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REVIEW | Rezension Brettspiel Gemüsewürfel

24/04/2025

Willkommen in der Küche – aber diesmal ohne Herd, dafür mit Würfeln! Das Brettspiel Gemüsewürfel von Skellig Games lädt ein zum fröhlichen Kochen am Spieltisch, bei dem bunte Zutatenwürfel in einem Rahmen ausgelegt und mit einem Papp-Hackmesser regelkonform „herausgeschnitten“ werden. Was zunächst wie ein Spiel für Kinder klingt, entpuppt sich als unterhaltsames Familienspiel mit überraschend taktischen Elementen. Ob schnippeln, würzen oder improvisieren – hier wird gekocht, bis die Würfel fliegen.

Christoph

Das Spiel verläuft in mehreren Runden, in denen die Spieler jeweils drei Phasen durchlaufen:

1. Schneiden:
In der Mitte liegt ein Block aus verschiedenfarbigen Würfeln (fünf Sorten Gemüse, jeweils sieben Würfel). Wer an der Reihe ist, darf mit dem Papp-Hackmesser eine Gruppe von Würfeln aus dem Block schneiden – jedoch nur am Rand, nur in einer Linie und nur, wenn deren Gesamtaugenzahl maximal 10 beträgt. Der Würfelblock muss dabei zusammenhängend bleiben. Die geschnittenen Würfel wandern in den eigenen Vorrat (maximal 8 insgesamt).

2. Kochen:
Die Spielenden versuchen, mit den gesammelten Würfeln Rezepte zu erfüllen. Diese liegen als Karten vor und fordern bestimmte Farbkombinationen. Wer ein passendes Set besitzt, kocht das Gericht und legt es zur Seite. Optional können Zusatzkarten ausgespielt werden – kleine kulinarische Tricks wie „nur gerade Zahlen“ oder „bestimmte Summen“, die Bonuspunkte bringen.

3. Karte ziehen:
Zum Abschluss des Zugs darf man entweder ein Rezept aus der offenen Auslage, eine Zusatzkarte vom Stapel oder eine verdeckte Rezeptkarte ziehen – dabei gelten Handkartenlimits (2 Rezepte, 2 Zusätze).

Joker & Nachschub:
Einmal pro Block darf ein Improvisierplättchen eingesetzt werden, um einen Würfel in Zahl oder Farbe zu verändern. Fehlt eine Gemüsesorte im Block, werden alle benutzten Würfel neu geworfen und ein neuer Block gebildet – inklusive Rückgabe der Joker/Improvisierplättchen.

Spielende:
Je nach Variante endet das Spiel, wenn eine Person sechs oder sieben Rezepte gekocht hat. Es folgt eine letzte Runde für alle. Die gesammelten Sterne (auf Rezept- und Zusatzkarten) werden gezählt – wer die meisten Punkte hat, gewinnt.

Brettspiel Regeln

Spielregeln (ext. Link zu Skellig Games)

Schon der Aufbau ist mit dem bunten Würfelblock in einem Rahmen nett anzusehen. Das stilisierte Hackmesser aus Pappe lädt zum Mitspielen ein. Das Brettspiel Gemüsewürfel punktet mit hohem Aufforderungscharakter, der sowohl Kinder als auch Erwachsene an den Tisch lockt.

Auch wenn das Pappbeil sehr schön aussieht, ist es ein wenig zu dickgeraten und das Trennen der Würfel ist nicht ganz so leicht.

Die Spielzüge fühlen sich durch die drei Phasen klar strukturiert an. Das Schneiden ist mehr als bloße Optik: Man knobelt, wie man möglichst geschickt passende Zutaten herauslöst – nicht nur in Farbe, sondern oft auch unter Beachtung der Augenzahlen für die Zusätze. Es entsteht eine Mischung aus Planung und Spontanität, denn auch wenn man seinen Zug gut durchdacht hat, können andere die genau passenden Würfel wegnehmen – und schon muss man in seinem Zug improvisieren.

Trotz des leichten Regelwerks bietet das Spiel eine gute Portion Taktik: Welche Rezepte verfolge ich? Riskiere ich einen schwierigen Zusatz oder sichere ich lieber eine Basiswertung? Auch die Kartenwahl am Ende des Zuges bringt kleine Entscheidungen mit sich.

Besonders gelungen ist die Skalierung für unterschiedliche Altersgruppen: Für Kinder gibt es vereinfachte Regeln ohne Zusatzkarten und mit lockerem Schnittlimit. Dadurch wächst das Spiel mit – von der lustigen Würfelei bis hin zu einem taktischen Küchenwettkampf für Vielspieler.

Die Spieldauer bleibt je nach Spieleranzahl angenehm kurz und ist ideal für Familien mit Kindern. Jedoch hätte man die Kartenanzahl ggf. bei zunehmender Spieleranzahl nach unten reduzieren können. Es gibt viele verschiedene Karten, so dass die Partien unterschiedlich sind.

Würfelgemüse kann auch solo gespielt werden. Darüber kann ich jedoch nichts berichten.

Tolles Material: Würfel, schöne Illustrationen, originelles Hackmesser (wenn auch etwas zu dick)
Gute Mischung aus Glück und Taktik
Schneller Einstieg, kurze Spieldauer

In großen Runden können Wartezeiten entstehen
Wenig strategische Tiefe über mehrere Runden hinaus
In seltenen Fällen „tote Züge“ ohne gute Optionen

Gemüsewürfel überzeugt mit einer originellen Idee, die auf den ersten Blick simpel erscheint, aber durch geschickte Mechaniken und liebevolles Material für viel Spielspaß sorgt. Es ist ein typisches „Noch-mal“-Spiel – einfach erklärt, schnell gespielt und immer wieder reizvoll, sei es mit Kindern, in gemischten Familienrunden oder als Auftakt eines Spieleabends. Wer Freude an Würfeln, Rezepten und einem Schuss Zufall hat, wird hier bestens bedient. Das Spiel ist knapp „Spiele ich gerne mit“.