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REVIEW Natives

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Natives war eines der ersten Spiele, welches als Lizensierungsprojekt bei Kosmos herauskam.

Der ursprüngliche Verlag war der russische Verlag Cosmodrome.

Dabei begeben wir uns in die nordamerikanische Prärie, um einen Indianerstamm zusammenzustellen, bis der Winter kommt. Mittels Spähern, Kriegern aber auch Sammlern und Jägern müssen wir den „schlagkräftigsten“ Stamm zusammen bekommen.


SPIELBESCHREIBUNG

Jeder Spieler startet mit einem Basisstamm. Dieser besteht aus 7 Mitgliedern, welche unterschiedliche Rollen/Eigenschaften haben. Dabei gibt die jeweilige Anzahl an Karten die Häufigkeit an, mit der wir die jeweilige Aktion durchführen können:

  • Kundschafter: Karten in der Prärie aufdecken
  • Ältester: neue Stammesmitglieder anlocken
  • Schamane: Nutzung von Totems (und Ritualen)
  • Krieger: macht Gefangene (andere oder eigene Stammesmitglieder)
  • Farmer / Fischer / Jäger: ernten oder jagen Mais, Fisch und Bisons

Wir spielen über verschiedene Runden, bis die Winterkarte im Nachziehstapel auftaucht (Rundenende wird eingeläutet). In seinem Zug führt der Spieler die folgenden Spielzüge durch:

  • Eine Karte wird vom Nachziehstapel gezogen und in die Prärie gelegt (hier liegen zu Beginn bereits 5 Karten)
  • je Kundschafter kann eine weitere Karte gezogen werden
  • Wahl einer Rolle, dann darf man soviel Karten aus der Prärie nehmen, wie man Spieler dieser Rolle zu sortiert hat.

Die Indianer sind ein oder zwei Stammesfarben zu sortiert. Man kann grundsätzlich auch fremde Indianer anwerben. Diese bringen in der Endwertung jedoch Minus- statt Pluspunkte.

Mit dem Winter wird dann der Stamm ausgewertet. Und man bekommt für jedes Stammesmitglied die aufgedruckten Sieg- (oder Minus-)punkte. Zusätzlich gibt es für Gefangene, Mais, Fisch und Bisons Punkte und je nach Wahl des Totems gibt es Bonuspunkte.

Im Spiel sind 3 Erweiterungen beiliegend.



AUTOR: Alexey Konnov, Alexey Paltsev, Anatoliy Shklyarov, Trehgrannik ■ GRAFIKER: Fiore GmbH, Victor Zaburdaev
VERLAG: Kosmos (Cosmodrome) ■ ERSCHEINUNGSJAHR: 2018

2-4 Spieler

ab 8 Jahren

ca. 20-40 Minuten

Spielregeln (ext. Link zu Kosmos)


SPIELGEFÜHL

Natives liegt auf der Grenze zwischen Familien- und Kennerspiel.

Während das Basisspiel einfach zu verstehen ist, so kommt mit den Erweiterungen etwas mehr an Komplexität und Interaktion ins Spiel (dazu später jedoch mehr).

Natives ist ein Kartenspiel was Vor- wie auch Nachteile hat. Zwei Nachteile, die ich sehe, ist die große Kartenauslage. Für das Spiel sollte man ausreichend Platz haben.

Des Weiteren empfand ich das Spiel auf Dauer etwas zu eintönig, dahinplätschernd, wenn man es ohne die Erweiterungen gespielt hat. Für Gelegenheitsspieler war es sogar genau richtig.

Natürlich gibt es einen nicht zu verleugnenden Glücksfaktor in dem Spiel. Man kann mitunter auch schon mal weniger gute Karten in die Prärie legen. Diese bringen dann vielleicht dem Mitspieler einen Vorteil, man selbst hat aber leider nicht die passenden Stammesmitglieder, um die jeweiligen Karten für sich nutzen zu können.

Die Vorteile sehr ich neben dem schnellen Zugang u.a. in der Kombination mit den Erweiterungen, die dem Spiel eine attraktive taktische Tiefe geben.

Es ist in jedem Fall ein Vorteil, zu Beginn den Stammesausbau bzgl. Ältester und Kundschafter voranzutreiben, um in diesem Bereich handlungsfähiger zu werden.

Kleine Anekdote am Rande. In der ersten Ausgabe von Kosmos hat sich eine unliebsame Totemkarte geschlichen:

Der Spieler, welcher dieser habhaft werden konnte, war in 9 von 10 Fällen auch der Sieger. Zudem neigte der Spieler mit der Karte, die Prärie bzgl. der Stammesmitglieder „auszutrocknen“. Daher am besten rausnehmen. Im Nachdruck soll sie schon nicht mehr enthalten sein.

Die drei Erweiterungen sind individuell in das Spiel zu integrieren, d.h. einzeln oder auch zwei oder drei.

Dabei gefällt mir an diesen:

Jahreszeiten

Mit den Jahreszeiten verändern sich dreimalig die Bedingungen im Spiel. D.h. man muss sich auf verschiedene Randbedingungen einstellen. Diese können mal unangenehm oder auch positiv sein.

Rituale

Mit den Ritualen erfährt die Bedeutung des Schamanen eine Aufwertung. Anstatt 7 Karten betreffen ihn nun bis zu 16 weitere. Zudem kommen durch einzelne Rituale eine noch größere Interaktion ins Spiel.

Die Seele der Prärie

Bringen größere Fänge, Aufgaben sowie Vergleich mit den Anderen ins Spiel. Ist o.k. Hier war mir jedoch der Glückseffekt, wann die Karten zu einem gelangen etwas zu groß.


Zusammenfassung

Mir hat Natives gut gefallen. Allerdings würde ich es nur noch mit den Erweiterungen spielen, da mir das Basisspiel auf Dauer zu fad ist. Für Familienspieler könnten diese jedoch zu negativ und frustrierend sein. Daher ein „immer mal wieder“, um den Zwiespalt etwas zu unterstreichen.

  • einfach zu verstehen
  • mit den Erweiterungen kommt eine angenehme Tiefe und Würze ins Spiel
  • angenehm kurze Spielzeit
  • Nur die Basisvariante könnte etwas zu fad sein
  • Glückselemente sind durch die Karten definitiv vorhanden.

Aus meiner Spielerperspektive: Wie oben schon zu erkennen, ist Natives ein durchaus unterhaltsames Spiel. Ich würde es definitiv als Kennerspieler nur mit den Erweiterungen spielen. Von diesen hat mir die Rituale und Jahreszeiten am besten gefallen.

Dem ein oder anderen könnte das Glücksmomentum zu stark sein.

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