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REVIEW | Rezension Brettspiel Power Plants

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Das Brettspiel Power Plants war ein Kickstarter, der Ende des letzten Jahres bei Skellig Games erschienen ist.

Das Spiel zeichnet sich durch seine hohe Variabilität und sein tolles Material aus und ist als Familienspiel ab acht Jahren gekennzeichnet.

Ob dem so ist, wir werden sehen…


SPIELBESCHREIBUNG

Zu Beginn des Spiels einigt man sich auf 5 (aus 8) verschiedene Pflanzen und sortiert entsprechend der Spieleranzahl überschüssiges Material heraus. Auf den Pflanzenplättchen sind Zahlen von 1 bis 8 angegeben (Im Spiel zu zweit müssen 7 und 8 herausgenommen werden)

Die Pflanzenplättchen werden im beiliegenden Sack gemischt und jeder Spielende zieht zwei Plättchen. In die Mitte kommt eine Auslage von 5 Plättchen (je Pflanze den höchsten Wert) und 3-5 Plättchen werden noch an der Seite beigelegt. Dazu kommen noch die fünf Erklärungskarten der Pflanzen gemäß ihrer Morgen-, Tag- und Nachtphasen sortiert. Jeder Spielende erhält zusätzlich noch 20 Feensteine.

Reihum nehmen wir ein Plättchen aus unseren offenen Hand und legen es an die bereits bestehenden Plättchen an. Auf das Plättchen wird der Zauberer (in Form eines roten Steins) gelegt. Nun (eigentlich schon vor meinem Zug) muss ich mich entscheiden, die Pflanze spriessen oder wachsen zu lassen. Je nach Entscheidung muss ich entweder den Effekt der eigenen Pflanze Spriessen) oder der umliegenden 1-3 Pflanzen (Wachstum) ausführen. Dabei kann ich Feensteine auf die Pflanzen legen und ggfls. bereits eigene liegende Verstärken oder die der Mitspielenden vertreiben. Ebenfalls bekomme ich bei einigen Pflanzen Edelsteine (=Siegpunkte). Dann wird ein Pflanzenplättchen nachgezogen. Ggfls kann ich mit der Seitenauslage tauschen, wenn ich zwei gleiche Pflanzen habe.

Das Spiel endet sobald ich aus dem Beutel die letzte Pflanze gezogen habe. Dann ist jeder Spielende noch einmal dran und das SpielEnde ist erreicht.

Am Ende erfolgt die Endwertung in Form einer Mehrheitenwertung. Nun schauen wir uns die einzelnen zusammenhängenden Pflanzenbeete an (können auch mehrere pro Farbe sein) und der Spielende mit den meisten Beeten gewinnt (und erhält entsprechend Edelsteine). Bei Gleichstand entscheidet die niedrigere Zahl des belegten Pflanzenplättchens. Darüberhinaus geben einige Pflanzen Siegpunkte am SpielEnde. Zudem addiere ich die im Spiel erhaltenden Siegpunkte auf und ermittle den Ersten.



AUTOR: Adam E. Daulton ■ GRAFIKER: Apolline Etienne
VERLAG: KTBG | Skellig Games ■ ERSCHEINUNGSJAHR: 2022

1-5 Spieler

ab 8 Jahren ??

ca. 30 Minuten

Spielregeln (ext. Link zu Skellig Games)


SPIELGEFÜHL

Vorab: das Brettspiel Power Plants ist Arbeit, da es aus meiner Sicht nicht so leichtgängig von der Hand geht, wie es vielleicht am Anfang den Anschein hat, denn die Basisregeln sind sehr einfach zu verstehen.

Der Teufel steckt aber im Detail, denn die hohe Variabilität der einzelnen Pflanzen führt dazu, dass jede Farbe in Teilen unterschiedlich zu spielen ist. Dem versucht man zwar durch Spielhilfen und viel Text auf den einzelnen Pflanzen entgegenzuwirken, aber wenn man Power Plants nicht dauerhaft auf dem Spieltisch hat, muss man sich immer wieder in die jeweiligen Effekte einlesen.

