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Holmes

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holmes boxDetektivduell

Sherlock Holmes als Spielmotiv zieht mich an, seit dem Criminal Cabinet von Kosmos-Franck, was 1985 den roten Pöppel zum Spiel des Jahres gewonnen hat.

Nun liegt ein 2 Personenspiel vor uns, bei dem sich die beiden Widersacher Holmes und Moriaty duellieren. Der eine möchte den Fall aufklären, der andere dieses möglichst verhindern. Dazu gilt es entsprechende Hinweise zu sammeln.


Das Spiel

Nach Aufbau des Spielfeldes und dem Platzieren der ersten beiden Zeugen kann es los gehen. Holmes wird in 7 Tagen (= Runden) gespielt. An jedem Tag setzen Holmes und Moriarty reihum drei Figuren auf eine der ausliegenden Aktionsmöglichkeiten. Dabei können nur Aktionen gewählt werden, auf denen sich noch keine eigene Figur befinden. Jeden Tag kommt eine weitere Karte hinzu. Wurde eine Karte von beiden Akteuren gewählt, ist sie im kommenden Zug nicht wählbar (nur die ersten drei aufgedruckten Aktionen sind immer verfügbar).

Die Aktionen führen zu mehr Lupen (sind gleichzeitig auch Zahlungsmittel), bringen Hinweise, (verdeckt wie offen) bzw. ermöglichen es dem Gegner Hinweise zu stehlen. Verdeckte Hinweise sind für den Gegner unsichtbar und werden erst zum Ende des Spiels offenbart.

Das Sammeln der Hinweise führt nach den 7 Tagen zu Siegpunkten. Diese richten sich nach der Mehrheit in den jeweiligen Kategorien (Wert 3 bis 9). Dabei kommen die Kategorien entsprechend ihrer aufgedruckten Zahl vor (d.h. die 3 3mal, die 4 4mal etc.). Hat nun ein Spieler eine Mehrheit in einer der Kategorien, wird vom Wert (bei der 9 entsprechend 9) die Anzahl der Karten des Gegners abgezogen. Dieses entspricht der Siegpunkte. Die Kategorie kann durch max. einen Joker erweitert werden. Vollständige Kategorien werden mit 3 Siegpunkten belohnt. Zusätzlich kann man noch Kartenfragmente sammeln, deren Wert mit der gesammelten Anzahl überproportional ansteigt.

Die Siegpunkte werden addiert und der entsprechende Sieger des Duells gekürt.

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Autor: Diego Ibanez • Grafiker: Pedro Soto • Verlag: Kosmos • Jahr: 2017

2 Spieler • ab 10 Jahren • ca. 20-30 Minuten

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Material

In der BRETTSPIELBOX befinden sich: 1 Spielplan (mit Rundenanzeiger), 2 Rollenkarten (Sherlock und Moriarty), 10 Personenkarten, 2 Übersichtskarten für die Personenfähigkeiten, 52 Hinweiskarten, 24 Einflussmarker, 2 Mycroft-Karten für die Mycroft-Variante, 6 Aktionsmarker (je 3 für Sherlock und 3 für Moriarty)

Attraktiv illustriertes Material. Insbesondere das Spielbrett in Form eines Buches finde ich mehr als gelungen.

Kritikpunkt sehe ich bei der teilweise wenig intuitiven Symbolik der Zeugenkarten.

Einstieg

Wirkt auf den ersten Blick ein wenig sperrig. Ist es aber nicht. Man sollte sich auf jeden Fall die beiden Hilfskarten für die ersten Partien bereithalten, um schneller mit der Symbolik vertraut zu sein.

Spielgefühl

Zu Beginn hat man eher ein Duell vor Augen, in dem sich die beiden Kontrahenten gegenseitig in die Suppe spucken. Aber eher in der Form, das Holmes den Fall versucht aufzuklären und Moriaty dieses mit aller Macht zu verhindern versucht. Das ist in gewisser Weise richtig, aber nicht deduktiv, wie man es sich vielleicht vorgestellt hätte.

Damit ist Holmes kein schlechtes Spiel. Wir haben ein klassisches Set-Kollektion-Spiel vor uns, was sich im Laufe der verschiedenen Partien dann doch zum erhofften Duell aufmacht. Aber eher im Kampf um die gleichen Beweismittel und deren Mehrheit. Dabei ist immer abzuwägen, ob mir die einfache Mehrheit reicht oder ich auch im Rahmen der Mehrheit möglichst viele Punkte erzielen möchte. Gerade hier bringen die Zeugen mit der Möglichkeit verdeckte Karten aufzunehmen bzw. dem Gegner Karten wegzunehmen, die entsprechende Würze ins Spiel. Denn erst zum Ende des Spiels kristalisiert sich heraus, was der Gegner da so verdeckt gesammelt hat.

Definitiv von Vorteil wäre es gewesen, in diesem Spiel ein wenig Ungewissheit über die nicht gleichmäßig im Spiel vorhandenen Karten einzustreuen. Aber dafür wäre wohl eine zusätzliches Kartensegement mit 10 erforderlich gewesen. Hätte dem Spiel aber ein wenig zusätzliche Spannung gebracht.

Das hätte ggf. den Glücksfaktor erhöht, der durch die Kartenauslage ebenfalls nicht zu verleugnen ist. Zumindest nach hinten heraus, kann eine unpassende Kartenauslage das Spiel beeinflussen.

Pfiffig gelöst ist, dass man in der aktuellen Runde schon ein wenig vorausschauend planen muss. Da die Figuren nicht nach jeder Runde abgeräumt werden, kann man sich bei einem Feld selbst im Weg (es darf nicht mehr als eine eigene Figur auf einem Feld platziert sein) stehen.

Langzeitspaß

Holmes kann man für eine schnelle Partie zu zweit immer gut einstreuen. Mit einer Spielzeit von maximal 30 Minuten ist es schnell gespielt. Durch die Symbolik haben mit dem Spiel vertraute Spieler einen kleinen Vorteil. Aber zum Glück gibt es ja für die Neuen die Erklärkarten.

Gesamtbewertung 7/10

Aufgrund seiner gewissen taktischen Möglichkeiten würde ich das Spiel auf der Grenze zwischen gehobenen Familien- und unterem Kennerspiel sehen, d.h. es wird beide Gruppen gleichermaßen ansprechen. Ob es sich dauerhaft in meinem Stapel der zwei-Personen-Spiele aufhalten wird, bleibt abzuwarten. Jetzt hat es das Spiel erst einmal geschafft.


Erweiterungen:

Auszeichnungen:

Spielregeln (ext. Link zu Kosmos)

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