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REVIEW Minecraft – Builder & Biomes

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Minecraft: Builder & Biomes – Das Spiel. Puh. Ich muss sagen, dass ich sehr skeptisch bin.

Zum einen, weil ich Minecraft nicht so besonders toll finde und zum anderen, weil ich bislang nur sehr wenig gute Lizensspiele kennengelernt habe.

Aber ich bin ja Rezensent, „aufgeschlossen“ und liebe gutes Material und so haben mich schon einmal die großen Holzquader neugierig gemacht und ich dem Spiel eine Chance gegeben.


SPIELBESCHREIBUNG

Die Holzquader stehen beim Aufbau im Mittelpunkt und werden mittels einer einfachen, aber wirkungsvollen Aufbauhilfe schön zu einem 4x4x4 großen Quader zurechtgerückt.

Jeder Spieler bekommt dazu ein Tableau mit einem 3×3 Gebietsraster sowie 5 Kampfplättchen mit 3 Kartoffeln (= Nieten) sowie einer 1 Herz- und einer 2 Herzwaffe.

In der Mitte wird eine Spielfeld 4×4 mit Plättchen (verdeckt) sowie an den jeweiligen Enden ein verdecktes Waffenplättchen ausgelegt. Der Startspieler bestimmt und los gehts.

Reihum dürfen wir zwei von fünf Aktionen durchführen (aber nie doppelt):

  • 0-2 Felder ziehen und alle verdeckten Gebiets- oder Waffenplättchen aufdecken
  • 1 Waffenplättchen nehmen (wenn wir an diesem stehen) und zu unseren Kampfplättchen hinzufügen
  • 2 kleine Quader nehmen (Voraussetzung: mindestens drei Seiten eines Quaders sind sichtbar)
  • Kämpfen gegen ein sichtbares Monster: dazu Mischen wir unser Kampfdeck und ziehen drei Plättchen. Ist die Anzahl der gezogenen Herzen gleich oder höher der Herzen auf dem Monster, haben wir dieses besiegt und bekommen, Boni in Form von Siegpunkten, Einmalaktionen oder Zusatzwertungen etc.
  • Eine Gebietskarte gegen die Abgabe der entsprechenden Quader bezahlen und auf dem eigenen Tableau anlegen.

Es gibt fünf Quadertypen: Stein, Holz, Sand, Obsidian sowie Joker sowie vier Gebietstypen (= Biome).

Neben dem Bauen von einigen Gebäudetypen sowie dem Besiegen von Monstern kann man Siegpunkte durch die drei Wertungen bekommen. In der ersten wird der beste zusammenhängend sichtbare Gebietstyp des 3×3 Raster, in der zweiten Wertung die entsprechenden Gebäudetypen und in der dritten Wertung die Typen (= Dekorationen etc.) gewertet. Eine Wertung erfolgt, wenn eine komplette Lage Steine aus dem 4x4x4 Quader entfernt wurde.

Das Spiel endet sobald die dritte Wertung ausgelöst wurde. Danach werden noch die Zusatzwertungen der Monster ausgelöst.



AUTOR: Ulrich Blum ■ GRAFIKER: Martin Wörister
VERLAG: Ravensburger ■ ERSCHEINUNGSJAHR: 2019

2-4 Spieler

ab 10 Jahren

ca. 30-60 Minuten

Spielregeln (ext. Link zu Ravensburger)


SPIELGEFÜHL

Na, was soll ich sagen.

Ich bin sehr angetan von der Umsetzung dieses Spiels. Es ist schnell erklärt und auch gespielt. Trotz gerade einmal fünf Aktionen muss man ein wenig Hirnschmalz in seine Auswahl hineinstecken.

Dieses liegt vor allem an dem Wertungssystem, welches bei der Auswahl der zu erwerbenden Biome und Gebäude dazu auffordert, strategisch zu denken und vorausschauend für alle drei Wertungen zu bauen.

Diese kommen durch den Quadermechanismus und Vorgehen der einzelnen Mitspieler unterschiedlich schnell.

Glück ist in dem Spiel auch vorhanden und macht sich durch das Aufdecken der Plättchen im Spielzentrum sowie Waffen wie aber auch im Kampf bemerkbar.

