Home Jahr 2021 REVIEW | Rezension Brettspiel Mutlose Monster

REVIEW | Rezension Brettspiel Mutlose Monster

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2 Personen Brettspiel: Ihr sucht schon lange nach einem Dungeon, der auf jedem Beistelltisch funktioniert?

Dann sind die Mutlosen Monster perfekt für Euch! In diesem asymmetrischen Taktikspiel wird in zwei Rollen gespielt. Und das auf kleinstem Raum mit 15 Karten und sechs furchterregenden Monstern. Wie das funktioniert, berichte ich Euch im Folgenden.

Carina Brachter



AUTOR: Sandro Dall´Aglio ■ GRAFIKER: Christine Alcouffe
VERLAG: Board Game Circus ■ ERSCHEINUNGSJAHR: 2021

2 Spieler:innen

ab 8 Jahren

ca. 10-20 Minuten

Spielregeln (ext. Link zu Board Game Circus)


SPIELGEFÜHL UND FAZIT

Bei Mutlose Monster kämpfen Held gegen Dungeon Master – das klassische Spiel also. Es wird über drei Runden gespielt – überlebt der Held und erreicht er in der dritten Runde den rettenden Ausgang, so gewinnt er das Spiel. Schafft er das nicht, so gewinnt der Dungeon Master. Gespielt wird in zwei Phasen: 

In der ersten Phase wird der Dungeon nach bestimmten Bauregeln gebaut: Grundsätzlich sind neben Ein- und Ausgang auch drei normale Wegekarten im Dungeon-Baukasten enthalten sowie – ganz wichtig – immer zwei Monster. Jedes dieser Monster fühlt sich nur dann wohl und ist für den Helden gefährlich, wenn es in einer bestimmten Weise in den Dungeon eingebaut wird. Hierzu gibt es eine Übersichtskarte, die die Vorlieben der jeweiligen Monster anzeigt. Ein Monster darf auch nicht direkt neben einem anderen Monster platziert werden, denn dann wird es mutlos und kann keinen Schaden mehr anrichten. 

Ist der Dungeon gebaut, geht es in Phase 2: Auftritt des strahlenden Helden in glänzender Rüstung! Der Held darf in der ersten Runde zwei Karten aufdecken, bevor er in den Dungeon startet, in der zweiten Runde noch eine Karte und in der dritten Runde stolpert er quasi blind und ohne aufgedeckte Karte drauflos. 

Der Held muss nun über ein Ausschlussverfahren ausknobeln, wo sich für ihn ein sicherer Weg ergeben kann. Er darf immer ein Feld waagerecht oder senkrecht gehen, die betretene Karte dann aufdecken – und hoffen, dass es kein Monster ist. Einmal auf seinem Weg darf er eine Karte überspringen und einmal darf er seine Kämpfen-Karte spielen, um ein Monster anzugreifen. Mehr Möglichkeiten hat er nicht… Betritt er ohne Kämpfen-Karte ein Monsterfeld, tja, dann ist es vorbei!

Erreicht der Held aber lebendig den Ausgang, werden alle aufgedeckten Monster beiseite gelegt, verdeckt gebliebene bleiben verdeckt. Der Dungeon-Master legt mit zwei neuen Monstern nun einen neuen Dungeon aus und weiter gehts.

Es ist beeindruckend, mit wie wenig Material Mutlose Monster Spieltiefe zu schaffen weiß. Und das auch noch in der perfekten Schachtelgröße, die das Spiel für wirklich jede Tasche passend macht. Man kann es also nicht nur prima transportieren, sondern auch nahezu überall spielen, denn man braucht nicht viel Platz – großes Lob dafür! Die Regeln sind zudem gut verständlich und einfach Anderen zu vermitteln. Das Spiel kann daher zum ständigen Begleiter in der Tasche werden…

Spielen kann man Mutlose Monster daher problemlos bei fast jeder Gelegenheit. Damit sich ein Spielspaß aber auch auf Augenhöhe entfalten kann, ist es ratsam, es mit zwei Spieler:innen zu spielen, die das Deduzieren und das Ausschlussverfahren inkl. räumlichen Denkens in etwa gleich gut beherrschen. Wenn einer Partei eine Rolle besser liegt, kann man eine Stärke/Schwäche ggf. dadurch ausgleichen, dass diese Person immer die entsprechende Rolle einnimmt, die ihm/ihr mehr liegt. Grundsätzlich ist es natürlich spaßiger, wenn man die Rollen nach einem Durchgang tauscht und sich jeder mal als Held bzw. Dungeon-Master versuchen kann.

Ist das Verhältnis zwischen den Spielenden ausgeglichen, dann kann mit den Mutlosen Monstern nach Herzenslust taktiert, geblufft oder gekämpft werden. Es gilt, geschickt Muster zu erkennen und die Lücken zwischen Monstern zu treffen, um zum rettenden Ausgang zu gelangen. Oder schlau und ausgebufft den Dungeon zu kreieren, Fallen zu stellen oder den Helden in die Falle zu locken. Mit ein bisschen Übung, gelingt das auch immer besser.

Eine Prise Glück gehört sowohl für den Dungeon-Master als auch für den Helden immer dazu, um siegreich zu sein. Geht mal was daneben, gibt es eben eine schnelle Revanche mit getauschten Rollen. Wirklich gemeinsam spielt man Mutlose Monster allerdings nicht, da Dungeon-Master und Held eher nacheinander spielen – das sollte einem vorher bewusst sein. Außerdem ist es nichts für Grübler, aber das Problem gibt es bei den meisten Spielen…

Den Dungeon zu bauen dauert meist deutlich länger, als diesen zu Durchschreiten. Fallen stellen will gut durchdacht sein! Der Held steht dann vor der schwereren Aufgabe, vor allem in der letzten Runde, wenn nicht genau klar ist, welche Monster noch im Rennen sind. Der Held versinkt dann meist in Selbstgesprächen des Ausschlussverfahrens. Er ist niemals davor gefeit zu scheitern. Das passiert sogar ziemlich häufig und meistens muss der Held auf seinem Weg einiges an Mut beweisen, die Mutlosen Monster zu besiegen.


  • Viel Spielspaß mit sehr wenig Material 
  • Perfekte Schachtelgröße, um das Brettspiel immer dabei zu haben
  • Taktisches Deduzieren in verteilten Rollen
  • Spielprinzip liegt nicht jedem
  • Fehlt das Quäntchen Glück, kann man schnell scheitern
  • Gestaltung und Titel könnten fälschlicherweise bei dem Brettspiel auf ein Kinderspiel hindeuten

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