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REVIEW | Rezension Brettspiel Waypoints

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Waypoints („Wegpunkte“) ist das dritte PnP-Roll n‘ Write Brettspiel des Postmark Games Verlag, der im letzten Jahr gegründet wurde. Nach Voyagers und Aquamarine geht es nun auf Wanderschaft durch eine Landschaft mit Bergen, Seen, Wäldern und verschiedenen anderen Entdeckungen an den Wegpunkten.

Waypoints wird aktuell bei Postmark Games für 4 Dollar zum Kauf angeboten.

Mein nachfolgender Eindruck basiert auf drei gespielten Partien zu zweit bzw. Solo.


SPIELBESCHREIBUNG

In Waypoints wandern wir vier Tage lang auf verschiedenen Routen, um die größtmögliche Punktausbeute zu erzielen. Jeder Tag ist auf der Randleiste abgebildet und wir bestimmen mit einem W6 das Wetter des jeweiligen Tages. Daraus ergibt sich eine Schrittweite von 1 bis 5 Einheiten. Diese tragen wir ausgehend vom Basiscamp auf unserer Landkarte ab. Dabei müssen wir einen anderen Wegpunkt erreichen. Dieses kann ein weiteres Basiscamp, ein Berg, oder ein Punkt mit einer Entdeckung (z.B. Tier, Aussichtspunkt, etc.) sein. Die Einheiten ergeben die potentielle Wegstrecke. Diese wird zum einen durch das Raster (4×6), zum anderen durch Höhenlinien auf der Landkarte begrenzt. Habe ich z.B. 5 Einheiten kann ich diese für das Überqueren von Höhenlinien sowie der Rasterlinien verteilen. Mit (vorhandenem) Wasser (unten Rechts auf der Karte) kann ich meinen Wanderweg verlängern.

Den Wegpunkt trage ich auf meiner Karte ab. Höhen ergeben besondere Punkte in Abhängigkeit zur Ausprägung und die anderen entsprechend Punkte bzw. weitere Boni. Danach wird erneut gewürfelt und die nächste Wegstrecke des Tages ermittelt. Ist der Tag abgelaufen, bereiten wir uns auf den nächsten vor und erhalten zwei weitere Wasser. Gleichzeitig schreiben wir ein Journal und können uns aussuchen, welches der vier Journale wir ausfüllen (und Siegpunkte bekommen). Jedes Journal ist während der vier Tage nur einmal wertbar.

Der nächste Tag kommt und wir bestimmen wieder durch den W6 das Wetter und die Wegstrecke.

Am Ende des vierten Tages werden die Siegpunkte zusammengezählt und der Sieger ermittelt. In dieser Phase wird auch das Gesamtziel, welches zu Beginn des Spiels ermittelt wird, ausgewertet.



AUTOREN: Matthew Dunstan, Rory Muldoon ■ GRAFIKER: Rory Muldoon
VERLAG: Postmark Games ■ ERSCHEINUNGSJAHR: 2023

1-100 Spieler

ab 8 Jahren

ca. 20-40 Minuten

Spielregeln (Online Doc-Dokument)


SPIELGEFÜHL

Das Spiel selbst startklar zu machen ist kein großer Aufwand. Zwei Ausdrucke am besten laminieren, dazu ein Würfel W6 und abwaschbare Stifte (sollten aus anderen Spielen noch irgendwie verfügbar sein), dann kann es auch schon losgehen.

Waypoints spielt sich nach Erlernen der Regeln relativ einfach. Derzeit liegen die Regeln als Draft nur auf Englisch vor und könnten an der ein oder anderen Stelle noch etwas mehr Fülle vertragen, dennoch kommt man ganz gut rein.