Läßt man sich auf das Brettspiel ein und ist bereit sich auch der anfänglichen Arbeit zu stellen, hat man einen sehr taktisches Kennerspiel vor sich. Mehr taktisch als strategisch, weil man eine begrenzte Planbarkeit seiner Aktionen hat (insbesondere in voller Besetzung). Diese erhöht sich zwar mit abnehmender Spielendenanzahl, aber ein gewisser Glücksfaktor durch das Pflanzenplättchenziehen verbleibt dennoch.

Auch weil die Downtime von Power Plants mit voller Besetzung von fünf Spielen aus meiner Sicht recht hoch ist, würde ich es eher zu zwei oder zu dritt spielen. Zu Zweit ist es dann ein echtes Duell, bei dem die angegebene Spieldauer von 30 Minuten auch gut einzuhalten ist. Auch ein Solovariante ist im Spiel eingebunden, die ich aber nicht ausprobiert habe.

Das Material ist selbst in der Retailversion sehr hochwertig gestaltet. Angefangen von den dicken Pflanzenplättchen, den Holzkomponenten bis hin zu den umfangreichen Spielerhilfen. Einzig die farbliche Gestaltung der Pflanzen kann bei schwächerer Ausleuchtung des Tisches etwas schwerer zu erkennen sein (z.B. Tiefwurz und Fruchtschatten). Da sollte man eher die Symbole zur Hilfe nehmen. Wer mag, kann auch die Holzversion aus dem Kickstarter erwerben.

In Summe halte ich Power Plants nicht unbedingt – wie angegeben – für ein Familienspiel und würde es eher als Kennerspiel ansetzen. Daher halte ich auch die Angabe ab 8 Jahren für absolut nicht haltbar. 12 Jahre erscheint mir realistischer und wird auch bei BGG aus der Community heraus empfohlen.


Zusammenfassung

Power Plants ist definitiv kein Familienspiel ab 8 Jahren und richtet sich eher an erfahrene Spielende. Es zeichnet sich durch eine hohe Variabilität aus, bedeutet aber eben auch das Einlassen auf diese am Brettspieltisch, da man aufgrund der unterschiedlich zu spielenden Pflanzen und Rückseiten dieser, sich immer wieder an den Kartentexten orientieren muss, wenn man das Brettspiel nicht dauerhaft im Gebrauch hat.

Ich würde Power Plants aber nur zu zweit oder zu dritt spielen.

  • Hochwertiges Material
  • relativ überschaubare Basisregeln
  • extreme Variabilität im Brettspiel, da wir acht Pflanzen mit zwei Seiten zur Verfügung haben.
  • Die hohe Variabilität bedeutet jedoch auch ein wenig Arbeit, da man sich mit den unterschiedlichen Effekten auseinander setzen muss. (Ich kann sie jedenfalls nicht alle behalten)
  • Downtime ab 4 und vor allem 5 Spielenden zu hoch. Zudem ist nimmt die Beinflussbarkeit mit zunehmender Spielendenanzahl deutlich ab.
  • Nicht alle Farben lassen sich bei schwächerer Beleutung gut auseinanderhalten.

Aus meiner Spielerperspektive: Wer in Bereich der Spielendenzahl von zwei und drei Spielern ein knackiges taktisches Brettspiel haben will und bereit ist, sich über mehrere Partien die einzelnen Effekte der Pflanzen zu erarbeiten, hat mit Power Plants ein hochwertiges Brettspiel vor sich. Dazu kommt mit den vielen variablen Möglichkeiten der Pflanzenauswahl sehr viel Abwechslung ins Spiel, die Fluch und Segen zu gleich sein kann, je nach welcher Brille ich auf das Spiel schaue.

Gerade zu zweit oder zu dritt läßt sich auch die angegebene Spielzeit von 30 Minuten einhalten.

1 COMMENT

  1. Einige der Pflanzenfähigkeiten gehen aus den mitgelieferten Regeln auch nicht eindeutig hervor, so dass vor dem ersten Spielen eine Klärung auf boardgamegeek.com erforderlich war.

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