Rätsel-, Detective und Escape Room Spiele gibt es inzwischen viele. Eigentlich kann es nicht mehr viel Neues geben. Nun hat Ravensburger ebenfalls eine eigene Serie herausgebracht. Gleich drei kleine Abenteuer sind unter der Marke Echoes erschienen.
Das Besondere ist, das Raten über gehörte Textstücke. Die man anschließend in die richtige Reihenfolge setzen muss.
SPIELBESCHREIBUNG
In der Schachtel liegen sechs Objekte in etwas stärkerer Pappe sowie 18 Objektkarten (von denen aber zunächst nur neun zur Verfügung stehen). Die Anleitung ist sehr überschaubar. Wichtig ist die App, die man sich herunterladen muss.
Zunächst erfolgt eine kleine Einführung in das Abenteuer.
Auf den Objekten sowie Objektkarten sind Bilder, die man via Handy und der App einscannen muss. Zu dem Bild wird dann ein Text eigentlich eher ein Minihörspiel wiedergegeben.
Nun ist es an den Spielenden die neun Objektkarten zu drei der sechs Objekten zuzusortieren und diese dann auch noch in die richtige Reihenfolge zu bringen. Dieses wird über die App kontrolliert. Hat man den Schritt geschafft, so kommen die nächsten neun Karten an die Reihe, die man ebenfalls den verbliebenen Objekten zuordnen muss, um dann auch hier die richtige Reihenfolge herzustellen.
Im letzten Schritt müssen die sechs Objektkarten in die richtige Reihenfolge gebracht werden, so dass sich aus den 24 Karten eine nachvollziehbare und logische Geschichte ergibt.
AUTOR: Dave Neale, Matthew Dunston ■ GRAFIKER:
VERLAG: Ravensburger ■ ERSCHEINUNGSJAHR: 2021
1-6 Spieler
ab 14 Jahren
ca. 60 Minuten
Spielregeln (ext. Link zu Ravensburger)
SPIELGEFÜHL
Als Escape- und Detective-Spiel-Fan bin ich natürlich neugierig, was es denn noch so neues gibt. Denn eigentlich denkt man sich, dass man schon alles gesehen haben müsste.
Gesehen vielleicht ja, aber bei Echoes kommt es vor allem auf das Hören an.
Über zunächst 15 ausliegende Karten versucht man sich durch das Einscannen der Bilder und der dazugehörigen Texte einen Überblick zu verschaffen. Einige Zusortierungen gelingen schnell und mühelos, bei der ein oder anderen Karte muss man ggf. noch ein zweites Mal hören.
Dieses tut man in der Regel auch ein drittes Mal, denn wenn man drei Objektkarten in der richtigen Reihenfolge einem Objekt zugeordnet hat (und dieses über die App bestätigt wurde), hört man sich die Geschichte noch ein weiteres Mal und bekommt zusätzliche Informationen, die hilfreich für die Gesamtlösung sind.
Konzentration ist nicht falsch, denn man muss sich die Zusammenhänge der Geschichte nach und nach erarbeiten bzw. erhören. So sollte man sich an die relativ kurzen Passagen der Geschichten erinnern können. Am Ende ist es wir ein Hörpuzzle mit Unterstützung von Bildkarten.
Wen das nicht stört, der wird sich bei Echoes sehr gut aufgehoben fühlen.
Mein Sohn, der inzwischen keine EXIT-Spiele mehr mag, fand diesen neuartigen Reiz jedenfalls sehr gelungen. Vielleicht hat dieses auch an dem fehlenden Wettkampfcharakter gegen die Zeit bzw. gegen Hilfekarten gelegen. Denn man spielt Echoes ohne zeitlichen Druck in seinem eigenen Tempo. Wobei ich nicht das Gefühl hatte, dass viel langsamer verging als bei anderen Spielen. Dafür war man zu sehr in seinem Flow des Lösens.
Ebenfalls hervorheben muss man die gute Tonqualität. Dabei werden die Texte nicht einfach nur vorgetragen, sondern das Rätseln durch Minihörspiele perfekt unterstützt.
Das Einzige was mir gefehlt hat, war eine Angabe des Schwierigkeitsgrades. Der Mikrochip war unterhaltend, aber ich hatte auch nie das Gefühl, das Rätsel nicht lösen zu können.
Anmerkung: meine Eindrücke umfassen aktuell nur den Mikrochip und nicht die beiden anderen Abenteuer.
Zusammenfassung
Neuartiges Rätsellösen über Bild und Tonkombinationen. Kurzweiliges Abenteuer. Wen diese „Zweidimensionalität“ nicht stört, der ist bei Echoes sehr gut aufgehoben. Ist einfach etwas anderes.
Klasse ist vor allem, dass sich so nach und nach eine feste Geschichte in den Köpfen der Spielenden ergibt. Das thematische ist in jedem Fall ein Vorteil gegenüber so manch anderem Escape Roomspiel.
- Schnell zu verstehen
- Neue Art des Rätselns. Mehrstufige Informationen
- Gute Tonqualität der gehörten Informationen.
- Wiederverwendbarkeit. Kein Material wird zerstört.
- Kein Zeitdruck, wer dieses bisher als störend empfunden hat.
- Eine Reihenfolge hätte auch anders lauten können. Gefühlt nicht unbedingt eine 100%ige Eindeutigkeit gegeben. War aber nicht störend.
- geringer Wettbewerbscharakter, da man so viele Versuche wie nötig hat. Kein Zeitdruck.
- Schwierigkeitsgradangabe fehlt.
Aus meiner Spielerperspektive: Andersartiges Rätselspiel. Auf das Gehör kommt es an. Vieles richtig gemacht.
Einzig die fehlende Einsortierung in Einsteiger – Fortgeschrittene – Profis könnte falsche Erwartungen wecken.