzeren Spielen suchen. Unterhalb dieses Spielertypus werden die verschiedenen Kombinationen eher zu komplex wirken.
Zudem sollte man das Spielmaterial wirklich vorher sehr gründlich lüften, sonst wird da auch keiner große Lust auf eine zweite Runde haben.
Innovation
Das Rise to Power ™ System
Machtwürfel-Einsetz-System, welches die Entscheidungsfreudigkeit der Spieler fördert und den Glücksfaktor reduziert. Das System benutzt eine Kombination aus speziellen Aktionskarten, welche die normalen Spielregeln brechen. Durch Auswahl der Karten und Aufbau eines eigenen Decks gestaltet jeder Spieler seine eigene Spielerfahrung, die sich mit ihm und seiner Spielgruppe weiter entwickelt.
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Erweiterungen:
Auszeichnungen:
Spielregeln (ext. Link zu Golden Egg Games)
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