Ich finde das Spiel sehr thematisch. Dieses liegt u.a. an den folgenden Punkten:

  • Das Überschreiten der Höhenlinien (Schwierigkeit) bzw. der Raster (Länge) ist eine gute Lösung, um den Aufwand beim Wandern abzubilden. Z.B. erreicht man den höchsten Berg (1.000 Meter) unter größerer Kraftaufwendung als einen kleineren 200 Meter Hügel.
  • An Beobachtungspunkten kann ich in den angrenzenden Bereichen ebenfalls Wegpunkte ausmachen und ein Photo schießen.
  • Gimmicks wie Regenjacke können auch eine Schlechtwetterphase „angenehmer“ gestalten. Zusätzlich kann ich z.B. das Kajak nutzen, um mich auf dem Fluß zu bewegen oder mit einem Gleitschirm von einem Berg zu segeln.
  • Am See kann ich Wasser nachfüllen und im Wald kann ich überraschend andere Tiere sehen.
  • Erreiche ich am Ende des Tages ein anderes Basiscamp, gibt es eine Belohnung, als wenn ich in der „Wildnis“ campen würde.

Die Spieldauer lag immer bei gut 30 Minuten +/-, was ich als angenehm empfunden habe.

Würfelglück ist im Spiel natürlich vorhanden, denn wie viele Wegpunkte ich pro Tag erreichen kann, hängt auch davon ab, ob ich große oder kleine Zahlen würfel. Aber auch hierüber sind die Unwägbarkeiten des Wetters abgebildet, was dann auch wieder gut zum Spielthema passt.

Wie in vielen Roll’n Write Spielen, spielen wir Waypoints auch solitär (daher auch die Angabe 1-100 Spielende). Wir nutzen nur den gleichen Würfel und den gleichen Ausgangspunkt. Danach wandert aber jede Person eigenständig vor sich hin. Natürlich schaut man mal beim Mitspielenden, aber weniger um abzukupfern, als viel mehr zu sehen, welche Route da eingeschlagen worden ist.

Im Laufe des Spiels wird man verschiedene Kombinationen aus Tieren und ihren Boni sowie Aussichtspunkten nehmen, um dort unterschiedliche Ausrüstungsgegenstände für sich optimal einzusetzen. Hier sehe ich aufgrund der flexiblen Würfelergebnisse sowie sechs verschiedenen Startpunkten keinen idealen Lösungsweg, der den Wiederspielreiz schmälern sollte.

Wenn es was zu kritisieren gibt, dann die folgenden Punkte:

  • die Anleitung könnte an der ein oder anderen Stelle noch ein wenig ausführlicher sein.
  • Gerade in den ersten 1-2 Partien braucht man etwas, um seinen Weg zu planen und dabei die verschiedenen Linien einzubeziehen (und den Aufwand richtig zu ermitteln)

In der Kickstarter-Kampagne wird es noch weitere Pläne geben. Somit erhält man nicht nur einen Spielplan für sein Geld.


Zusammenfassung

Thematisch gelungenes Roll’n Write Spiel, welches bei einem Preis von 4 Dollar und „einmaligen“ Ausdruck- und Laminierkosten eine sehr preisgünstige Alternative zu anderen Spielen darstellt. 30 Minuten tüfteln wir an unserem besten Weg, um verschiedene Wegpunkte und damit Entdeckungen zu machen.

Hat mir gut gefallen. Ich werde sicherlich noch häufiger auf Wanderschaft gehen.

  • Bin immer wieder angetan, wieviel Informationen man auf ein Blatt bekommt, ohne es zu überfrachten.
  • Thematisch gut angelegt und dieses Gefühl mit wenigen Kniffen erreicht.
  • Eher taktisch zu spielen aufgrund der Würfelergebnisse.
  • Die Regeln könnten an der ein oder anderen Stelle noch etwas eindeutiger formuliert sein.
  • Ein gewisser Glücksfaktor über den Würfel enthalten.
  • Um es längerfristig nutzen zu können, muss man es entweder ausdrucken oder einmal drucken und laminieren. Hier hat ggf. nicht jeder ein Laminiergerät zu Hause. Alternativ, man bindet es z.B. über sein Tablet ein, dann spart man sich auch diese Kosten.

Aus meiner Spielerperspektive: Waypoints würde ich im gehobenen Familien- und unteren Kennerspielbereich ansiedeln. Es sind schöne Kniffe und Kettenzüge möglich, wenn ich mir die verschiedenen Boni freispiele. Dadurch muss man an der ein oder anderen Stelle diese Kombinationen gut einplanen.

Auch wenn es gerade zu Beginn vielleicht noch etwas grübelig verläuft, so empfand ich die Spielzeit doch angenehm kurz.

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