Kämpfen sollte man nur, wenn man sich ein paar Kampfplättchen vorher gesichert hat. Zwar sind die drei Kartoffeln weiterhin im Waffendeck, aber dem Gesetz der Wahrscheinlichkeiten folgend, reduzieren sich die Möglichkeiten diese beim Ziehen der Waffenplättchen zu ziehen. Durch die Monster kann man interessante Sofortboni aber auch Zusatzwertungen für das Ende sichern. Dieses kombiniert mit der Auswahl entsprechender Gebiete, hat schon für so manche Überraschung am Ende des Spiels gesorgt. Haut man zu früh drauf, kostet dieses meistens eine der knapp zur Verfügung stehenden Aktionen.

Ihr merkt, da steckt doch einiges mehr hinter Minecraft, als es auf den ersten Blick vermuten lässt.

Bei den Holzquadern muss man auch vorausschauend agieren. Grün als Joker ist heiß begehrt. Lege ich nun Steine frei, so dass sich meine Mitspiele diese dann sichern.

Hier sind bestimmte Überlegungen auch abhängig von der Anzahl der Mitspieler und das Spiel wird strategischer je weniger teilnehmen. Aber mir hat das Spiel in allen Konstellationen gut gefallen, auch wenn es sich zu viert anders spielt als zu zweit. In voller Besetzung ist es vielleicht sogar zu schnell zu ende.

Wenn es was zu bemängeln gibt, dann sind dieses die folgenden Dinge:

Die gut gemeinten Spielhilfen liegen dem Spiel in deutscher Sprache nur zweimal zur Verfügung. Man kann sie zwar zwischen die Spieler legen, aber je nach Tischkonstellation ist dieses eher ungünstig. Dazu wäre ein Spielbrett noch schön gewesen und die Tableaus empfinde ich als zu wenig wertig und dünn. Ebenfalls den Wertungsmarker, der sehr leicht auf dem eigenen Tableau verrutscht („Wo hat der noch einmal gelegen?“).

Das Spiel kann ab einem gewissen Zeitpunkt sehr schnell zu Ende sein. Da hofft und bangt man, dass man noch einmal drankommt. Leider kann es aufgrund der Regel vorkommen, dass einzelne Spieler mehr Spielzüge haben als andere. Das kann etwas ungerecht wirken.

Damit merkt ihr aber auch, das ist Jammern auf hohem Niveau. Denn Minecraft hat alles für mich zu bieten, was ich von einem guten gehobenen Familienspiel erwarte. An dieser Stelle sei auch zu erwähnen, dass es mehrere Möglichkeiten gibt, das Spiel siegreich für sich zu entscheiden.

Mit der Grafik von Minecraft werde ich weiterhin nicht warm werden. Für Fans gibt es auf den Plättchen jedoch eine Menge kleiner Gimmicks zu erkennen.


Zusammenfassung

Sehr gelungene thematische Umsetzung des Videospielthemas, welche vielleicht das ein oder andere Kind zusammen mit seinen Eltern an den Spieltisch locken dürfte. Dazu bietet das Spiel den ein oder anderen taktischen Kniff, der richtig Spaß macht in der überschaubaren Spielzeit ne Runde Minecraft zu zocken.

Dieses Mal nur analog.

  • Klasse Holzquader
  • Regeln sind recht überschaubar und verständlich
  • Dennoch bietet das Spiel über seinen Wertungsmechanismus eine schöne taktische Tiefe
  • kurzweilig zu spielen. Kaum Downtime.
  • Material ist nicht durchgängig gelungen
  • Skalierbarkeit bei vier Spielern
  • Spielhilfen

Aus meiner Spielerperspektive: Trotz aller Skepsis empfinde ich den Wertungsmechanismus als gelungen.

Zwar ist Minecraft kein hoch strategisches Spiel, aber auch ich finde im Spiel mit meinen Kindern die ein oder andere Herausforderung, so dass ich mich gerne an weitere Partien von Minecraft setzen werde.

1 COMMENT

  1. Tatsächlich überraschend gut, finde ich. Zudem gut, um Minecraft Spieler*innen ans Brett zu bekommen.

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