Auf Knister folgt Knaster
Vor zwei Jahren gab es mit Knister die Neuauflage des Würfelpokers von Heinz Wüppen. Es kam überraschend gut an.
Nun haben die Macher von NSV mit Knaster noch einen draufgelegt und das Konzept ein wenig abgewandelt.
Ob man es braucht und welchen Mehrwert es ggfls. bietet, versuche ich in meiner Rezension zu beantworten…
Das Spiel
Jeder Spieler bekommt ein Papier mit einem Raster von 5×5 Feldern. In diese müssen Zahlen eingetragen werden, die über zwei Würfel ermittelt werden. Da alle die gleichen Zahlen nutzen, kann das Würfeln reihum oder über eine Person geschehen.
Die Zahl wird aus der Summe beider Würfel ermittelt und allen mitgeteilt. Dann dürfen die Spieler die Zahl in eines der Felder des 5×5 Rasters eintragen. Wurde bereits vorher die gleiche Zahl eingetragen, besteht die Wahl eine weitere Zahl im Raster einzutragen oder eine bereits vorher eingetragene Zahl mit dem gleichen Zahlenwert zu umkreisen.
Immer wenn ich eine Zeile, eine Spalte oder eine der beiden Diagonalen abgeschlossen habe, schaue ich mir die Zahlenreihe an. Habe ich in den Reihen 3er, 4er, 5er, 2x2er, Full House oder Straßen geschafft, so kann ich in der Reihe 1-3 Zahlen zusätzlich einkreisen.
Sobald ein Spieler alle 25 Felder mit Zahlen befüllt hat, wird noch einmal gewürfelt und dann endet das Spiel. Für vollständig eingekreiste Reihen in den Zeilen, Spalten oder beiden Diagonalen, bekomme ich die am Rand stehenden Punkte. Diese addiere ich mit der Summe der eingekreisten Zahlen zu meiner Gesamtpunktzahl.
Autor: Markus Schleininger, Reinhard Staupe, Heinz Wüppen • Grafiker: Oliver Freundenreich
Verlag: NSV • Jahr: 2019
Spielregeln (ext. Link zu Nürnberger Spielekartenverlag)
Spielgefühl
Als mir Knaster das erste Mal vorgestellt wurde, war ich mir nicht sicher, ob man das Spiel überhaupt benötigt. Aber ich war auch bei Knister skeptisch und bin am Ende positiv überrascht gewesen und so habe ich das Spiel dann doch mal hervorgeholt. Es läßt sich gut Solo spielen, da bei dem Spiel so gut wie keine Interaktion vorhanden ist (außer beim Ende des Spiels).
Und nach dem ersten Spiel wollte ich es ein zweites und drittes Mal spielen.
Knaster ist schnell erklärt und verstanden. Eine Partie dauert mit angegebenen 15 Minuten nicht sehr lange und eignet sich somit ideal für ein Spiel zwischendurch oder als Absacker.
Knaster ist durch das Würfel sehr glücksbetont, was man insbesondere bei den letzten Würfen im Spiel merken kann. Denn nicht immer passen die Ergebnisse in die Reihen, Spalten oder Diagonalen. Dennoch gibt es mit dem Umkreisen einen möglichen Ausweg, um eine ungeliebte Zahl anderweitig unterzubringen und zudem noch einen Siegpunkt zu bekommen. Somit verbleibt in Summe das Gefühl, dass man das Spiel doch etwas besser steuern kann, als andere Würfelspiele.
Nicht so ganz nachvollziehbar ist es für mich, warum man unterschiedliche Siegpunkte für die einzelnen Spalten und Reihen vergeben hat. Hier hätte ich mir eine Gleichverteilung besser vorstellen können, um noch etwas mehr das Würfelglück herauszunehmen.
In Knister wurde die Straße ohne 7 besonders belohnt, was man bei Knaster beiseitegelassen hat. Das empfand ich gerade bei Knister eine besondere Herausforderung und wäre bei Knaster ebenfalls noch schick gewesen (z.B. mit vier Kreisen).
Braucht man Knaster, wenn man Knister schon hat. Das würde ich eher dahingehend beantworten, dass es abhängig davon ist, ob man gerne Roll n Write Spiele spielt und hierbei Abwechslung sucht. Wenn ich zwischen den beiden wählen sollte, dann entscheidet sich ob man es eher einfacher oder etwas taktischer mag. Im letztern Fall ist Knaster dann das richtigere.
Sowohl Solo wie auch in Gruppen in unterschiedlichen Konstellationen funktioniert Knaster sehr gut. Insbesondere wenn man das Würfeln einem Spieler überläßt, der dann auch etwas auf das Tempo der einzelnen Spieler achten kann.
Kurzfazit: Nette Variante / Weiterentwicklung von Knister. Eignet sich für eine schnelle Partie zwischendurch. Spiel wirkt durch das Umkreisen etwas steuerbarer für den einzelnen Spieler.
- schnell verstanden, schnell gespielt.
- man braucht kein zusätzliches Material, da Bleistifte mit Radiergummi beigefügt sind.
- Taktische Variante durch das Umkreisen von Zahlen
- Straße ohne 7 fehlt aus Knister
- ist ein nettes Spiel ohne richtige Höhepunkte.
Das Spiel richtet sich sicherlich an Familienspieler, die ein kleines taktisches Würfelspiel als Absacker oder Zwischendurch spielen möchten. Es wird die Kennerspieler nur begrenzt begeistern. Dafür fehlt einfach das gewisse Etwas.